Titel: Beschreibung einer perpetuirlichen Datum-Vorrichtung (quantième perpetuel) an Uhren. Von Hrn. Castille, Uhrmacher, rue neuve-Saint-Sauveur, N. 1 à Paris.
Fundstelle: Band 14, Jahrgang 1824, Nr. XXXI., S. 145
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XXXI. Beschreibung einer perpetuirlichen Datum-Vorrichtung (quantième perpetuel) an Uhren. Von Hrn. Castille, Uhrmacher, rue neuve-Saint-Sauveur, N. 1 à Paris. Aus dem Bulletin de Société d'Encouragement p. l'Ind. nationale N. 235. 1824. S. 7. Mit Abbildungen auf Tab. III. (Im Auszuge.) Castille's Beschreibung einer perpetuirlichen Datum-Vorrichtung. Da die Monate bald 31, bald 30, zuweilen sogar 28 und 29 Tage haben, so muß, wenn das Zifferblatt in 31 gleiche Theile getheilt ist, der Zeiger zu gewisser Zeit von selbst um eine, um zwei oder um drei Abtheilungen springen Um dieß zu bewirken, hat Hr. Castille folgenden sehr sinnreichen Mechanismus ausgedacht, und das sogenannte Jahr-Rad gaͤnzlich beseitigt, um sowohl Raum als Arbeit zu ersparen Erklaͤrung der Figuren21und22auf Tafel III. A) Monatstag-Rad: ein Sperr-Rad mit 31 Zaͤhnen. B) Gebrochener Hebel, um den Stern I, springen zu maͤchen. Dieser Hebel fuͤhrt einen Rechen, der in den Triebsstok D eingreift, welcher auf der Achse des Rades A befestigt ist. C) Feder, welche auf den Hebel B wirkt: durch die Wirkung dieser Feder dreht sich das Rad A zuruͤk, wenn der Sperrkegel E aufhoͤrt dasselbe zuruͤkzuhalten, und mache den Stern I springen. D) Triebstok, der auf der Achse A aufgezogen ist (und allenfalls, wenn man statt des Rechens eine Kette brauchen will, durch eine Rolle ersezt werden kann.) E) Sperrkegel, welcher das Rad A hindert zuruͤk zu treten. F) Feder, welche eine schiefe Flaͤche traͤgt, die auf den Sperrkegel wirkt, und macht, daß er sich auf das Rad A, Fig. 22, anlegt. Oben an der schiefen Flaͤche befindet sich eine Kerbe, in welche der Schwanz des Sperrkegels sich einlegen kann, wenn dieser Sperrkegel hinlaͤnglich weit von dem Rade A entfernt ist, wie in Fig. 21. Dieser Sperrkegel hat ein Vorstekstiftchen Fig. 22, mit einem Zapfen, auf welchen das Stuͤk H wirken kann. G) Hebel, dessen eines Ende sich auf das Krummstuͤk K stuͤzt, welches an dem Sterne J angebracht ist. Dieser Hebel wird von der Feder I getrieben. An dem anderen Ende befindet sich ein Zapfen, um welchen das Stuͤk H sich drehen kann. H) Ein Stuͤk, welches aus zwei Armen besteht; der eine ist mir einem Fluͤgel, e, versehen, auf welchen einer der Stifte a, b, c, d wirken kann: der andere ist gespalten, um das Vorstekstiftchen des einen Armes des Sperriegels E durchzulassen, so daß das Stuͤk H, wenn es sich um den Zapfen dreht, den Sperrkegel aus den Zaͤhnen des Rades Ä ausheben, oder in dieselben eingreifen lassen kann. I) Sternrad mit 12 Zaͤhnen, welches den Monat-Zeiger fuͤhrt. K) Krummstuͤk, welches in jedem Monate den Hebel G in einer solchen Lage haͤlt, daß das Ende des Stuͤkes H, in gehoͤriger Entfernung von dem Mittelpuncte des Rades ist, um einen der Stifte a, b, c, d, f auf denselben wirken zu lassen, je nachdem der Monat mit einem bestimmten Tage endet. L) Knecht oder Sperrkegel des Monats-Rades. M) Feder des Knechtes L. N) Finger, welcher das Rad A fuͤhrt. a, b, c, d, Stifte, welche in dem Rade A befestigt sind. Sie dienen zum Ausheben des Sperrkegels E, indem sie auf den Fluͤgel e des Stuͤkes H wirken, um das Rad zuruͤktreten zu lassen. f, Stift, welcher den Sperrkegel wieder eingreifen laͤßt: er wirkt auch auf den Arm e des Stuͤkes H. Spiel dieser Theile. Der Finger N treibt das Rad A, welches zuruͤklaufen will, und von den Sperrkegel E gehalten ist, alle Tage um einen Zahn. Dieß geht so lange fort, bis der Augenblik nimmt, wo ein Monat in den anderen uͤbergeht, waͤhrend jezt aber der Finger N auf das Rad A wirkt, stoͤßt einer der Stifte a, b, c, d, auf den Fluͤgel e des Stuͤkes H, hebt den Spenkegel aus, der durch die Kerbe der Feder, F, aufgehoben erhalten wird, und sobald der Finger, N, uͤber die Spize des Zahnes weg ist, den er leitete, tritt das Rad A, welches nicht mehr gehalten wird, bis zum Stifte, f, zuruͤk, und laͤßt, indem es auf den Arm, e, wirkt, den Sperrkegel einfallen, und stellt das Rad, dessen Zeiger dann auf den 1ten des Monates zu stehen kommt. Waͤhrend dieses Zuruͤktretens des Rades A macht der Hebel B den Stern J springen und das Monat aͤndern. Die Stifte a, b, c, d, befinden sich auf verschiedenen Halbmessern des Rades A, so daß der eine am 28ten Tage des Monates, der andere am 29ten, der dritte am 30ten, und der lezte am 31ten zu dem Arme des Stuͤkes H gelangen; und da sie sich zugleich in verschiedenen Entfernungen von dem Mittelpuncte des Rades A befinden, so braucht es, um den Monat mit dem bestimmten Tage enden zu lassen, nichts mehr, als daß der Stift, welcher mit diesem Tage correspondirt, auf das Stuͤk H wirkt; dieß geschieht durch die Entfernung des Fluͤgels e von dem Mittelpuncte des Rades A, und die Entfernung des Stuͤkes H wird durch die Stellung des Hebels G bemessen, welche wieder mit dem Puncte des Krummstuͤkes K in Beziehung steht, auf welchem er ruht. Wenn der Hebel G in den tiefsten Ausschnitt des Krummstuͤkes K eingreift, was im Februar der Fall ist, so ist der Fluͤgel e von dem Mittelpuncte des Rades A am weitesten entfernt, und der Stift a; der mit dem 28ten dieses Monates correspondirt, wird auf den Fluͤgel wirken, und die Veraͤnderung des Monates bewirken. In einem Schaltjahre muß der Fluͤgel e dem Mittelpuncte des Rades A sich etwas mehr naͤhern, damit der mit dem 29ten correspondirende Stift b auf den Fluͤgel wirken kann. Um dieß zu bewirken, darf der Hebel G nicht bis auf den Grund der Kerbe reichen, die das Krummstuͤk darbiethet, was man dadurch erzwekt, daß man ein Drehstuͤk anbringt, welches von dem Sternrade bewegt wird, und sich erst in 4 Jahren vollkommen umdreht. Dieses Drehstuͤk muß so angebracht werden, daß es, waͤhrend eines Theiles seiner Umdrehung, den Hebel G in der gehoͤrigen Lage erhaͤlt, damit im Februar der Stift b auf das Stuͤk H wirken kann. Dieß kann auf mehrere bekannte Weisen geschehen, so daß es hier uͤberfluͤßig waͤre, dieselben beschreiben zu wollen. Fig. 21. zeigt den Uebergang vom 28ten Februar auf den 1ten Maͤrz. Man sieht leicht, wie die Monate von 30 und 31 Tagen durch die verschiedenen Puncte des Krummstuͤkes K bestimmt werden. Man hat hier die Bruͤken oder Galgen weggelassen, die als Gehaͤuse dieser verschiedenen Theile dienen.

Tafeln

Tafel Tab.
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Tab. III