Titel: Verbesserte Methode Holz und Holzwerk mit chemischen Substanzen zu sättigen, worauf sich Matthew Uzielli, Kaufmann in King William Street in der City of London, am 4. Sept. 1839 ein Patent ertheilen ließ.
Fundstelle: Band 76, Jahrgang 1840, Nr. XV., S. 51
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XV. Verbesserte Methode Holz und Holzwerk mit chemischen Substanzen zu saͤttigen, worauf sich Matthew Uzielli, Kaufmann in King William Street in der City of London, am 4. Sept. 1839 ein Patent ertheilen ließ. Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Maͤrz 1840, S. 150. Uzielli's Methode Holz mit chemischen Substanzen zu saͤttigen. Die verbesserte Methode Holz mit verschiedenen Substanzen zu sättigen beruht auf der Benuzung einer der Naturkräfte, deren das Holz im Momente seiner Fällung theilhaftig ist, und durch welche alle Theile desselben mit irgend einer Flüssigkeit gesättigt werden können, wenn man das untere Ende des Holzes einige Zoll tief in sie einsezt. Der beste Zeitpunkt zu dieser Operation ist der, wo die Emulation des Saftes am lebhaftesten ist, und die Bäume am vollkommensten beblättert sind, mithin die Monate Mai, Junius, Julius, August und September; für einige Bäume, wie z.B. für Föhren und Fichten, auch noch die Monate Oktober und November. Die zum Schuze des Holzes bestimmten Flüssigkeiten oder sonstigen Substanzen lassen sich in jeder Stellung des Baumes anwenden, vorausgesezt, daß man den untersten Theil desselben in die Flüssigkeit bringt. Da jedoch bedeutend an Arbeitslohn erspart werden kann, wenn sich die Bäume in gefälltem Zustande dieser Behandlung unterwerfe lassen, so soll man, so bald als möglich, nach der Fällung deren untere Enden in einen aus wasserdichtem Zeuge bestehenden, sakförmigen Apparat, der beständig mit der Flüssigkeit gefüllt erhalten wird, bringen. Man soll hiebei den größeren Theil der Aeste und Blätter an dem Baume belassen, und nicht vergessen, daß die Operation um so vollständiger gelingt, je schneller nach der Fällung man sie vornimmt. Doch ist es selbst noch nach mehreren Tagen und nachdem der Baum bereits eines Theiles seiner Aeste beraubt worden, möglich, das Holz in bedeutendem Grade mit der Flüssigkeit zu sättigen. In manchen Fällen dürfte es gut seyn, dieß zu wissen, indem dann die Arbeit nicht gleich an Ort und Stelle zu geschehen braucht, sondern an eigens dazu bestimmten und eingerichteten Niederlagen vorgenommen werden kann. Die zur Operation erforderliche Zeit beträgt selten über 10 Tage; doch hängt deren Dauer von der Art, der Kraft und dem Alter der Bäume, so wie von der Jahreszeit ab. Unter allen den Substanzen nun, welche auf die eben angegebene Weise in das Holz hinein geschafft wurden, schienen das ungeläuterte holzsaure Eisen und Kupfer ihrer Schuzkraft wegen bei weitem den Vorzug zu verdienen; denn sie kommen nicht nur wohlfeil zu stehen, sondern alle ihre Bestandtheile, worunter auch das Creosot gehört, sind auch als gute Schuzmittel bekannt. Uebrigens kann man auch anderen Substanzen Vieles zutrauen, und zwar namentlich dem gewöhnlichen Kochsalz und der arsenigen Säure oder dem weißen Arsenik; denn Holz, welches mit einem dieser beiden Mittel behandelt worden, ist lange Zeit über anerkannt schädlichen und zerstörenden Einflüssen widerstanden. Um die Entzündbarkeit des Bauholzes zu vermindern, soll man dasselbe nach dem angegebenen Verfahren mit Kochsalz, oder was noch besser ist, mit einer concentrirten Auflösung von salzsaurem Kalk, welche ungefähr 12° an Baumé's Aräometer zeigt, sättigen Dagegen wird das Holz für Wasser mehr undurchdringlich, wenn man es mit Auflösungen von Harzen in Terpenthingeist, in Weingeist oder in Holzgeist behandelt. Auch Kampher und alle anderen ätherischen Oehle kann man mit Hülfe dieser lezteren Auflösungsmittel in das Holz bringen. Ferner läßt sich nach derselben Methode weißes Holz mit schwefelsaurem Indigo und Fernambukabsud färben. Endlich wird durch Sättigung des Holzes mit Kochsalz oder salzsaurem Kalke das sogenannte Werfen desselben verhütet. Ich erkläre schließlich, daß ich mich durchaus an keine bestimmten Flüssigkeiten oder Auflösungen, womit das Holz gesättigt werden soll, binde; sondern daß meine Erfindung lediglich in der Benuzung der Circulation des Saftes in dem Holze zur Sättigung desselben mit verschiedenen Substanzen, und zwar ohne Anwendung großer Behälter, gelegen ist.