Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 26, Jahrgang 1827, Nr. XIII., S. 85
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XIII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der zu London vom 25. Julius bis 21. Aug. l. J. neu ertheilten Patente. Dem Edward Dodd, Verfertiger musikalischer Instrumente, Berwick-Street, London: auf Verbesserungen an Forte-Pianos. Dd. 25. Jul. 1827. Dem Thom. Peck, Mechaniker zu St. Johnstreet, Clerkenwell, London: auf eine neue, vom Dampfe zu treibende Maschine, die er eine sich drehende Dampfmaschine (a rovolving Steam-Engine) nennt. Dd. 1ten August. 1827. Dem Wilh. Parkinson, Gentleman zu Barton, Lincolnshire, und Sam. Crosley, Gas-Apparat-Fabrikanten in Cottage-lane, City-Road, Middlesex: auf eine verbesserte Methode eine Maschine zu verfertigen, die Kraft und Bewegung ertheilt. Dd. 1. Aug. 1827. Dem Jos. Maudslez, Mechaniker zu Lambeth in Surrey: auf Verbesserungen an Dampf-Maschinen. Dd. 1. Aug. 1827. Dem Lionel Lukin, zu Lewisham in Kent: auf Verbesserungen in Verfertigung der Kummten fuͤr Kutschen und Wagenpferde, so wie der Saͤttel fuͤr dieselben Pferde und fuͤr Reitpferde; zum Theile mitgetheilt von einem Fremden. Dd. 1. Aug. 1827. Dem Eugen du Mesuil, Esqu., Soho-Square, London, auf Verbesserungen und Zusaͤze an musikalischen Saiten-Instrumenten. Dd. 1. Aug. 1827. Dem Ant. Scott, Erden-Waaren-Fabrikanten auf der Southwark Pottery zu Durham: auf einen Apparat zur Verhinderung des Schmuzigwerdens der Dampfkessel und aͤhnlicher groͤßerer Gefaͤße, und zur Reinigung derselben, wenn sie schmuzig geworden sind. Dd. 4. Aug. 1827. Dem Peter Burt, Verfertiger mathematischer Instrumente auf Waterloo-Place, Lime-house: auf eine verbesserte Dampfmaschine. Dd. 4. August. 1827. Dem Joh. Underhill, Eisen-Meister auf den Park-field Iron-Works in Staffordshire: auf Verbesserungen an Maschinen und Apparaten, um Bothe oder andere schwimmende Koͤrper mit wenig oder gar keinem Verluste von einer hoͤheren Wasserflaͤche in eine tiefere herabzulassen, oder von dieser zu jener hinaufzuheben, welche Vorrichtungen man zugleich zum Heben und Senken der Lasten auf dem Lande benuͤzen kann. Dd. 13. Aug. 1827. Dem Thom. Breidenback, Kaufmanne zu Birmingham: auf Verbesserungen an Bettstaͤtten: und auf Verfertigung verschiedener zu denselben gehoͤriger Artikel aus Materialien, die bisher zu diesem Zweke noch nicht benuͤzt wurden. Dd. 13. Aug. 1827. Dem Wilh. Dickinson, Zinn-Platten-Haͤndler, Bridge-Street, Southwark: auf ein verbessertes Schwimm-Bett. Dd. 13. Aug. 1827. Dem Wilh. Alexis Jarrin, italiaͤn. Zukerbaͤker: auf Verbesserungen an Apparaten zum Abkuͤhlen der Fluͤßigkeiten. Dd. 13. Aug. 1827. Dem Wilh. Chapman, buͤrgerl. Baumeister zu New-Castle-upon-Tyne: auf gewisse Verbesserungen in dem Baue der Wagen, die auf Eisen- oder Holzbahnen laufen. Dd. 14. Aug. 1827. Dem Heinr. Pinkins, zu Philadelphia, Gentleman: auf eine verbesserte Methode, oder einen Apparat zur Gas-Erzeugung sowohl zur Beleuchtung, als zu anderen Zweken. Dd. 15. Aug. 1827. Dem Wilh. Spong, Gentleman, zu Aylesford in Kent: auf Verminderung der Reibung an Raͤder-Fuhrwerken, Wasser-Raͤdern und Raͤder-Werken uͤberhaupt. Dd. 15. Aug. 1827. Dem Lemuel Wellman Wright, Mechaniker in Mansfield-Street, Borough-road, Surrey: auf Verbesserungen im Baue der Krahne. Dd. 17. Aug. 1827. Demselben auf Verbesserungen an den Maschinen zum Tabak-Schneiden. Dd. 21. Aug. 1827. Verzeichniß der seit Maͤrz 1813 verfallenen Patente zu London. Dem Wilh. Hedley, Kohlen-Beschauer zu Wylam: auf gewisse mechanische Mittel, Wagen, welche mit Kohlen, Mineralien und anderen Lasten beladen sind, zu fahren. Dd. 13. Maͤrz 1813. Dem Rich. Edwards, M. Dr., in der Pfarre Budok, und Wilh. Williams, Wundarzte in dem Borough of Penryn: auf ein Verfahren, Arsenik aus allen Erzen und Koͤrpern, in welchen derselbe enthalten ist, in einem reineren Zustande, als es bisher in diesem Koͤnigreiche geschah, auszuziehen. Dd. 15. Maͤrz 1813. Dem Georg Dodd, Mechaniker in South-Ville, Wandsworth; auf gewisse Verbesserungen an Sonnen-Schirmen, wodurch dieselben leichter tragbar und bequemer werden. Dd. 16. Maͤrz 1813, Dem Wilh. Robert Wale King, Zinnplatten-Fabrikanten, Union-Court, Holborn-Hill: auf gewisse Verbesserungen in Anwendung der Hize, um Wasser und andere Fluͤßigkeiten zum Sieden zu bringen, und auf die hierzu notwendigen Apparate. Dd. 22. Maͤrz 1813. Englisches Patent-Wesen. Nach dem Mechanics' Magazine, N. 208, 18. August l. J. liegt gegenwaͤrtig in Pater noster row, N. 55, eine Bittschrift an das Parliament um Abhuͤlfe gegen die Ungerechtigkeiten der schaͤndlichen englischen Patent-Geseze zur Unterzeichnung, worauf wir unsere Finanz-Maͤnner aufmerksam machen wollen. Es heißt darin; „daß von den 10,000 Pf., die der Staat jaͤhrlich durch die Patent Taxen zu gewinnen scheint, der groͤßte Theil den Schreibern in den Sak faͤllt;“„daß in den vereinigten Staaten, in Frankreich, in den Niederlanden, und selbst in Preußen und Oesterreich, weit bessere Patent-Geseze sind, als in England, weßwegen englische Kuͤnstler jezt in diese Laͤnder auswandern muͤssen.“ Welche schlechte Begriffe man in England von der weisen preußischen Regierung, und zum Theile auch von Oesterreich hat, erhellt aus diesem kleinen Woͤrtchen selbst am besten. England wuͤrde weit gluͤklicher seyn, wenn es so wie Preußen und Oesterreich regiert wuͤrde. Fragen, die sich die Mitglieder der Institution of Civil-Enginéers of London wechselseitig zur Aufloͤsung und Eroͤrterung mittheilten. Hr. Gill theilt in seinem techn. Reposit. August, S. 83 diese Fragen mit. Sie sind aͤußerst lehrreich, und zeigen, so zu sagen, den Hoͤhenpunct, bis auf welchen die Mechanik bisher gediehen ist, neben den Pfuͤhlen und Abgruͤnden, in welchen oft noch dasjenige begraben liegt, was man bereits als die reinste Wahrheit zur Schau gestellt hat. Wir wuͤnschten, daß Hr. Gill uns nur auch die Antworten und Eroͤrterungen mittheilen moͤchte. Hrn. Perkins's Dampfmaschine arbeitet auf den St. Catherine's Docks trefflich in ihrer Wette fort, und braucht kaum halb so viel Kohlen, als ihre Nebenbuhler. Hr. Perkins hat eine Menge Verbesserungen an dieser neuen Dampf-Maschine angebracht, die in der Erklaͤrung des Patentes, welches er sich auf dieselbe geben ließ, bald oͤffentlich bekannt gemacht werden muͤssen. (Gill's techn. Repos. August. S. 124.) Ueber Hrn. Gurney's Vorrichtung zum Treiben der Wagen ohne Pferde, wovon wir schon im polytechnischen Journale gesprochen haben, bemerkt das Repertory of Patent-Inventions, Supplement, Junius 1827, S. 429, daß die Weise, wie die Fuͤße der Trieb-Bloͤke mit dem Wagen verbunden sind, so wie der Umstand, daß diese Bloͤke auf der Erde hin schleifen, bis sie zum neuen Schritte kommen, fehlerhaft ist; daß aber diese Fehler sich leicht verbessern lassen; ersterer dadurch, daß die Fuͤße an den oberen Winkeln der Bloͤke fest eingelenkt werden, lezterer dadurch, daß man die Enden der horizontalen Stangen mit kurzen Armen verbindet, die von den Fuͤßen uͤber diesen Gefuͤgen emporsteigen, statt von den Bloͤken aus, und Haͤlter an lezteren anbringt, um zu hindern, daß die Fuͤße nicht hoͤher, als noͤthig ist, emporsteigen. Auf diese Weise wird die Ferse derselben immer, bei jedem Schritte nach vorwaͤrts, gehoben durch den Stoß der horizontalen Stange. Im 24. B. der II. Series des Repertory findet sich S. 66 das Patent beschrieben, welches Hr. Brunton zu Butterly sich auf eine aͤhnliche Stelzen-Vorrichtung zum Treiben der Wagen geben ließ, wo die Stelzen oder Fuͤße weit besser vorgerichtet sind, als an Hrn. Gurney's Wagen. Auch hat Hr. Brunton's Vorrichtung vor jener Gurney's das voraus, daß ihre Brauchbarkeit durch vieljaͤhrige Anwendung derselben zu Butterly und an den Crick lime-works (Kalkgruben zu Crick) erwiesen wurde. Amerikanische See-Eisenbahn zu New-York. Hr. Gill liefert in seinem techn. Repos. August, S. 89 aus dem Franklin-Journal, Februar 1827 „eine Beschreibung der americanischen See-Eisenbahn (american marine Railway), so wie sie zu New-York erbaut ist, von Hrn. Joh. Thomas; nebst Erklaͤrung der Grundsaͤze derselben und Beweise fuͤr ihre Sicherheit bei Kriegs-Schiffen. Von J. L. Sullivan, Esqu.“ Diese Beschreibung eines ungemein sinnreichen Werkes muß, ohne Abbildungen, die hier fehlen, den meisten unserer Leser unverstaͤndlich seyn, und wir muͤssen uns damit begnuͤgen, Schiffsbaumeister auf dieses herrliche Werk aufmerksam zu machen, welches gewiß auch bald in Europa nachgeahmt werden wird. Wenn eine solche Bahn einmahl angelegt ist, kommt das Herausziehen einer Fregatte aus dem Meere auf die Eisenbahn auf 15 Dollar; das Einlassen derselben auf 3; waͤhrend dieselbe Arbeit nach dem jezigen Werften-Baue auf 1270 Dollars kommt. Man erspart also an jeder Fregatte 1270 (?) Dollars, und hat den Vortheil, daß man die an derselben noͤthigen Ausbesserungs-Arbeiten bei vollem Tageslichte verrichten kann, waͤhrend man bei der jezigen Methode fuͤr 100 Dollars Lichter dazu braucht. Die Eisenbahn zur Foͤrderung der Steinkohlen aus der Wilkesbarre-Grube an den Lehigh-Fluß, 9 englische Meilen lang, ist fertig. Wir haben aus Hrn. Gill's techn. Repos. X. B. S. 236 berichtet, daß man in Nord-America eine Eisenbahn anlegt, die, fuͤr die beladenen Wagen, Fall genug hat, um diese von selbst darauf hinablaufen zu lassen, und auf diesen Wagen zugleich die Pferde in ihrem Stande mit hinabzufahren, die die leeren Wagen wieder hinaufziehen muͤssen. Nach einem Schreiben aus Philadelphia dd. 13. Jun. 1827 ist diese seltsame Eisenbahn jezt gluͤklich vollendet. Die Wagen laufen von selbst mit den Kohlen beladen von der Grube bis an den Fluß, und haben die Pferde noch nebenher aufgepakt, die waͤhrend dieser Fahrt gefuͤttert werden. Die Geschwindigkeit der Bewegung wird durch Reibung regulirt. Man ließ einen Wagen frei laufen: er war die 9 Meilen (2 1/2 deutsche) in 10 Minuten unten. Mit der Sperrung wird diese Streke in 35 bis 40 Minuten sicher zuruͤkgelegt. „Ich bin“ sagt der Briefsteller „4 Meilen (eine deutsche Postmeile weit) in 12 1/2 Minuten auf dieser Bahn gefahren, was fuͤr eine Lustfahrt schnell genug seyn mag. (Gill's techn. Repository, August, S. 123.) Ueber Canaͤle und Eisenbahnen in Frankreich und die dahin gehoͤrigen Gesellschaften. liefert der Bulletin d. Scienc. techn. Julius, S. 62–86 vollstaͤndige Literatur und Geschichte, auf welche wir zur Vermeidung aͤhnlicher Mißgriffe, wenn jemahls in Deutschland aͤhnliche Unternehmungen versucht werden sollten, unsere lieben Landsleute aufmerksam machen wollen. Sie werden aus diesen Blaͤttern viel lernen koͤnnen, um sich vor Schaden zu huͤten. Laͤnge des alt-roͤmischen Fußes. In der Biblioteca italiana, Luglio, 1827 (ausgegeben den 25. August) kommt aus Cagnazzi's unten in der Litteratur noch anzufuͤhrenden Werke nach 6 in Ercolano gefundenen roͤmischen Maßstaͤben, wovon 5 in Erz, und ein halber Fuß in Bein, folgende Laͤnge aus einen alt-roͤmischen Fuß:   I. 0,29435 Meter.  II. 0,29432   – III. 0,29145   – IV. 0,29439   –  V. 0,29630   – VI. 0,29620, da naͤmlich der halbe Fuß 0,14810 ist. Rinden-Papier. Die Gebruͤder Cappueino, Papiermacher zu Turin, verfertigen Papier aus Pappel-, Weid- und anderen Baum-Rinden. Da die Akademie mit dem von ihnen gelieferten Druk-, Schreib- und Pak-Papier zufrieden war, ertheilte der Koͤnig ihnen ein Patent auf 10 Jahre, (Journal de Turin et London Journal of Arts. Junius, 1827. S. 225.) Warnung gegen ein im Mechanics' Magazine, N. 208, S. 79. empfohlenes Verfahren, glaͤserne Stoͤpsel, die zu fest eingerieben wurden, aus den Flaschen zu bringen. „Man soll“ heißt es a. a. O. „die Flasche in eine Pfanne mit kaltem Wasser legen, und diese Pfanne uͤber Feuer halten, vorausgesezt, daß die in derselben enthaltene Fluͤßigkeit nicht durch Waͤrme leidet. Die durch die Waͤrme verduͤnnte Luft in der Flasche wird den Stoͤpsel austreiben.“ Und wenn der Stoͤpsel recht fest sizt, die Flasche zersprengen und die Scherben demjenigen in den Kopf schleudern, der die Pfanne haͤlt. Leucht-Flasche. Man gieße in eine kleine Flasche von weißem Glase und laͤnglicher Form siedend heißes Baumoͤhl auf ein erbsengroßes Stuͤk Phosphor, so daß die Flasche zum dritten Theile voll wird. Man stoͤpselt hierauf die Flasche zu, und oͤffnet sie nur dann wieder, wann man sie braucht, damit die aͤußere Luft in dieselbe eintreten kann. Nach dem Gebrauche muß sie sogleich wieder geschlossen werden. Wenn man sie nun des Nachts oͤffnet, so wird der leere Raum in derselben ein Licht geben, welches stark genug ist, um die Stunde an der Taschenuhr mittelst desselben zu erkennen. Bei kalter Witterung muß man die Flasche in der Hand waͤrmen. Eine solche Flasche dient, taͤglich gebraucht, 6 Monate lang (Cox im Mechanics' Magaz. N. 208, S. 97.) Ueber Kohlengas-Reinigung durch Ammonium. Wir haben neulich im Polyt. Journ. B. XXV. S. 331 hieruͤber Nachricht ertheilt. Hr. W. Matthews bemerkt in Gill's techn. Repos. August 1827, S. 81, daß diese Methode nicht neu ist; daß ein Hr. D. Wilson zu Dublin sich schon im J. 1817 ein Patent ertheilen ließ, welches im 32 Bd. S. 11 des Repertory of Arts mitgetheilt ist; daß Hr. Cook zu Birmingham nicht der Erste war, der im J. 1810 Kalk zur Reinigung des Gases empfahl, indem Hr. Murdoch schon vor 25 Jahren sich desselben hierzu bediente und Dr. Henry in Nicholson's Journal im J. 1805 hieruͤber schrieb; daß endlich kein Gaswerk in der Welt taͤglich 10 Tonnen Kalk zur Reinigung verbrauchen kann.