Titel: Ueber die Fabrikation von Knöpfen von allen Farben nach der Form der seidenen Knöpfe, und zwar aus verschiedenen zusammengeschmolzenen Substanzen.
Fundstelle: Band 59, Jahrgang 1836, Nr. LXI., S. 353
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LXI. Ueber die Fabrikation von Knoͤpfen von allen Farben nach der Form der seidenen Knoͤpfe, und zwar aus verschiedenen zusammengeschmolzenen Substanzen. Aus dem Journal des connaissances usuelles. Januar 1836, S. 34. Ueber die Fabrikation von Knoͤpfen aus verschiedenen Substanzen. Man nimmt Abfaͤlle von Knochen, Elfenbein, Schafklauen, Pferdehuͤfen etc., verwandelt sie mit der Feile in ein groͤbliches Pulver, und bringt dieses in Model von verschiedenem Caliber, von denen die einen 56, die anderen 120 Knopffaͤcher enthalten. Diese Model bestehen aus einer eisernen Zwinge, welche vier kupferne Platten einschließt, von denen jede den Ruͤken des Knopfes und die Stelle fuͤr den Schwanz oder den Stiel enthaͤlt. Um diese Substanzen zusammenzuschmelzen, legt man uͤber und unter die Model Eisenbaͤnder, welche mit Steinkohlen erhizt werden, und sezt dann das Ganze in einer Presse einem starken Druke aus. Die Knoͤpfe werden, wenn sie aus der Presse kommen, zugeschnitten, und endlich auf der Drehbank abgedreht. Schwarz faͤrbt man sie mit Beinschwarz; blau mit Indigo; braun mit Indigo und Lak; gruͤn mit Indigo und Opperment. Aus den Schafklauen und Pferdehuͤfen verfertigt man auch Knoͤpfe, indem man aus ihnen, ohne sie geschmolzen zu haben, auf der Drehbank Scheiben von solchem Durchmesser, wie er den zu verfertigenden Knoͤpfen entspricht, und von einer Dike schneidet, die etwas bedeutender ist, als jene, welche die Knoͤpfe bekommen sollen. An der einen Seite dieser Scheiben schneidet man in deren Mitte und gleichfalls auf der Drehbank ein kleines kreisrundes Loch von beilaͤufig einer halben Linie Tiefe, welches im Grunde etwas weiter ist, als an der Muͤndung. In dieses Loch druͤkt man den Stiel mit der Hand in solchem Grade ein, daß er etwas darin festhaͤlt. Die solcher Maßen zubereiteten Knoͤpfe bringt man dann in die oben beschriebenen Model und mit den erhizten Eisenbaͤndern in die Presse, in der sie nicht nur das gewuͤnschte Muster bekommen, sondern in denen sich die erweichte Klauen- oder Hufmasse auch so gegen die Mitte der Stiele hin draͤngt, daß dieser unmoͤglich mehr von dem Knopfe getrennt werden kann. Eine andere Art von Knoͤpfen laͤßt sich mit Schweinsklauen und Borsten erzeugen, indem man aus diesen Substanzen nach Art der Tischlerarbeiten kleine Fladen bereitet: d.h. man bringt die Abfaͤlle in eine eiserne Buͤchse, in der man sie zwischen zwei heißen Eisen stark zusammenpreßt. Die Waͤrme erweicht diese Substanzen so, daß sie fest an einander baken, und daß sie nach dem Erkalten in kleinen Fladen aus den Buͤchsen kommen. Diese Fladen werden hierauf geraspelt, und aus dem Pulver werden nach obiger Methode Knoͤpfe erzeugt. Auf ganz aͤhnliche Weise kann man auch Roßhaare in die Knopfmasse bringen. Das Verhaͤltnis, in welchem die einzelnen Substanzen angewendet werden, kann sehr verschieden seyn; doch muß die Klauenmasse als diejenige, welche die Verbindung vermittelt, immer die vorherrschende seyn.