Titel: Ueber die Anwendung reiner Thonerde zum Bleichen des Zukers und der Syrupe etc.
Fundstelle: Band 14, Jahrgang 1824, Nr. CIVCIII., S. 438
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CIVCIII. Ueber die Anwendung reiner Thonerde zum Bleichen des Zukers und der Syrupe etc. Aus dem Bulletin de Sciences technologiques in Gill's technical Repository. Junius 1824. S. 399. [Ueber die Anwendung reiner Thonerde zum Bleichen des Zukers und der Syrupe etc.] Hr. Pajot des Charmes sagt, daß reine Thonerde mit dem besten Erfolge bei dem Bleichen des Zukers und der Syrupe angewendet werden kann. Seine Versuche haben erwiesen, daß, um den Farbestoff aus einer kalten Zuker-Aufloͤsung von braunem Zuker schlechterer Sorte vollkommen zu scheiden, diese Aufloͤsung einige Secunden lang mit einem Zehntel ihres Gewichtes reiner Thonerde durchgeruͤhrt werden muß. Nach dem Abgießen muß diese Aufloͤsung wieder mit einem Zehntel ihres Gewichtes thierischer Kohle, und einem Fuͤnftel reiner Thonerde gemischt und geruͤhrt werden. Diese Operation, die ohne Hize vollendet wird, und die selbst nicht des Filtrums bedarf, geht geschwind und leicht von Statten, und ist hoͤchst oͤkonomisch. Der gefaͤrbte Thon von Gentilly, Vauvres Issy, und aus den Umgebungen von Paris kann mit Vortheil angewendet werden, wenn man dafuͤr sorgt, daß die einzeln darin vorkommenden Salze beseitigt werden, was entweder durch Einwirkung des fluͤßigen Chlores oder des Feuers eines Reverberir-Ofens leicht geschieht. Die oben angefuͤhrten Thonarten geben, wenn sie nach vorlaͤufiger leichter Calcination gepulvert und gesiebt werden, in diesem Zustande eine treffliche WirkungDie Thonerde, welche in Deutschland unter dem Namen Pfeiffenerde im Handel vorkommt, ist unter gleichen Umstaͤnden hierzu geeignet. D.. Hr. Pajot des Charmes bemerkt, daß dieselbe Methode auch zur Bleichung des Erdaͤpfel und Runkelruͤben-Zukers und Syrupes und mehrerer anderer Fluͤßigkeiten angewendet werden kann.