Titel: Parker's statische Patent-Lampe.
Fundstelle: Band 11, Jahrgang 1823, Nr. LI., S. 312
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LI. Parker's statische Patent-Lampe. Aus dem London QuaterlyQuarterly Journal of Science. N. XXIX. in Gill's technical Repository. Mai 1823. S. 306. Parker's statische Patent-Lampe. Das Wesentliche an dieser Lampe ist, daß das Oel ohne Federn, Klappen oder Schrauben auf eine Weise, die gar keine Reparatur noͤthig macht, zur Brenn-Hoͤhe hinausgehoben wird. Die Einrichtung dieser Lampe ist folgende: Ein cylindrisches oben offenes Gefaͤß von 3 8/12 Zoll im Durchmesser und 3 Zoll Hoͤhe enthaͤlt das Oel. In dem Mittelpuncte desselben ist ein starker eiserner Stab befestigt, auf welchem der obere, spaͤter zu beschreibende, Theil sich bewegt. Ein anderes cylindrisches Gefaͤß, welches gleichfalls oben offen ist, umgibt das Oelgefaͤß, und laͤßt zwischen sich und dem vorigen Gefaͤße einen Raum von 2/12 Zoll. Diese beiden Gefaͤße werden an ihrem Boden luftdicht vereinigt, und der leere Raum von 2/12 Zoll wird mit Queksilber ausgefuͤllt. Ein drittes cylindrisches Gefaͤß (der Taͤucher genannt, weil es sich in das Queksilber taucht) ist oben geschlossen und unten offen, und haͤlt 3 9/12 Zoll im Durchmesser bei 3 Zoll Hoͤhe. Es ist an der Verbindungsroͤhre und an dem Brenner befestigt, welche erstere bis zur verlangten Hoͤhe des Lichtes hinauf und bis zu dem unteren Niveau des Taͤuchers hinabsteigt, und sich zur Vermeidung aller Reibung und Capillar-Attraction mittelst Stifte oder Spizen an dem im Mittelpuncte befindlichen eisernen Stabe auf und nieder bewegt. Wenn nun das Oelgefaͤß mit Oel und der 2/12 Raum mit Queksilber gefuͤllt ist, so ist es offenbar, daß, da der Taͤucher und die an demselben befestigte Oelroͤhre in das Queksilber und in das Oel zugleich, wie ein Gasometer, sich einsenken, die in dem Taͤucher enthaltene Luft nicht entweichen kann, und da das ganze Gewicht des Taͤuchers (der beschwert ist, so daß er das Oel zur gehoͤrigen Hoͤhe emporhebt) auf das Oel mittelst der elastischen Luft druͤkt, das Oel durch die im Mittelpuncte befindliche Roͤhre zur verlangten Hoͤhe emporgehoben werden muß. Diese Wirkung hat nun ununterbrochen fort Statt, bis alles Oel verzehrt ist. Die Vortheile bei dieser Lampe sind folgende: sie brennt, bis alles Oel verzehrt ist. Da das Oel und die Hauptschwere der Lampe sich an der Basis derselben befindet, so kann sie nicht umgestossen und kein Oel verschuͤttet werden. Sie ist so vollkommen schattenlos, wie Gas-Licht, und der schoͤnsten Formen faͤhig. Da weder Klappen noch Federn noch Schrauben an derselben vorkommen, so bedarf sie keiner Reparatur, und kann leicht von Dienstleuten besorgt werden, indem das Oel hier bei einer weiten Oeffnung in ein offenes Gefaͤß, und nicht in eine schmale Oeffnung geschuͤttet wird. Das Queksilber darf nie herausgenommen werden. Da die Lampe von Eisen ist, so wirkt das Oel nicht im Mindesten auf dieselbe. Die Oelroͤhren reinigen sich selbst, so oft die Lampe neuerdings mit Oel gefuͤllt wird. Abgesehen davon, daß die ersten Gestehungs-Kosten dieser Lampe geringer sind als an jeder anderen aͤhnlichen, so ist sie auch noch in anderer Hinsicht eine Sparlampe. Es geht naͤmlich kein Licht dabei verloren, wie bei den franzoͤsischen, oder selbst bei den Sinumbra-Lampen; denn, obschon bei den leztereren der geworfene Schatten durch den Ring-Behaͤlter zerstoͤrt wird, so geschieht dieß doch nur dadurch, daß man die Strahlen des von anderen Theilen der Flamme ausstroͤmenden Lichtes dazu verwendet, waͤhrend diejenigen, die an den Ringbehaͤlter anschlagen, fuͤr die Beleuchtung verloren sind.