Titel: Ueber die Kraft, mit welcher eiserne Schrauben, sogenannte Holzschrauben, im Holze steken, oder über die Kraft, welche man braucht, um dieselben auszuziehen. Von Hrn. B. Bevan.
Fundstelle: Band 26, Jahrgang 1827, Nr. CXI., S. 473
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CXI. Ueber die Kraft, mit welcher eiserne Schrauben, sogenannte Holzschrauben, im Holze steken, oder uͤber die Kraft, welche man braucht, um dieselben auszuziehen. Von Hrn. B. Bevan. Aus dem Philosophical Magazine. Oktbr. 1827. S. 291. (Im Auszuge.) [Bevan, uͤber die Kraft, mit welcher eiserne Schrauben, sogenannte Holzschrauben, im Holze steken.] So allgemein der Gebrauch der Schrauben zur Befestigung ist, so erinnere ich mich doch nicht, daß Versuche uͤber die Kraft angestellt wurden, mit welcher dieselben in dem Holze steken, d.h. uͤber die Kraft, die man anwenden muß, um sie aus dem Holze auszuziehen. Ich stellte daher folgende Versuche hieruͤber an. Meine Schrauben waren 2 Zoll lang, und hielten 22/100, Zoll im Durchmesser an der aͤußersten Oberflaͤche der Schraubengaͤnge, und 15/100, im Grunde derselben, so daß die Tiefe der Schraubengaͤnge 35/1000 betrug. Die Zahl der Schraubenwindungen war 12. Sie wurden in verschiedenen Arten von Hoͤlzern eingeschraubt, die genau einen halben Zoll Dike hatten. Folgende Gewichte zogen sie aus. Aus trokenem Buchenholze 460 Pf.   –        –                 – 790 –   –        –         gesundem Eschenholze 790 –   –        –                –        Eichenholze 760 –   –        –                –        Mahagony 770 –   –        –                –        Ulmenholze 655 –   –        –                –        Ahorn 830 – Die Gewichte wurden ungefaͤhr zwei Minuten lang ertragen, ehe die Schrauben ausgezogen wurden. Zum Ausziehen der Schrauben aus weichem Holze reicht ungefaͤhr die Haͤlfte der oben angegebenen Kraft hin. Hieraus folgt als Formel fuͤr Bestimmung der vollen Kraft = f, mit welcher die Schraube in dem Holze stekt, bei hartem Holze 200,000 dδt = f; bei weichem Holze 100,000 dδt = f; wo d der Durchmesser der Schraube, δ die Tiefe der Schraubengaͤnge, und t die Dike des Holzes ist, in welchem die Schraube stekt: alles in Zollen. Hieraus erhellt fuͤr die Verfertigung der Schraube die Nothwendigkeit der Beruͤksichtigung der Dike derselben: zu dike Schrauben verwuͤsten Holz und Eisen, und zu duͤnne sind zu schwach; denn, da die Cohaͤsion des geschlagenen Eisens, nach vielen Versuchen, 43,000 Pf. auf den cylindrischen Quadrat-Zoll ist, und der kleinste Durchmesser meiner Schrauben 0,15 war, so wuͤrde eine Kraft von 968 Pf. dieselbe gebrochen haben, so wie sie auch gebrochen seyn wuͤrde, wenn das Holz diker als 5/8 Zoll gewesen waͤre.