Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 76, Jahrgang 1840, Nr. LVII., S. 230
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LVII. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 29. Febr. bis 28. März 1840 in England ertheilten Patente. Dem James Beaumont Neilson in Glasgow: auf verbesserte Methoden das Eisen zu firnissen, um es gegen Oxydation zu schuͤzen. Dd. 29. Febr. 1840. Dem Rowland Macdonald Stephenson, Civilingenieur in Upper Thames Street: auf eine verbesserte Methode auf Theatern die Scenerien aufzustellen, zu veraͤndern und zu richten. Dd. 29. Febr. 1840. Dem Richard Edwards am Fairfield Place, Bow: auf verbesserte Apparate, um sich Licht zu verschaffen. Dd. 29. Febr. 1840. Dem John Sylvester, Ingenieur in Great Russell Street: auf eine verbesserte Construction der Thuͤren und Rahmen zum Verschließen der Ofenloͤcher, Aschenraͤume, Schornsteine etc. Dd. 3. Maͤrz 1840. Dem Joseph Shore in Birmingham: auf Verbesserungen im Conserviren und Firnissen gewisser Metalle und Legirungen. Dd. 3. Maͤrz 1840. Dem James Horne Esq. in Clapham Common: auf Verbesserungen an den Stopfbuͤchsen der Drukpumpen. Dd. 3. Maͤrz 1840. Dem Joseph Clisild Daniell in Limpley Stoke, Bradford, Grafschaft Wilts: auf eine verbesserte Methode das Eintraggarn fuͤr ganz und gemischt wollene Tuͤcher zuzubereiten. Dd. 3. Maͤrz 1840. Dem John Rangeley in Camberwell: auf Verbesserungen im Bau der Eisenbahnen und im Treiben der Eisenbahnwagen. Dd. 3. Maͤrz 1840. Dem William Craig, Ingenieur in Glasgow, und William Douglas Sharp, Ingenieur in Stanley Pertshire: auf. Verbesserungen an den Maschinen zum Vorbereiten, Spinnen und Dupliren der Baumwolle, des Flachses und der Wolle. Dd. 3. Maͤrz 1840. Dem Joseph Newton in High Bridge Mill, York, und George Collier, ebendaselbst: auf eine Verbesserung an den Webestuͤhlen zum Weben gemusterter Zeuge. Dd. 4. Maͤrz. 1840. Dem Joseph Bower in Hunslet, York: auf eine Verbesserung in der Sodafabrication. Dd. 4. Maͤrz 1840. Dem Charles Alexander Pellerin im Leicester Square: auf Verbesserungen an musikalischen Blas- und Saiteninstrumenten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 4. Maͤrz 1840. Dem Charles Kober im Leadenhall Street: auf Verbesserungen im Befestigen der Farben auf Wollentuch. Dd. 7. Maͤrz 1840. Der Caroline Sophia Cox in Addison Road, Kensington: auf eine verbesserte Methode die Kanten oder Raͤnder der einzelnen Theile von Schuhen, Stiefeln etc. an einander zu befestigen oder mit einander zu verbinden. Dd. 7. Maͤrz 1840. Dem Joseph Atkinson in Roundhill, York: auf Verbesserungen an der Dresch- und Ausschwingmaschine. Dd. 7. Maͤrz 1840. Dem Robert Molineux in Southampton Row: auf Verbesserungen an Chronometern. Dd. 7. Maͤrz 1840. Dem William Maltlby, Chemiker am Mile End, und Richard Cuerton in Percy Street: auf sein Verfahren gerbstoff- und farbstoffhaltige Substanzen auszukochen und die erhaltene Fluͤssigkeit abzudampfen. Dd. 7. Maͤrz 1840. Dem Luke Hebert, Civilingenieur in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Grabscheiten und Schaufeln, Pfropfinstrumenten und aͤhnlichen Werkzeugen. Dd. 7. Maͤrz 1840. Dem Hayward Tyler, Ingenieur in Milton Street, Cripplegate: auf Verbesserungen an dem Apparate zum Saͤttigen von Fluͤssigkeiten mit Gasarten, ferner um Flaschen mit gesaͤttigten Fluͤssigkeiten zu fuͤllen und dann zu verschließen. Dd. 7. Maͤrz 1840. Dem James Knowles in Little Bolton, Lancaster: auf eine verbesserte Einrichtung der Apparate zum Speisen der Dampfkessel mit Wasser. Dd. 10. Maͤrz 1840. Dem George Gwynne in Portland Terrace, Regent's Park: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication und in der Behandlung der Oehle und Fette. Dd. 10. Maͤrz 1840. Dem William Forrester in Barrhead Renfrew: auf Verbesserungen im Schlichten, Staͤrken und Zurichten des Zettels fuͤr Gewebe, so wie an der hiezu erforderlichen Maschinerie, Dd. 11. Maͤrz 1840. Dem Thomas Peel in Bread Street, Cheapside: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 11. Maͤrz 1840. Dem Richard Smith und Richard Hacking in Bury, Lancaster: auf Verbesserungen an den Maschinen zum Streken, Vorspinnen und Spinnen der Baumwolle, Wolle und anderer Faserstoffe. Dd. 13. Maͤrz 1840. Dem Etienne Robert Gaubert, Professor der Mathematik in Paris: auf ein verbessertes Letternpult fuͤr Schriftsezer. Dd. 13. Maͤrz 1840. Dem James Hadden Young und Adrien Delcombe, beide in Lille in Frankreich: auf eine verbesserte Art die Buchdrukerlettern aufzusezen. Dd. 13. Maͤrz 1840. Dem Robert Varicas in Burton Crescent: auf seine Methode Gewebe und Leder wasserdicht zu machen. Dd. 16. Maͤrz 1840. Dem William Crofts in Radford, Nottingham: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Fabrication gemusterter Bobbinnetspizen und anderer gemusterter Fabricate. Dd. 16. Maͤrz 1840. Dem Jean François Victor Fabien in King William Street, London: auf Verbesserungen an den rotirenden Dampfmaschinen. Dd. 16. Maͤrz 1840. Dem Thomas Craddock in Broadheath, Radnor:. auf Verbesserungen an Dampfmaschinen und Dampfkesseln. Dd. 16. Maͤrz 1840. Dem Richard Smith und Richard Hacking in Bury, Lancaster: auf Verbesserungen an den Spinnmaschinen fuͤr Baumwolle etc. Dd. 16. Maͤrz 1840. Dem Isham Baggs in Cheltenham: auf Verbesserungen im Graviren, welche auch auf die Lithographie anwendbar sind. Dd. 17. Maͤrz 1840. Dem Moses Poole im Lincoln's Inn: auf Verbesserungen im Bereiten der Lauge zum Seifensieden. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 17. Maͤrz 1840. Dem Samuel Seaward, Ingenieur an den Canal Iron Works, Poplar: auf Verbesserungen an den Dampfmaschinen und in der Anwendung derselben zur Schifffahrt. Dd. 17. Maͤrz 1840. Dem Sir William Burnett im Somerset House: auf sein Verfahren Wolle und andere Faserstoffe gegen das Verderben zu schuͤzen. Dd. 19. Maͤrz 1840. Dem John Jackson in Manchester: auf Verbesserungen in der Fabrication von Naͤgeln, Schrauben, Bolzen und Nieten. Dd. 19. Maͤrz 1840. Dem Thomas Stirling im Limehouse: auf Verbesserungen in der Fabrication von Brennmaterial. Dd. 20. Maͤrz 1840. Dem Francis William Gerish in East Road, City Road: auf Verbesserungen an den Schloͤssern und Schluͤsseln, so wie an deren Befestigungsmitteln fuͤr Thuͤren, Schiebladen etc. Dd. 20. Maͤrz 1840. Dem Charles Keene am Sussex Place, Regent's Park: auf Verbesserungen im Glaͤtten des Leders und der Zeuge. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Maͤrz 1840. Dem William Newton, Civilingenieur im Chancery Lane: auf seine Methode Holz und andere faserige Stoffe dauerhafter zu machen und zu conserviren. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 23. Maͤrz 1840. Dem Samuel Hill in Sloane Street, Chelsea: auf Verbesserungen in der Bereitung von Brod und Biscuit. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem Elhanan Bicknell in Newington Butts, Surrey: auf sein Verfahren den festen Bestandtheil des Talgs und anderer Fette von dem fluͤssigen abzuscheiden. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem William Palmer in Sutton Street, Clerkenwell: auf Verbesserungen in der Kerzenfabrication. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem Henry Smith in Birmingham: auf Verbesserungen an den Gasbrennern und Lampen. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem George Richards Elkington und Henry Elkington in Birmingham: auf Verbesserungen im Plattiren gewisser Metalle. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem Joseph Crosfield in Warrington: auf Verbesserungen in der Fabrication von Tafelglas. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem Samuel Knight, Bleicher in Woodhouse Mills, Lancaster: auf Verbesserungen an den Apparaten zum Laugen, Chloren und Saͤuern der Baumwollen- und Leinenzeuge. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem James Hay in Belton, Haddington, Schottland: auf einen verbesserten Pflug. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem Henry Philip Rouquette in Norfolk Street, Strand: auf ein neues Pigment. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 25. Maͤrz 1840. Dem James Sabberton in Great Pultney Street, Golden Square: auf ein Befestigungsmittel fuͤr die Lederstreifen am Fuße der Hosen. Dd. 26. Maͤrz 1840. Dem Alexander Southwood Stocker in Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Roͤhren zur Gasleitung und anderen Zweken. Dd. 27. Maͤrz 1840. Dem Richard Prosser, Civilingenieur in Cherry Street, Birmingham: auf Verbesserungen an der Maschinerie zur Fabrication von Roͤhren. Dd. 27. Maͤrz 1840. Dem Henry Kirk in Upper Norton Street, Portland Place: auf ein Surrogat des Eises zum Schlittschuhlaufen; dieselbe Composition ist auch zur Verfertigung von Zierrathen anwendbar. Dd. 28. Maͤrz 1840. Dem John Bethell am St. John's Hill, Wandsworth: auf Verbesserungen in der Behandlung und Zubereitung gewisser Oehle und Fette. Dd. 28. Maͤrz 1840. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. April 1840, S. 230.) Chapman's Verbesserungen an den Dampfmaschinen. Das Mechanics' Magazine macht in seiner Nr. 864 sehr preisende Erwaͤhnung einer von Hrn. George Chapman in Whitby gemachten Erfindung, auf welche unterm 13. Jan. 1838 in England ein Patent genommen wurde, und die eine bedeutende Ersparniß beim Betriebe der Dampfmaschinen bedingen soll. Die neue Vorrichtung, welche der Erfinder eine Expansionssteuerung (expansion gear) nennt, ist mit dem Governor in Verbindung gebracht, so daß die Maschine selbst die Thaͤtigkeit des Dampfes je nach der zu vollbringenden Arbeit regulirt. Hr. Croßkill von den Beverly-Eisenwerken bemerkt uͤber die neue Vorrichtung, daß seine Dampfmaschine mit ihr bei einem um ein Drittheil geringeren Verbrauche an Brennmaterial um ein Drittheil mehr Arbeit vollbringe, und daß die Erfindung nur bekannt zu werden braucht, um allgemein und namentlich da, wo es an Kraft mangelt, in Anwendung gezogen zu werden. – Die HHrn. Grimstan und Comp. an den Clifford-Mills bezeugen, daß sie an ihrer Maschine von 8 Pferdekraͤften, seit sie mit der neuen Vorrichtung ausgestattet worden, taͤglich ungefaͤhr 8 Cntr. Steinkohlen ersparen. – Die HHrn. Brainbridge und Sohn an der Papiermuͤhle von Tees endlich berichten, daß sie den Chapman'schen Apparat seit mehreren Monaten an ihrer Dampfmaschine von 30 Pferdekraͤften angebracht, mehrfache Versuche damit angestellt haben, und mit den Ergebnissen derselben im hoͤchsten Grade zufrieden sind. Die dadurch bedingte Ersparniß an Brennmaterial schlagen sie zu 25 Proc. an, indem die Maschine mit dem neuen Apparate um ein ganzes Viertheil mehr Arbeit liefert, als fruͤher, wo sie nur durch die Governors allein regulirt wurde. Die mit dem Dampfindicator erhaltenen Figuren und die daraus berechneten Daten zeigten gleichfalls, daß die Maschine jezt kraͤftiger und mit groͤßerer Wirksamkeit arbeitet als fruͤher. Ueber die Dampfschifffahrt auf dem atlantischen Ocean. Die Shipping Gazette und nach dieser das Mechanics' Magazine in seiner Nr. 861 enthaͤlt folgende Notizen uͤber die Leistungen der atlantischen Dampfboote vom 9. April 1838, wo der Great-Western zum ersten Male abfuhr, angefangen, bis zur Ruͤkkehr des Liverpool am 11. Decbr. 1839. Der Great-Western vollbrachte in dieser Zeit 11 Reisen   –   Royal William   3   –   –   Liverpool   6   – Die British Queen   3   – Im Durchschnitte brauchte ein Segelschiff zur Ueberfahrt von Liverpool nach New-York 33 Tage 42 Minuten; die Dampfschiffe dagegen legten die Fahrt im Durchschnitte in 17 Tagen 18 Stunden zuruͤk. Die Ueberfahrt von New-York nach Liverpool wird von den Segelschiffen im Durchschnitte in 22 Tagen 16 Stunden, von den Dampfschiffen im Durchschnitt in 16 Tagen 18 Stunden bewerkstelligt. Die kuͤrzeste Ueberfahrt von Liverpool nach New-York machte das Segelschiff Roscius; es brauchte 19 Tage; die kuͤrzeste Fahrt des Great-Western betrug zweimal 13 Tage und einige Stunden. Dagegen brauchten in dem oben angefuͤhrten Zeitraume 4 Segelschiffe 22 Tage, und 75 zwischen 30 und 48 Tage. Von New-York nach Liverpool sind 4 Segelschiffe in 16, 2 in 17, 4 in 18, und 5 in 19 Tagen gefahren; die uͤbrigen 75 dagegen brauchten zwischen 20 und 36 Tage. Bei der Untersuchung des Great-Western am Schlusse seiner 11 Fahrten, in denen er die Streke von 35,000 See-Meilen zuruͤkgelegt hatte, zeigte sich das ganze Schiff in einem durchaus trefflichen Zustande. Die Great-Western-Dampfschiffcompagnie hat den Bau eines großen eisernen Dampfbootes, fuͤr das ein eigener Dok ausgegraben wurde, begonnen. Das Schiff wird 300 Fuß Laͤnge, 45 Fuß Breite und 30 Fuß Tiefe bekommen. Die Kielplatte wird einen Zoll Metalldike bekommen; die uͤbrigen Platten dagegen nur 5/8 Zoll. Die Rippen sollen aus eigens hiezu winkelig ausgewalzten Eisenstangen bestehen, und in Zwischenraͤumen von 18 Zollen von einander angebracht werden. Der Durchschnitt des mittleren Theiles des Schiffes soll nach dem von Romné im J. 1790 aufgestellten Principe gebaut werden. Die Cylinder der Maschinen, von denen jede 500 Pferdekraͤfte bekommen soll, werden 110 Zoll Durchmesser und 8 Fuß 6 Zoll Kolbenhub haben. Die Kessel werden in drei Theilen gebaut. Dieser im Großen ausgefuͤhrte Versuch wird darthun, was man von den eisernen Dampfschiffen erwarten darf. Wir fuͤgen nur noch bei, daß das zwischen London und Ipswich fahrende eiserne Dampfschiff Orwell waͤhrend der lezten Stuͤrme seine Fahrt von 112 Meilen mehreremale in 7 Tagen vollbrachte, und zwar mit Einschluß des Anhaltens zu Gravesend, Harwich und anderen Orten. Billette's Rettungsboje. Hr. Billete, Lieutenant in der franzoͤsischen Marine, ist der Erfinder einer neuen Rettungsboje, welche vor der bisher gebraͤuchlichen englischen mehrere wichtige Vorzuͤge hat. Der Gebrauch der neuen Vorrichtung ist sehr einfach, denn es genuͤgt, um sich ihrer zu bedienen, das Jolltau abzuschneiden oder schließen zu lassen, indem beim Hinabfallen desselben in das Meer der Leuchtapparat durch sein eigenes Gewicht in Wirksamkeit gebracht wird. Dieser Apparat besteht aus einem kupfernen Cylinder, in welchem eine Lunte enthalten ist, die 40 Minuten lang, also laͤngere Zeit als zur Rettung eines in das Meer Gefallenen je erforderlich ist, brennt. Das Feuerwerk der englischen Rettungsbojen brennt nur 15 Minuten, was oft nicht genuͤgt; auch schmilzt die bleierne Roͤhre, worin es enthalten ist, im Maaße des Abbrennens, wo dann das geschmolzene Blei nicht selten auf den Verungluͤkten herabtropft. Ferner geschieht an den englischen Bojen die Entzuͤndung mittelst eines Steinfeuers, welches nicht selten versagt. Endlich kostet der englische Apparat 180 Fr.; der franzoͤsische aber nur 2 1/2 bis 3 Fr. (Echo du monde savant, No. 508.) Ueber eine neue hydraulische Maschine des Hrn. de Caligny. Hr. Coriolis berichtete der Akademie in Paris in einer der lezten Januarsizungen uͤber eine neue, von Hrn. de Caligny erfundene hydraulische Maschine, uͤber die wir nach dem Mémorial encyclopédique, Jan. 1840, S. 30 Folgendes mittheilen. „Die neue Maschine soll die Wirkung eines Wassergefaͤlles direct an Pumpen oder an irgend eine andere Maschine, welche vermoͤge einer Hin- und Herbewegung einen Nuzeffect hervorbringt, mittheilen. Sie bewirkt dieß durch die periodischen Schwingungen des als Triebkraft dienenden Wassers in einem Heber oder in einer Roͤhre, durch welche das Wasser stroͤmt, um von dem hoͤheren Stande auf den tieferen herab zu gelangen. Sie sezt demnach einen Schwimmer in eine Wechselbewegung, und dieser uͤbertraͤgt die Wirkung des Wassergefaͤlles an die Maschine. Der Vorgang hiebei ist folgender. Das als Triebkraft dienende Wasser der hoͤher gelegenen Wasserleitung durchlaͤuft, um in die tiefer gelegene Wasserleitung zu gelangen, einen weiten Heber oder eine weite Roͤhre, die unter die leztere Wasserleitung hinabsteigt. Die Fluͤssigkeit gelangt jedoch nicht in gleichfoͤrmigem Strome, sondern periodisch in diesen Heber, und zwar vermoͤge des Spieles eines Schuzbrettes oder einer beweglichen kreisrunden Klappe, womit die Communication zwischen der Hoͤhe der Roͤhre und dem Wasser, welches von der Oberflaͤche der hoͤher gelegenen Wasserleitung herbeigelangt, abgesperrt oder eroͤffnet werden kann. Nachdem das Wasser anfaͤnglich die Roͤhre erfuͤllt hat, und wenn es mit einer steigenden Geschwindigkeit auszufließen beginnt, faͤllt das Wasser, weil der Abfluß groͤßer ist als der Zufluß. Ist dieß der Fall, so wird die Klappe durch einen Schwimmer geschlossen, wo dann der Ausfluß nur mehr vermoͤge eines Sinkens des Wassers in der Roͤhre Statt finden kann. Kraft der erlangten Geschwindigkeit uͤbersteigt dieses Sinken das untere Niveau, worauf dann eine nach Aufwaͤrts draͤngende Oscillirung erfolgt.“ Ueber Brunier's Hebemaschine für Fluͤssigkeiten. Der ruͤhmlich bekannte Mechaniker Brunier in Paris hat eine Maschine erfunden, welche gemaͤß den Versuchen, die in der Maschinenwerkstaͤtte der HHrn. Chelers in Arras damit angestellt wurden, vollkommen genuͤgende Resultate gibt. Der Dampf spielt in dieser Maschine eine bedeutende Rolle, allein er wirkt nicht auf den Kolben eines Cylinders, sondern vollbringt seine Wirkung in den Roͤhren selbst. Die Wirkung beruht auf der Erzeugung eines Vacuums, oder vielmehr, wie an den gewoͤhnlichen Pumpen, auf der Verduͤnnung der Luft, nur mit dem Unterschiede, daß hier eine ganze Reihe von Roͤhren und Behaͤltern mit einander in Verbindung gebracht sind, um das Wasser auf eine beliebige Hoͤhe heben, und selbst auf dieser Hoͤhe ununterbrochen ausfließen lassen zu koͤnnen. Die Verduͤnnung der Luft bewirkt der Erfinder durch Anwendung des Dampfstrahls auf eben so einfache als wohlfeile Weise. Die Fluͤssigkeit tritt mit großer Geschwindigkeit aus dem Behaͤlter aus und reißt eine große Menge Luft mit sich fort, so daß eine mit dem Behaͤlter und der aͤußeren Luft communicirende Birnprobe in ersterem eine Queksilberhoͤhe von 30 bis 36 Centim. andeutet, wonach also der Druk daselbst 30 bis 36 Centim. betraͤgt. Wenn einmal der Dampfstrom seine Wirkung hervorgebracht hat, so wird, wenn man das anstoßende Saugroͤhr oͤffnet, die Luft aus diesem lezteren in den Behaͤlter stuͤrzen, und eine Wassersaͤule heben. Vermoͤge einer sehr sinnreichen Vorrichtung erleidet die Verduͤnnung in dem Behaͤlter durch das Eindringen dieser Luft, welche von sehr großer Dichtheit ist, keine Veraͤnderung; ja deren Wirkung wird sogar durch die Wirkung des Dampfes noch gesteigert. Es ist wirklich merkwuͤrdig, daß bei den Versuchen waͤhrend der ganzen Dauer des Schoͤpfprocesses die Differenz zwischen der Elasticitaͤt der Luft, des Behaͤlters und jener der Saugroͤhre bestaͤndig 10 Centim. betrug, indem das Queksilber in der Saugroͤhre auf 30, in dem Behaͤlter dagegen auf 40 Centim. stand. Hr. Brunier hat ein ganz eigenes System erdacht, um das zufließende Wasser in jedem Stokwerke in einen großen, zur Speisung mehrerer großer Saugroͤhren dienenden Behaͤlter ausfließen zu machen. Dieser Uebergang des Wassers aus einem Behaͤlter in den anderen wird mittelst eines Schwimmers bewirkt, der, indem er durch das zufließende Wasser von Unten nach Oben gedraͤngt wird, die Communication zwischen der Luft der Steigroͤhren und der verduͤnnten Luft des Behaͤlters absperrt, und gleichzeitig zwei Klappen, durch welche atmosphaͤrische Luft eintritt, hebt. Diese Luft bewirkt vermoͤge des Drukes auf das bereits gehobene Wasser ein Zuruͤksinken der Steigungsklappe, wo dann das Wasser in den benachbarten Behaͤlter austreten kann. Dieser Austritt konnte vor dem Eintritte der aͤußeren atmosphaͤrischen Luft wegen des groͤßeren Drukes, der außen bestand, nicht Statt finden. Wenn einmal das Wasser ausgeleert ist, so sinkt der seines eigenen Gewichtes entledigte Schwimmer wieder herab; es tritt also keine Luft mehr ein, die Klappe, durch welche das Wasser sich in den Behaͤlter ergoß, schließt sich, und das Aufsteigen der Fluͤssigkeit beginnt von Neuem. (Mémorial encyclop. Jan. 1840.) Einiges über die Reactionsräder. Hr. Combes stellte im Jahre 1838 (polyt. Journal Bd. LXX. S. 197) eine Theorie der um eine senkrecht stehende Welle umlaufenden Reactionsraͤder, die das Treibwasser in einer bestimmten Entfernung von der Welle empfangen, auf. Er hat seither mannichfache Versuche hieruͤber unternommen, und deren Resultate, welche die Theorie vollkommen bestaͤtigen, in einer eigenen Abhandlung unterm 2. Maͤrz 1840 der Akademie in Paris vorgelegt. Die Schlußfolgerungen sind in der Hauptsache in Nachstehendem enthalten. Das Treibwasser erleidet an den Reactionsraͤdern bei dem Durchgange durch die Eintrittsmuͤndungen eine Verminderung seiner Geschwindigkeit; und ebenso erleidet es im Allgemeinen nach seinem Austritte aus den Abflußmuͤndungen der beweglichen Roͤhren des Rades eine aͤußere Contraction. Der auf den Austritt des Wassers aus den die Schaufeln bildenden Zellen bezuͤgliche Coëfficient ist um so kleiner, je weniger zahlreich und je weiter von einander entfernt die Schaufeln sind, er wird dagegen beinahe gleich, wenn die Schaufeln sehr nahe stehen. Damit der an die Raͤder uͤbertragene Nuzeffect so groß als moͤglich ausfalle, muͤssen zwischen den Eintreibmuͤndungen, den Eintritts- und den Austrittsmuͤndungen der beweglichen Canaͤle die durch die Formeln bestimmten Groͤßenverhaͤltnisse hergestellt werden; zugleich muß aber auch eine hinreichende Vermehrung der Zahl der Schaufeln Statt finden. Die Geschwindigkeit des Rades war bei den Versuchen stets beinahe um ein Viertheil geringer als die theoretische Geschwindigkeit. Die feststehenden Leiter, welche das Wasser in einer bestimmten Richtung unter die Schaufeln zu leiten haben, koͤnnen nicht weggelassen werden, ohne daß dadurch eine bedeutende Verminderung des Nuzeffectes eintritt. Die allgemeinen Formeln geben nicht mehr den genauen Werth des von dem Rade verbrauchten Volumens Wasser, wenn die Eintrittsmuͤndungen der beweglichen Canaͤle nicht dieselbe Hoͤhe haben wie die Eintreibmuͤndungen, wie dieß z.B. an den Kreiselraͤdern des Hrn. Fourneyron der Fall ist, wenn das Schuzbrett nicht vollkommen aufgezogen ist. Was das Verhaͤltniß des Nuzeffectes zu dem Aufwande an Arbeit betrifft, so betrug es im Maximum 50 Proc. des Gesammteffectes. Wenn das Volumen eines Gefaͤlles innerhalb enger Graͤnzen wechselt, so kann es genuͤgen, wenn man an der Maschine außen ein kreisrundes Schuzbrett anbringt, welches, wenn es gehoben wird, bei eingetretener Verminderung der Wassermenge einen Theil der Hoͤhe der Ausflußmuͤndungen maskirt. Die gewoͤhnliche Theorie der Raͤder mit krummen Schaufeln ist auf die Reactionsraͤder gaͤnzlich unanwendbar. (Echo du monde savant, No. 520.) Ueber die Erdräummaschine des Hrn. Gervais. Hr. Coriolis verlas am 2. Maͤrz. l. J. vor der Akademie in Paris einen Bericht uͤber eine von Hrn. Gervais erfundene, zur Ausfuͤhrung der beim Baue von Straßen, Canaͤlen und Eisenbahnen erforderlichen Abraͤumungen bestimmte, mit Dampf arbeitende Maschine. Es gibt bereits mehrere derlei Maschinen, namentlich jene von Lebeau, Wickam, Shevebech und Journet. An allen diesen Maschinen geschieht die Ausgrabung mittelst Koͤrben oder Butten, welche die Erde auf dieselbe Weise wie an den Baggermaschinen aufgraben und auffassen, oder mit Schaufeln, die das Erdreich aufgraben, so daß es dann in Eimern weggeschafft werden kann. Die Maschine des Hrn. Gervais zeichnet sich nun dadurch aus, daß sie mit Hauen arbeitet, die an gebogenen Armen angebracht sind, welche um schraͤgstehende Wellen umlaufen, und durch einen Dampfmotor in Bewegung gesezt werden. Dieser leztere befindet sich auf einem Wagen, der sehr langsam auf beweglichen Schienen vorwaͤrts laͤuft, und von dem aus die Rotationsbewegung an vier etwas schraͤg gestellte Wellen, die vor den aufzuhauenden Boden gebracht werden, uͤbergetragen wird. Jede dieser Wellen ist mit zehn gebogenen Armen, die eine Art von Haue bilden, und in fuͤnf Hoͤhen paarweise und einander diametral gegenuͤber angebracht sind, ausgestattet. Die aufgebrochene Erde wird von Rechen, die sich umdrehen, zuruͤkgeschafft, so daß sie in Eimer faͤllt, welche an einer endlosen Kette angebracht sind. Die zur Probe vorgestellte Maschine, welche von 12 Menschen bedient wurde, und auf einen Hieb in eine Tiefe von 7 Decimeter arbeitete, bewegte sich in einer Minute um 0,38 Centimeter vorwaͤrts. Die Kraft ihrer Dampfmaschine konnte auf 3,90 Pferdekraͤfte angeschlagen werden. Die Maschine raͤumt also taͤglich 950 Meter Erde ab, wobei der Meter auf 0,052 Fr. zu stehen kommt. Nach dem Gutachten der Commission scheint das von Hrn. Gervais befolgte System vor jenem seiner Vorgaͤnger den Vorzug zu verdienen, weßhalb denn auch der Wunsch ausgedruͤkt wurde, daß die Regierung diese Maschine bei den von ihr unternommenen Bauten probiren lassen soll. (Echo du monde savant, No. 519.) Massé's verbesserter Fußtritt für Kutschen. Hr. Massé von Rochelle hat einen Fußtritt erfunden, dessen Anwendung an den Kutschen sehr zu empfehlen ist. Dieser Fußtritt senkt sich naͤmlich beim Oeffnen des Kutschenschlages von selbst herab, und steigt beim Schließen des Schlages ebenso auch wieder von selbst hinauf. Der Kutscher braucht daher, wenn man aussteigen will, nicht von seinem Boke abzusteigen. Viele Ungluͤksfaͤlle, die dadurch entstehen, daß der Kutscher beim Absteigen die Pferde aus seiner Gewalt laͤßt, duͤrften auf diese Weise verhuͤtet werden. (Echo du monde savant, No. 520.) Schiele's vereinfachtes Platinfeuerzeug ohne Hahn. Wir haben im polytechn. Journal Bd. LXXII. S. 27 die Vorrichtung von Eisenlohr beschrieben, welche den Hahn an der Doͤbereiner'schen Platinzuͤndmaschine uͤberfluͤssig macht und einen bessern Schluß als dieser bewirkt. Schiele's Einrichtung, welche das Gewerbeblatt fuͤr Sachsen (1840, Nr. 15) mittheilt, hat denselben Zwek; sie besteht in Folgendem: Genau in der Mitte des Dekels vom Saͤurebehaͤlter ist ein ungefaͤhr 1/8 Zoll im Durchmesser haltendes, 1/4 Zoll unterhalb und 1 Zoll oberhalb des Dekels hervorragendes, an seinem unteren Ende etwas abgerundetes Messingroͤhrchen angebracht. Dieses Roͤhrchen ist oben an seiner Muͤndung bis auf 1/4 Zoll Tiefe so erweitert und ausgedreht, daß man darin ein Stuͤkchen Kautschuk befestigen und darauf druͤken kann, ohne eine Einschiebung desselben in den unteren engeren Theil der Roͤhre befuͤrchten zu muͤssen. Durch diesen Kautschuk und das Roͤhrchen geht ein Stift, dessen Durchmesser das Roͤhrchen nur so weit ausfuͤllt, daß in dem engen Zwischenraume das sich im Feuerzeuge entwikelnde Wasserstoffgas hindurchzudringen im Stande ist. Das untere Ende dieses Stiftes traͤgt ein Metallscheibchen, auf dessen der unteren Oeffnung des Roͤhrchens zugewandten Oberflaͤche Kautschuk oder geoͤhltes Leder so befestigt ist, daß das Scheibchen, sobald der Stift gehoben wird, sich luftdicht gegen das untere Ende des Roͤhrchens anlegt und das Roͤhrchen oͤffnet, sobald der Stift gesenkt wird. An dem oberen Ende bekommt der Stift ein zu dem Druke des Fingers bequem eingerichtetes Knoͤpfchen mit einem Absaze, der sich auf das oben in dem Rohre angebrachte Kautschuk so auflegt, daß dessen Federkraft, um den Schluß an dem unteren Ende zu bewirken, den Stift genuͤgend hebt, jedoch so, daß er immer noch genug Federkraft behaͤlt, um bei einem leichten Fingerdruk noch etwas nachzugeben und so das Oeffnen des unteren Roͤhrenendes zu bewirken. Gegenuͤber des auf dem Dekel des Saͤuregefaͤßes angebrachten Platinschwaͤmmchens, in einer diesem entsprechenden Hoͤhe, ist an dem Roͤhrchen die kleine Brennmuͤndung, welche das Wasserstoffgas nach dem Schwaͤmmchen leitet, angebracht. Die Befestigung und Anbringung des Gasreservoirs, d.h. des zur Aufnahme und Ansammlung des Wasserstoffgases bestimmten Glasbehaͤlters, so wie die des Zinks, geschieht auf dieselbe Weise wie bei den auf gewoͤhnliche Art construirten Maschinen der Art. Ein leichter Fingerdruk auf das Knoͤpfchen des vorhin erwaͤhnten Stiftes oͤffnet das untere Ende des Roͤhrchens, das Gas stroͤmt augenbliklich durch die Brennmuͤndung auf den Schwamm, dieser ergluͤht und entzuͤndet auf die bekannte Weise die hervorstroͤmende Luft. Ueber eine Verbesserung der Volta'schen Säule, wobei das Kupfer durch Eisen ersezt wird. Hr. Martyn J. Roberts hat die fuͤr die Praxis wichtige Entdekung gemacht, daß Zink, combinirt mit Eisen, in verduͤnnter Schwefelsaͤure einen weit (bei seinen Versuchen 4 Mal) kraͤftigeren Strom liefert, als unter gleichen Umstaͤnden eine Combination von Zink und Kupfer. (Phil. Mag. Bd. XVI. S. 142) – Hr. Prof. Poggendorff bemerkt dazu (in seinen Annalen der Physik und Chemie 1840, Nr. 3), daß er diese auffallende, obwohl durch Schwaͤche des Uebergangswiderstandes beim Eisen erklaͤrliche Thatsache vollkommen bestaͤtigt gefunden habe. Sowohl in Schwefelsaͤure, als Salpetersaͤure, als Kochsalzaufloͤsung war der Strom von Zink-Eisen, selbst nach Einschaltung eines betraͤchtlichen Widerstandes, bedeutend staͤrker als der von Zink, combinirt mit Kupfer, Silber oder Platin, doch schwaͤcher als der der Daniell'schen Kette. Man kann also in allen gewoͤhnlichen Batterien das Kupfer mit großem Vortheile durch Eisen ersezen. Coathupe's Methode Glasröhren zu eudiometrischen Zweken zu graduiren. Hr. Coathupe in Wraxall erlaͤuterte vor der British Association in Birmingham eine von ihm verbesserte Methode zur Graduirung der zu eudiometrischen Zweken bestimmten Glasroͤhren. Das Athenaeum entnimmt diesem Vortrage Nachstehendes. „Der zur Graduirung dienende Apparat besteht aus einer genau gebohrten eisernen cylindrischen Roͤhre, in welche ganz genau ein eiserner Kolben einpaßt. In die Stange dieses Kolbens wurde ihrer ganzen Laͤnge nach mit einem guten Schneidzeuge eine Schraube geschnitten, und nachdem die Schraube geschnitten, ward der Stange durch Feilen eine dreikantige Gestalt gegeben, jedoch so, daß an den abgerundeten Winkeln eine eiserne Schraubenmutter mit Sicherheit und Leichtigkeit laufen konnte. Auf das obere Ende des eisernen Cylinders ist ein Dekel aus gleichem Metalle geschraubt, und in diesen Dekel ist ein eiserner Sperrhahn eingeschraubt. An dem Sperrhahne ist mittelst einer eisernen Verbindungsdille ein graduirtes glaͤsernes Maaß, welches einen schmalen Rand hat, befestigt. In der Naͤhe des entgegengesezten Cylinderendes ist in demselben mittelst einer seitlichen Schraube oder eines Stiftes eine eiserne Scheidewand von ungefaͤhr 1/4 Zoll Dike festgemacht; und durch diese Scheidewand ist ein dreiekiges Loch gebohrt, durch welches sich die Kolbenstange mit Leichtigkeit, jedoch ohne seitliche Schwankungen auf- und nieder bewegen kann. Unter der Scheidewand und an dem Ende des Cylinders befindet sich die Schraubenmutter, durch deren Spiel der Kolben auf- und nieder bewegt wird, ohne daß er dabei von der geraden Linie abzuweichen im Stande ist. Diese Schraubenmutter dringt ungefaͤhr auf einen halben Zoll Tiefe in den Cylinder ein, und um den eintretenden Theil herum ist eine tiefe Furche von der Form eines V gedreht. In diese Furche dringen in gleichen Entfernungen von einander und von der Außenseite des Cylinders her die spizigen Enden dreier staͤhlerner Schrauben auf solche Weise ein, daß die Schraubenmutter wohl mit Leichtigkeit umgedreht, aber nicht auf andere Weise aus ihrer Stelle bewegt werden kann. An dem in den Cylinder eintretenden Theil der Schraubenmutter befindet sich eine in gleiche Theile abgetheilte vorspringende Schulter, deren Durchmesser beliebig groͤßer seyn kann, als jener des Cylinders. An der Außenseite des Cylinders befindet sich ein Zeiger, der die Zahl der Umlaͤufe der Schraubenmutter oder die Zahl der Theile eines Umlaufes andeutet. Um nun dieses Instrument zum Gebrauche herzurichten, muß der Kolben auf seinen tiefsten Stand zuruͤkgezogen und der Cylinder mit Queksilber, welches keine Luftblasen enthaͤlt, gefuͤllt werden, was dadurch geschieht, daß man in das an dem Sperrhahne angebrachte graduirte Glaͤschen eine hinreichende Menge Queksilber gießt, und den Hahn so umdreht, daß das Queksilber in den Cylinder gelangen kann. Wenn, nachdem der Cylinder gefuͤllt ist, und waͤhrend noch etwas Queksilber in dem graduirten glaͤsernen Maaße zuruͤk ist, der Zapfen des Hahnes zuruͤk gedreht wird, so fuͤllt sich der Luftcanal dieses Zapfens mit Queksilber; und gießt man sodann das uͤberschuͤssige Queksilber ab, so befindet sich der Apparat in einem Zustande, in welchem man ihn zur Graduirung irgend einer Roͤhre verwenden kann. Wenn z.B. die zu graduirende Roͤhre ungefaͤhr einen Drittel Zoll im Durchmesser hat, und man die Communication zwischen dem Cylinder und dem Maaße eroͤffnet, so wird, wenn man den Kolben um einen ganzen Umgang der Schraubenmutter bewegt, und wenn man sodann durch Umdrehen des Hahnes die Communication zwischen dem Cylinder und dem Maaße wieder absperrt, in das Maaß eine Quantitaͤt Queksilber gelangen, die, wenn sie in die zu graduirende Roͤhre gegossen wird, fuͤr die erste Gradeintheilung ein hinreichendes Maaß gibt. Durch Wiederholung dieses Processes laͤßt sich die Roͤhre von einem Ende bis zum anderen graduiren. Hr. Coathupe fand dieses Verfahren besser, als das von Hare angegebene, nach welchem man sich dadurch kleine Quantitaͤten Queksilber von gleichem Umfange verschaffen soll, daß man einen graduirten cylindrischen Draht durch eine Stopfbuͤchse in eine Glasroͤhre treibt, welche an dem einen Ende beinahe haarfoͤrmig ausgezogen und mit Queksilber gefuͤllt ist; und daß man die beim Eintreiben des Drahtes austretenden Queksilberkuͤgelchen sammelt.“ Einiges über die Behandlung des zu den Saiteninstrumenten bestimmten Holzes. Die Haupteigenschaften, welche man bisher von dem zur Verfertigung von Contrebassen, Violoncelles, Violinen etc. bestimmten Holze forderte, waren, wie Hr. Coulier bemerkt, Leichtigkeit und Wohlklang. Bei aller Aufmerksamkeit, die man hierauf verwendete, brachte man es aber noch immer nicht dahin, Instrumente hervorzubringen, die sich an Wohllaut und aͤußerem Aussehen mit jenen von Stradivarius und Amati vergleichen lassen. Man hat die Formen der Instrumente dieser Kuͤnstler auf das Genaueste nachgeahmt; man hat in Hinsicht auf das Holz das Alter, die Jahreszeit, ja sogar die Mondsphasen beim Faͤllen beruͤksichtigt, jedoch vergebens. Immer blieb es unter diesen Umstaͤnden noch am besten, sich genau an die Formen und Verhaͤltnisse dieser ausgezeichneten Instrumente zu halten; aber mit der Zeit und dem Ausspielen bekamen die hienach verfertigten Instrumente dann doch oft ganz unerwartete Eigenschaften. Man gab dem Holze bisher mittelst eines Firnisses die Farbe; dieser Firniß verschwindet aber bald an der Stelle, auf welche das Kinn zu liegen kommt, und es entsteht dadurch ein weißer Flek, den man an den Instrumenten der genannten Kuͤnstler nicht bemerkt. Durchschneidet man das Holz eines Stradivarius, so findet man, daß es durch und durch dieselbe braͤunliche Farbe hat, waͤhrend die neueren Instrumente auf dem Durchschnitte weiß erscheinen. Man schrieb dieß dem Alter dieser Instrumente zu; allein dieß ist nicht die einzige Ursache; und wenn dem so waͤre, wo soll man so altes Holz genug fuͤr den Bedarf an Violinen etc. hernehmen! Man hilft gegenwaͤrtig dadurch nach, daß man das Holz in Troknenstuben bringt, und es in diesen nach und nach bis auf eine sehr hohe Temperatur erhizt, wobei sich die Gefaͤße des Holzes durch die Einwirkung der brennzeligen Holzsaͤure auf die darin enthaltenen Eisen- und Mangantheilchen gleichfoͤrmig faͤrben, so daß man im Verlaufe von einigen Tagen ein Holz erhaͤlt, welches man nach allen Richtungen schneiden kann, ohne daß eine Verschiedenheit der Farbe daran zu bemerken waͤre. Dieses Holz behaͤlt an der zum Aufstuͤzen des Kinnes bestimmten Stelle daher auch unveraͤndert seine Farbe. Man sollte glauben, daß das Holz bei dieser Behandlung einen Theil seiner Staͤrke verliert; dem ist jedoch nicht so, wie ich aus der Pruͤfung mehrerer daraus verfertigter Violoncells und Violinen entnommen habe, so daß ich glaube, daß man hiemit auf ganz gutem Wege ist. Diese neueren Instrumente haben die trefflichen Formen der alten, geben herrliche Toͤne, lassen in Hinsicht auf Soliditaͤt nichts zu wuͤnschen uͤbrig, und sind auch weniger hygroskopisch als die bisherigen, so daß ich glaube, daß sie in wenigen Jahren den sechsmal theureren Instrumenten der alten italienischen Kuͤnstler werden an die Seite gestellt werden koͤnnen.“ (Echo du monde savant No. 522.) Ueber die Gewinnung eines Faserstoffes aus den Eibischwurzeln. Das Echo du monde savant, No. 515 gibt nach einem englischen Blatte folgendes Verfahren zur Gewinnung eines Faserstoffes aus den Eibischwurzeln. Man soll 6 Kilogr. Wasser mit einem Kilogr. Potasche absieden, und in dieser Lauge, nachdem sie filtrirt worden, 1 1/2 Kilogr. Eibischwurzeln sieden. Nach dieser Behandlung soll man die Eibischwurzeln mit Wasser abkneten, und zwar unter oͤfterem Zugießen von neuem Wasser. Man erhaͤlt auf diese Weise von obiger Menge Wurzeln angeblich ein halbes Kilogr. eines Faserstoffes, der, wenn er gehechelt worden, eine dem Hanfe beinahe gleichkommende Faser und ein Werg gibt, welches sich zu Watte oder zu Papier benuzen laͤßt. – Wir bemerken hiezu, daß man aus der Eibischpflanze schon laͤngst einen Faserstoff zu gewinnen suchte; daß dieß auch schon mehreremale mit mehr oder minder großem Erfolge gelang; daß man aber hiezu mit mehr Vortheil die Eibischstengel verwendete. – Ferner bemerken wir bei dieser Gelegenheit, daß man in neuerer Zeit in Frankreich den Anbau einer in China einheimischen und in den botanischen Gaͤrten Europa's laͤngst bekannten ausdauernden Nessel, der Urtica nivea, empfahl, indem daraus in China ein den Flachs uͤbertreffender Faserstoff gewonnen werden soll. Einiges über die Verwendung des Kartoffelstärkmehles und Staͤrkesyrups. In der Sizung, welche die Société royale d'horticulture in Paris am 19. Febr. l. J. hielt, sprach Hr. Payen ausfuͤhrlich uͤber die Verwendung des Kartoffel-Staͤrkmehles. Da in diesem Vortrage nebst mehrerem laͤngst Bekanntem auch einiges minder Bekannte vorkam, so entnehmen wir aus dem Auszuge, den das Echo du monde savant in seiner Nr. 518 hievon gibt, fuͤr unsere Leser Nachstehendes. „Brod, dem eine bedeutende Menge Kartoffel-Staͤrkmehl zugesezt worden, hat einen ganz anderen Geschmak, als gewoͤhnliches Brod; dagegen kann man in Form von gekochten Kartoffeln, in denen das Staͤrkmehl noch in den vegetabilischen Haͤuten eingeschlossen enthalten ist, dieselbe Menge solches Staͤrkmehl zusezen, ohne daß man es am Geschmake erkennt. Man kann dem Brode bis zu 80 Proc. gekochter Kartoffeln beimengen, und auf diese Weise nicht bloß die 17 Proc. Staͤrkmehl, welche in den Kartoffeln enthalten sind, sondern im Durchschnitte 27 Proc. derselben nuzvoll verwenden. Nach den Versuchen des Baͤkers Robine, dem die Société d'encouragement unterm 12. Febr. 1840 einen Preis von 1000 Fr. zur Aufmunterung zuerkannte, hat diese Brodbereitung keine Schwierigkeit, selbst wenn man nur 15 Proc. guten Mehles dazu verwendet. Uebrigens ist ein Zusaz von geringen Quantitaͤten Staͤrkmehl, wie z.B. von 10 Proc., dem Brode nur zutraͤglich, denn es wird dadurch viel weißer, besonders wenn das Mehl etwas schwarz, aber doch sehr reich an Kleber ist. Es gelang Hrn. Payen dem Staͤrkmehle durch Behandlung desselben mit wasserfreiem Alkohol den Geschmak, der es zur Brodbereitung untauglich macht, zu entziehen; doch ist dieses Verfahren zu kostspielig, als daß es im Großen ausfuͤhrbar waͤre. Eine weitere Benuͤzung findet die Kartoffelstaͤrke in der Papierfabrication. Die schoͤnsten Papiere enthalten dermalen 10 bis 15 Proc. nassen oder 7 bis 8 Proc. absoluten Sazmehles. Dabei sezt man der Zeugmasse, um sie durch und durch zu leimen, eine Mischung von Harz und Seife zu. Die Verwandlung der Kartoffelstaͤrke in Zuker durch Behandlung derselben mit einem Procente Schwefelsaͤure, und durch Wegschaffung der Saͤure mit Kreide, gewinnt eine immer groͤßere Ausdehnung. Man arbeitet hiebei mit Dampf, und in einem Bottiche, dessen Temperatur man aufmerksam verfolgt. Die zukerhaltige Fluͤssigkeit wird uͤber gekoͤrnte Kohle filtrirt, dann zur Syrupsdike eingedampft, und als solcher verkauft; oder man treibt die Eindampfung bis zur Trokne und bildet große Brode aus der Masse. Man verwendet diesen Zuker, den man jezt sehr weiß zu bekommen versteht, in sehr großen Mengen zur Versezung der an Zuker armen Traubenmoste, um auf diese Weise bessere Weine aus ihnen zu erzielen. Eine nicht minder große Menge wird aber auch zur Fabrication von weißem Biere verwendet. Das Kartoffelmark ist fuͤr die Thiere ein sehr gutes Futter; nur den Schafen bekommt es nicht. Man kann es pressen, und mit etwas Salz vermengt, ein Jahr lang in Silos aufbewahren; auch laͤßt es sich troknen. Man hat versucht, fuͤr die Pferde Brod daraus zu bereiten, in welchem Zustande es seiner chemischen Zusammensezung nach dem Hafer nicht unaͤhnlich ist. Bei der Pappendekelfabrication findet das Mark dermalen gleichfalls eine ausgedehnte Anwendung. Die Ablaufwasser der Sazmehlfabriken, die sonst als so schaͤdlich betrachtet wurden, geben nach den Versuchen von Payen und Dailly einen sehr guten Duͤnger, dessen Befruchtungskraft 50 bis 60 Proc. der Kraft des Duͤngpulvers betraͤgt. Man kann die Kraft dieser Wasser sehr erhoͤhen, wenn man ihnen 1 bis 4 Proc. Kalk zusezt. Ebenso lassen sich die sogenannten kleinen Kleien, die sich bei der Fabrication ergeben, und an denen die Thiere bald satt bekommen, als Duͤnger benuͤzen. Ein Pariser Fabrikant bildet aus den Abfaͤllen Kuchen zum Heizen; ein anderer bildet daraus Ziegel, die er das naͤchste Jahr immer als Brennmaterial in seiner Fabrik benuͤzt.“ Frankreichs Bergwerkstatistik. Am Schlusse des Jahres 1837 bestanden in Frankreich 2200 Eisengruben, aus denen 32 Mill. metr. Centner Eisenerz an die Hohoͤfen abgeliefert wurden. Die Zahl der Schmelzen und Haͤmmer belief sich zu derselben Zeit auf 910, und diese lieferten, so weit es ermittelt werden konnte, den Stahl und das verarbeitete Eisen nicht mitgerechnet, 6,500,000 metr. Cntr. Metall. Nach Abzug des Preises des Brennmateriales und des Werthes der verarbeiteten Rohstoffe blieben 40 Mill. Fr. fuͤr Arbeitslohn, Unterhaltung der Werke und Gewinn. Die an den Huͤttenwerken verbrauchten Steinkohlen hatten einen Werth von 5,277,000 Fr.; die Kohks repraͤsentirten eine Summe von 2,135,000 Fr.; das Holz und die Holzkohlen endlich die Summe von 42,247,000 Fr. Gegen das J. 1836 war die Zunahme in der Eisengewinnung nur unbedeutend. – Die Zahl der uͤbrigen Bergwerke betrug in demselben Jahre nur 38, und der Werth, der an allen diesen zusammen ausgebeuteten metallischen Producte war nicht hoͤher als 1,524,000 Fr. – Die Asphalt- und Erdharzgruben lieferten Producte im Werthe von 220,000 Fr. – Das Steinsalzbergwerk in Dieuse, welches schon seit dem J. 833 besteht, lieferte gegen 250,000 metr. Cntr. Steinsalz im Werthe von 2,174,000 Fr. Die Salzquellen, die Salzsuͤmpfe an der Seekuͤste und die Sandwaͤschereien lieferten zusammen Producte im Werthe von 6,126,000 Fr. Die Alaun- und Vitriolwerke erzeugten einen Werth von 1,440,000 Fr. – Im Ganzen entzifferte sich demnach fuͤr die Producte aller dieser Bergwerke, Huͤttenwerke, Salinen etc. ein Gesammtwerth von 146,000,000 Fr. Die verschiedenen Marmor-, Baustein-, Gyps-, Schiefer- und Kalkbruͤche, so wie die Thongruben gaben Producte von ungefaͤhr 41 Mill. Fr. im Werthe. Man vergleiche diese Angaben mit jenen im polyt. Journal Bd. LXX. S. 397. (Echo du monde savant, No. 506.)