Titel: Beschreibung des Spar-Kochofens der HH. Cottam und Hallen. Aus einem Schreiben eines Ungenannten an die Redaction des Mechanics' Magazine.
Fundstelle: Band 48, Jahrgang 1833, Nr. XLV., S. 254
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XLV. Beschreibung des Spar-Kochofens der HH. Cottam und Hallen. Aus einem Schreiben eines Ungenannten an die Redaction des Mechanics' Magazine. Aus dem Mechanics' Magazine N. 500, S. 378. Mit Abbildungen auf Tab. IV. Beschreibung eines Spar-Kochofens. Sie haben in einem Ihrer lezten Blaͤtter Ihren Lesern die Hicksche MethodeDie Hicks'sche Erfindung ist im Polyt. Journale, Bd. XLV. S. 85 beschrieben und abgebildet. A. d. R. mit Gas zu kochen mitgetheilt, und dabei bemerkt, daß man nach derselben eine Hammelskeule um die geringen Kosten von 2 3/4 Den. (8 1/4 kr.) braten koͤnne. Ich erlaube mir nun Ihnen dagegen zu bemerken, daß in dem 5ten Theile von Loudon's trefflicher Encyclopedia of Cottage Arhitecture unter dem Namen des Bruges'schen Ofens (Bruges Stove) ein Kochofen beschrieben ist, der den Hicks'schen Apparat in Hinsicht auf Oekonomie bei Weitem uͤbertrifft. Mit diesem Ofen, den die HH. Cottam und Hallen, bei denen auch ich ihn sah, verfertigen, wurde ein Stuͤk Fleisch gebraten, zwei ziemlich große Kuchen gebaken, ein Pudding und zwei verschiedene Arten von Gemuͤsen gekocht, wobei noch zur gleichzeitigen Bereitung von 1/2 Duzend Saucen Raum und Hize genug blieb. Und zu allem diesem brauchte man nicht mehr als 6 Pfund Kohks und 2 Pfund Kohlen, die nicht uͤber einen Penny (3 kr.) zu stehen kommen. Nach dieser Methode wuͤrde also das Braten einer Hammelskeule nur einen Heller (3 Pfennige) kosten, so daß sich mithin die Hicks'sche Methode in Hinsicht auf Wohlfeilheit gar nicht in Vergleich damit bringen laͤßt. Die Ersparniß bei diesem Ofen uͤbertrifft Alles, was ich bisher noch hoͤrte; er ist uͤberdieß leicht tragbar, erfordert kein Gemaͤuer, und kann in jedem Zimmer angebracht werden, in welchem sich ein zur Aufnahme der Feuerroͤhre dienender Kamin oder Feuerzug befindet. Seine Einrichtung wird aus den beiden Zeichnungen erhellen, von denen die eine eine perspectivische Ansicht, die andere hingegen einen Durchschnitt derselben darstellt. AA (Fig. 10 u. 11) sind die zwei Thuͤrchen des Ofens, der durch den in der Mitte befindlichen kegelfoͤrmigen Feuerherd geheizt wird; diese Feuerstelle wird nach einiger Zeit rothgluͤhend, oder doch wenigstens so heiß, als es zum Braten des Fleisches noͤthig ist. Von der Feuerstelle aus steigt die heiße Luft und der Rauch durch die Oeffnung h empor, um dann mit Huͤlfe der Feuerzuͤge ff im Ofen zu circuliren, und endlich durch die Roͤhre F in den Kamin zu entweichen. Die kegelfoͤrmige Gestalt der Feuerstelle ist nicht nur die nach wissenschaftlichen Grundsaͤzen der Verbrennung zutraͤglichste, sondern sie gewaͤhrt auch noch den Vortheil, daß man, indem man 2 oder 3 bewegliche, der vermehrten oder verminderten Groͤße des Herdes angemessene Feuerroste hat, das Feuer leicht nach Belieben vermehren oder vermindern kann. Der Ofen hat, so wie ihn die HH. Cottam und Hallen verfertigen, drei Fuͤße, die jedoch durchaus nicht nothwendig sind. B ist die Aschen-Schublade, an deren vorderen Seite sich eine Oeffnung befindet, durch welche ein Strom frischer Luft in den Ofen treten kann. C und EE sind Pfannen oder Tiegel, von denen erstere direct uͤber dem Feuer, leztere hingegen uͤber den beiden Zuͤgen f in den Scheitel des Ofens eingesenkt sind. Das Braten und Baken geschieht in dem die Feuerstelle umgebenden Raume.

Tafeln

Tafel Tab. IV
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