Titel: Miszellen.
Fundstelle: Band 76, Jahrgang 1840, Nr. LXXVI., S. 304
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LXXVI. Miszellen. Miszellen. Verzeichniß der vom 30. März bis 23. April 1840 in England ertheilten Patente. Dem Claude Joseph Chandron Junot, technischem Chemiker in Brewer Street, Golden Square: auf ein verbessertes Verfahren Talg, Fett, Oehle und oͤhlartige Substanzen zu reinigen und in festen Zustand zu versezen. Dd. 30. Maͤrz 1840. Dem Henry Martin in Morton Terrace, Camden Town: auf sein Verfahren dem Papier eine glattere Oberflaͤche zu geben. Dd. 30. Maͤrz 1840. Dem William Reale Clay in Flimby, Cumberland: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 31. Maͤrz 1840. Dem John Leberecht Steinhaͤuser in Upper Islington Terrace: auf Verbesserungen im Spinnen und Dupliren der Wolle, Baumwolle, Seide etc. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 31. Maͤrz 1840. Dem Peter Bancroft, Kaufmann in Liverpool, und John Mac Innes, technischem Chemiker ebendaselbst: auf ein verbessertes Verfahren der in den Zukerraffinerien und Ruͤbenzukerfabriken gebrauchten thierischen Kohle ihre wirksamen Eigenschaften wieder zu ertheilen. Dd. 31. Maͤrz 1840. Dem Charles Cummins, Chronometerverfertiger in Leadenhall Street: auf Verbesserungen an Chronometern. Dd. 2. April 1840. Dem James Stead Crosland, Ingenieur in Leeds: auf gewisse Verbesserungen an den Dampfmaschinen der Locomotive und zu anderen Zweken. Dd. 2. April 1840. Dem Thomas Smedley in Holywell, Grafschaft Flint: auf Verbesserungen in der Fabrication von Roͤhren und Cylindern. Dd. 4. April 1840. Dem Harrison Blair, Chemiker in Kearsley, Lancaster, und Henry Hough Watson, Chemiker in Little Bolton: auf Verbesserungen in der Fabrication von Schwefelsaͤure und Soda. Dd. 6. April 1840. Dem Richard Beard am Egremont Place, New Road: auf Verbesserungen im Druken der Kattune und anderer Gewebe. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 6. April 1840. Dem Edward Thomas Bainbridge, am Park Place, St. James': auf seine verbesserte Methoden Triebkraft zu gewinnen. Dd. 13. April 1840. Dem Thomas Young in Queen Street, City of London: auf Verbesserungen an Lampen. Dd. 13. April 1840. Dem James Caldwell, Ingenieur am Mill Place, Commercial Road: auf Verbesserungen an Krahnen, Ankerwinden und Schiffswinden. Dd. 15. April 1840. Dem John Gold an den Etna Glaswerken, Birmingham: auf Verbesserungen in der Fabrication von Caraffen und anderen glaͤsernen Gefaͤßen. Dd. 15 April 1840. Dem William Potts, Gelbgießer in Birmingham: auf gewisse Apparate, um Gemaͤlde und Gardinen aufzuhaͤngen. Dd. 15. April 1840. Dem August de St. Sylvain Baron de los Valles in Nottingham Street, Mary-le-bone: auf gewisse Verbesserungen im Reinigen, Enthuͤlsen und Aufbewahren des Korns und anderer Getreidearten. Von einem Auslaͤnder mitgetheilt. Dd. 15. April 1840. Dem William Grimman in Camden Street, Islington: auf eine neue Methode mit Holz zu pflastern. Dd. 15. April 1840. Dem Joseph Whitworth, Ingenieur in Manchester: auf gewisse Verbesserungen an der Maschinerie oder dem Apparate um Straßen und Wege zu reinigen und auszubessern. Dd. 15. April 1840. Dem Thomas Robinson Williams in Cheapside: auf Verbesserungen in der Dampferzeugung behufs der Gewinnung von Triebkraft, welche Verbesserungen auch auf die Destillation oder Verdampfung im Allgemeinen anwendbar sind. Dd. 15. April 1840. Dem William Unsworth, Seidenspizenfabrikant in Derby: auf einen verbesserten Nestelstift. Dd. 16. April 1840. Dem Samuel Wilks, Eisengießer in Darleston, Stafford: auf Verbesserungen in der Fabrication von Schraubstoͤken. Dd. 16. April 1840. Dem William Henry Bailey Webster in Ipswich: auf Verbesserungen in der Vorbereitung der Haͤute zum Gerben und in der Leimfabrication. Dd. 16. April 1840. Dem Samuel Marlow Banks in Bilston, Stafford: auf Verbesserungen in der Eisenfabrication. Dd. 16. April 1840. Dem Robert Cooper in Petworth, Gloucester: auf Verbesserungen an Pfluͤgen. Dd. 16. April 1840. Dem Francis Molineux in Walbrook Buildings, London: auf Verbesserungen in der Fabrication von Kerzen. Dd. 23. April 1840. Dem Elijah Galloway, Ingenieur in Manchester Street, Gray's Inn Road: auf Verbesserungen an Dampfmaschinen, welche auch bei Saug- und Drukpumpen anwendbar sind. Dd. 23. April 1840. Dem Jonathan Sparke in Langley Mills, Northumberland: auf verbesserte Methoden zum Ausschmelzen der Bleierze. Dd. 23. April 1840. Dem John White, Ingenieur in Manchester: auf Verbesserungen an Schraubstoͤken. Dd. 23. April 1840. Dem James Malcolm Rymer, Civilingenieur in Henrietta Street: auf Verbesserungen an den Rollen fuͤr Meubles. Dd. 23. April 1840. (Aus dem Repertory of Patent-Inventions. Mai 1840, S. 297.) Programm der von der Société d'encouragement pour l'industrie nationale in der Generalversammlung vom 11. März 1840 für die Jahre 1841, 1842, 1844, 1846 und 1847 ausgeschriebenen Preise. I. Mechanische Künste. Preise fuͤr das Jahr 1841. 1. Zwei Preise, einer zu 6000 und einer zu 12,000 Fr., fuͤr ein verbessertes System der Canalschifffahrt. 2. Fuͤnf Preise, zu 2000, 4000, 3000, 2000 und 2000 Fr., fuͤr Fabrication von Wasserleitungsroͤhren. 3. Sieben Preise, wovon fuͤnf zu 500 und zwei zu 1000 Fr., fuͤr Verbesserungen in der Fabrication von Dachziegeln, Baksteinen, Bodenplatten und anderen Erzeugnissen aus gebranntem Thone. 4. Preis von 6000 Fr. fuͤr die durch Versuche ermittelte Bestimmung des Widerstandes der Metalle bei verschiedenen Temperaturgraden, und fuͤr Erforschung der Wirkung der Waͤrme auf die Cohaͤsion der Metallmolecule. (Der den Concurrenten um diese Preise gestattete Einsendungstermin laͤuft mit dem 31. December 1840 ab.) Preise fuͤr das Jahr 1842. 5. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste Speisungspumpe fuͤr Dampfkessel. 6. Zwei Preise, jeder zu 12,000 Fr., fuͤr Mittel gegen die Explosionen der Dampfmaschinen und der Dampfkessel. (Der Einsendungstermin fuͤr diese Preise dauert bis zum 31. Decbr. 1841.) II. Chemische Künste. Preise fuͤr das Jahr 1841. 7. Preis von 10,000 Fr. fuͤr die beste Methode den Zuker aus den Runkelruͤben zu gewinnen. 8. Preis von 4000 Fr. fuͤr das Troknen der Runkelruͤben. 9. Preis von 4000 Fr. fuͤr die beste Behandlung der getrokneten Runkelruͤbe. 10. Preis von 4000 Fr. fuͤr Umwandlung des rohen Ruͤbenzukers in raffinirten, ohne daß man ihn aus den Formen zu nehmen braucht. 11. Preis von 3000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wonach der Gehalt an krystallisirbarem Zuker sowohl in der Runkelruͤbe als in anderen zukerhaltigen Producten schnell bestimmt werden kann. 12. Preis von 1500 Fr. fuͤr Entdekung und Ausbeutung neuer Lager lithographischer Steine. 13. Preis von 3000 Fr. fuͤr wohlfeile Desinfection der Urine und der Ablaufwasser der Schwindgruben. 14. Preis von 1000 Fr. fuͤr eine wohlfeile Bereitungsart des Fischschuppenweiß. 15. Preis von 6000 Fr. fuͤr ein Verfahren, welches das Roͤsten des Flachses und Hanfes ersezt. 16. Preise fuͤr die Brodbereitung aus Kartoffeln. (Bericht des Hrn. Payen. Man erinnert sich des sinnreichen Verfahrens, nach welchem es Hrn. Gannal gelang, aus dem Kartoffelstaͤrkmehle, nachdem es zum Theil durch Verbindung mit Wasser in Kleister verwandelt worden, ein weißes und leichtes Brod darzustellen. In dem fuͤr das J. 1840 ausgegebenen Preisprogramme wurden jedoch zwei Bedingungen mehr gefordert; denn der einen gemaͤß mußte dem Brode eine den Kleber ersezende stikstoffhaltige Substanz in hinreichender Menge zugesezt werden; der anderen gemaͤß mußte das mit Kartoffeln bereitete Brod ebenso nahrhaft und schmakhaft seyn, wie das Brod aus Weizenmehl. Die Loͤsung des ersten Theiles dieser Aufgabe ist Hrn. Baͤkermeister Robine gelungen. Er troknet naͤmlich das Sazmehl bei einer Temperatur, bei der ein kleiner Theil desselben, ungefaͤhr 3 bis 4 Hunderttheile, in Dextrin verwandelt wird. Die hiebei sich entwikelnde Adhaͤsionskraft reicht hin, umnm die Koͤrnchen zu binden, und den sich entwikelnden Gasen einen solchen Stuͤzpunkt zu gewaͤhren, daß sie den Teig zu heben vermoͤgen. Steigern laͤßt sich diese Wirkung noch, wenn man der Mischung 4 bis 5 Hunderttheile einer aus Schweinsschwarte bereiteten Gallerte beisezt. Die vielen Versuche, welche Hr. Robine machte, und die Daten, welche er sich hiebei mit Sorgfalt sammelte, sezen ihn in Stand, aus dem Kartoffelsazmehle ein Brod zu bereiten, welches in Hinsicht auf Form und Consistenz den Anforderungen entspricht; allein selbst die schoͤnsten dieser Brode lassen den eigenthuͤmlichen Geruch und Geschmak des Kartoffelsazmehles beinahe in demselben Grade erkennen, wie es bei den uͤbrigen Methoden der Bereitung von Brod aus Sazmehl der Fall war. Waͤre es demnach unmoͤglich, das Sazmehl in einer groͤßeren Menge, als zu 8 bis 10 Proc., in der es bekanntlich ohne alle Schwierigkeit und mit Vortheil bei der Brodbereitung angewendet wurde, zuzusezen? Ich zweifelte hieran, und glaubte wenigstens neue Anstrengungen machen zu muͤssen um zu rationellen Andeutungen in dieser Beziehung zu gelangen. Die mir von meinen Collegen gezollte Zustimmung laͤßt mich glauben, daß ich dieses Ziel erreicht habe. Die einfache gesottene Kartoffel hat, wie Jedermann weiß, nicht nur einen angenehmen Geschmak, sondern sie laͤßt sich auch, obschon ihre festen Bestandtheile zu mehr als 8 Zehntheilen aus Sazmehl bestehen, in allen Mischungsverhaͤltnissen zu einer Menge sehr wohlschmekender Gerichte verwenden. Indem ich die Erklaͤrung dieser dem Anscheine nach widersinnigen Thatsache in dem Zustande suchte, in welchem sich das Sazmehl nach dem Sieden der ganzen Kartoffel befindet, ergab sich mir bei den mit dem Mikroskope angestellten Untersuchungen, daß die durch ihre Verbindung mit Wasser aufgeblaͤhten Sazmehlkoͤrner in jeder der Zellen der Kartoffel zusammengekittet sind, und daß die auf diese Weise zusammengebakene rundliche Masse die Zellhaut so ausdehnt, daß diese eine um die kleine Kugel herum eng anliegende Huͤlle bildet. Diese das Wasser nur wenig durchlassende Huͤlle isolirt jede der einzelnen mehligen Massen, verhuͤtet die directe Beruͤhrung zwischen ihnen und unseren Geschmaksorganen, und verbirgt somit den eigenthuͤmlichen Geschmak des Sazmehles. Das mehlige Aussehen der gekochten Kartoffeln ist durch die Leichtigkeit, womit sich die kleinen Kuͤgelchen von einander abloͤsen, bedingt. Eine Reihe von Versuchen, deren Aufzaͤhlung hier zu weit fuͤhren wuͤrde, liefert die Belege fuͤr diese neuen Eigenschaften des in den Zellen eingeschlossenen Sazmehles. Hr. Robine hat auch bereits von diesen Beobachtungen Nuzen zu ziehen gewußt, und ist schon bei seinen ersten Versuchen uͤber die directe Brodbereitung aus gekochten Kartoffeln zu so genuͤgenden Resultaten gelangt, daß ich mich veranlaßt finde, folgende neue Redaction des Preisprogrammes vorzuschlagen.Hr. Robine erhielt von der Gesellschaft in ihrer Generalversammlung vom 11. Maͤrz 1840 zur Aufmunterung die Summe von 1000 Fr. bewilligt, mit Vorbehalt seiner Rechte bei der Concurrenz um die Preise.A. d. R. Programm. Davon ausgehend, daß 1) der eigenthuͤmliche Geruch des der Zellhaͤute entledigten Sazmehles dessen Verwendung bei der Brodbereitung hindert; und daß 2) diesem Uebelstande abgeholfen werden kann, wenn man sich des aufgeblaͤhten, aber noch von den Zellhaͤuten umschlossenen Sazmehles, so wie es sich in den gekochten Kartoffeln befindet, bedient; bestimmt die Gesellschaft einen Preis von 6000 Fr. fuͤr die Brodbereitung aus gekochten, geschaͤlten und in einen Brei oder in ein mehliges Pulver verwandelten Kartoffeln. Da zur Loͤsung der auf solche Weise gestellten Frage die Mitwirkung des Mechanikers, sowohl als des Physikers und Baͤkers vom Fache erforderlich ist, so findet sich die Gesellschaft veranlaßt, die genannte Summe in drei Preise zu vertheilen, von denen auch jeder einzeln gewonnen werden kann. 1. Preis von 2000 Fr. fuͤr die beste Methode zur Bereitung von Brod aus den gekochten Kartoffeln. Das Brod muß leicht, gesund und wohlschmekend seyn; es muß sich in diesem Zustande erhalten, ohne innerhalb zwei Tagen merklich niederzusinken; es muß sich bei gewoͤhnlichem Lufteinflusse drei Tage lang hinlaͤnglich frisch erhalten; seine Kruste muß, sowohl in Hinsicht auf Dike, als in Hinsicht auf Haͤrte der Kruste den gewoͤhnlichen Broden beinahe gleichkommen; die Krume muß durchaus gleichmaͤßig und von Zelten und Knoten frei seyn; auch muß sie sich in eine Fluͤssigkeit von 80° R. einweichen lassen, ohne dabei aus einander zu gehen. Das Kilogramm dieses Brodes, welches 64 Hunderttheile trokener Substanz enthalten soll, darf bei einem Kartoffelpreise von 1 Fr. 50 Cent. per Hectoliter nicht uͤber 25 Centimen kosten. Die Concurrenten duͤrfen auf 100 Theile Brod 32 Theile Getreidmehl verwenden, und muͤssen die Beschreibungen ihres Verfahrens laͤngstens bis zum 31 Decbr. 1840 an das Secretariat der Gesellschaft einsenden, damit dieses die gehoͤrigen Versuche veranlassen kann. 2. Preis von 2000 Fr. fuͤr die beste Methode die gekochten Kartoffeln zu koͤrnen (égréner). Die Zertheilung der Kartoffeln muß so vollkommen geschehen, daß der dadurch erzielte Brei sich leicht anruͤhren und mit Mehl vermengen laͤßt, ohne daß dabei Klumpen entstehen. Sie darf aber nicht so weit gehen, daß das Sazmehl dadurch bloßgelegt wird, und sich durch seinen unangenehmen Geruch zu erkennen gibt. Es darf dabei nicht mehr Wasser in der Masse bleiben, als erforderlich ist, um aus ihr bei einem Zusaze von 25 Theilen Mehl auf 100 Theile trokenen Markes oder auf eine aͤquivalente Menge nassen Markes einen Teig zu bilden. Die zu diesem Behufe erforderliche Behandlung der gekochten Kartoffeln darf, den Preis der Kartoffeln nicht mitgerechnet, nicht hoͤher als auf 1 Fr. per 100 Kilogr. zu stehen kommen. Einsendungstermin der Beschreibungen und arbeitenden Apparate wie oben. 3. Preis von 2000 Fr. fuͤr die beste Methode die gekochten und in einen Brei verwandelten Kartoffeln zu troknen. Das Product der Troknung muß ein pulveriges seyn, wie man es zur Brodbereitung bedarf. Das Troknen darf weder den Geschmak, noch die Farbe der Substanz veraͤndern, so daß sie, wenn man sie zu einem Breie oder Teige anruͤhrt, wieder ihrer fruͤheren Eigenschaften theilhaftig ist, und keine Klumpen bildet. Das Troknen darf auf nicht mehr dann 75 Centimen per Hectoliter Kartoffeln zu stehen kommen, wenn die Fuhr guter Steinkohlen von 15 Hectolitern 30 Fr. kostet. Die Aufbewahrungsfaͤhigkeit des Productes muß durch viermonatliche Aufspeicherung oder Aufbewahrung in Faͤssern erwiesen seyn. Die Gesellschaft wuͤrde mit Vergnuͤgen sehen, wenn die von den Concurrenten anzugebenden Methoden statt des Mehles allenfalls die Verwendung des Klebers zuließen, den man gegenwaͤrtig nach dem neuen Verfahren, wonach man das Staͤrkmehl aus dem Getreide gewinnt, in Menge erhaͤlt. Es muͤßten dabei auf 100 Kilogr. Brod 5 Kilogr. trokenen oder ungefaͤhr 12 Kilogr. nassen Klebers kommen. Auch die Anwendung von Kaͤsestoff oder irgend einem anderen stikstoffreichen Nahrungsstoffe koͤnnte versucht werden. Uebrigens erhellt von selbst, daß die von der Gesellschaft gewuͤnschten Methoden die Nuzanwendung einer groͤßeren Menge des festen Bestandtheiles der Kartoffeln zulassen muͤssen, als bei der Anwendung des Sazmehles moͤglich ist, und zwar ungefaͤhr in einem Verhaͤltnisse von 24 zu 17. Durch das Troknen der Kartoffeln wuͤrde die Aufbewahrung derselben fuͤr alle Jahreszeiten unendlich erleichtert werden, und allen den Veraͤnderungen, welche die Kartoffeln bei aller Vorsicht nur zu haͤufig durch Frost, durch Erhizung, durch das Keimen etc. erleiden, waͤre vorgebeugt. Endlich wuͤrde auch der Transport der Kartoffeln durch das Troknen derselben, bei dem sich deren Volumen sowohl, als deren Gewicht bis auf das Viertheil vermindert, bedeutend erleichtert werden. Ueber alle diese Preise wird in der Generalversammlung des zweiten Semesters des J. 1841 erkannt werden.) 17. Zwei Preise zu je 3000 Fr. fuͤr Verbesserungen im Baue von Oefen zur Oxydirung, Reducirung und Schmelzung von Metallen. 18. Preis von 3000 Fr. fuͤr Errichtung einer Fabrik, worin feuerfeste Tiegel im Großen erzeugt werden. 19. Preis von 1000 Fr. fuͤr Uebertragung aller Kupferstiche auf lithographische Steine. 20. Preis von 3000 Fr. fuͤr Uebertragung von Zeichnungen, Kupferstichen und Abdruͤken von Drukerlettern auf lithographische Steine. 21. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste Schwaͤrzmethode fuͤr lithographische Steine. 22. Preis von 1500 Fr. fuͤr ein Verfahren organische Substanzen unverbrennlich zu machen. 23. Preise auf Vervollkommnung der Photographie. (Auszug aus dem Berichte des Hrn. Baron Séguier. Die ersten Versuche, die in der Camera obscura erscheinenden Bilder zu fixiren, reichen bis zum Jahre 1814 zuruͤk, und gehoͤren unstreitig Hrn. Niepce an. Im J. 1827 wurde dieser durch Hrn. Charles Chevalier mit Hrn. Daguerre, einem der Erfinder des Diorama, welcher sich gleichfalls mit diesem Gegenstande beschaͤftigte, bekannt gemacht. Das Ergebniß der Verbindung dieser beiden Maͤnner sind die schoͤnen Resultate, welche im J. 1839 bekannt gemacht wurden. Schon im J. 1827 uͤbergab Niepce dem Hrn. Ch. Chevalier eine Probe der Bilder, die er damals auf plattirtem Kupfer erzeugte. Dieses im Archive des Institut de France hinterlegte Probstuͤk weist alle die Reclamationen zuruͤk, mit denen das Ausland Frankreich die Prioritaͤt der Erfindung streitig zu machen versuchte. Nach der amtlichen Bekanntmachung der Methode der HHrn. Niepce und Daguerre lieferten die HHrn. Ch. Chevalier und Richoux die ersten Proben. Man stritt sich noch uͤber das Dunkel, welches auf den zahlreichen photographischen Operationen ruhte, als Hr. Dr. Donné durch eine eben so einfache als richtige Erklaͤrung, welche Hr. Arago nur angedeutet hatte, den Erfindern selbst das Geheimniß ihrer Entdekung entschleierte. Die Idee des Hrn. Donné, die auf silberplattirtem Kupfer erzielten Zeichnungen in gravirte, zum Abdruken geeignete Platten zu verwandeln, gab Anlaß zu den Arbeiten, welche derselbe gemeinschaftlich mit den HHrn. Soleil und Vinc. Chevalier unternahm. Hr. Buron schlug einige Modificationen an dem urspruͤnglichen Apparate vor, in der Absicht, denselben leichter tragbar zu machen. Der Berichterstatter selbst machte ihn durch einige von ihm angegebene Abaͤnderungen leichter und von kleinerem Umfange. Hr. Silvestre Sohn theilte seine interessanten Bemerkungen uͤber die Rolle mit, welche im Momente des Waschens der jodirten Platte die Elektricitaͤt spielt, die durch das aus dem Metalle der Platte und jenem des Waschbekens bestehende Plattenpaar entwikelt wird. Die unangenehme Umkehrung der Bilder ward von den HHrn. Soleil, Vinc. Chevalier und Buron mittelst eines parallelen Spiegels, der die Bilder in das Objectiv reflectirte, beseitigt. Spaͤter empfahl Hr. Cauche zur Erreichung desselben Zwekes mit geringerem Verluste an Licht ein sehr sinnreiches achromatisches Prisma. Hr. Jamin entlehnte dem Hrn. Brewsterein zusammengeseztes achromatisches Prisma, welches schon Hr. Ch. Chevalier in seiner Abhandlung uͤber die Camera clara und obscura angedeutet hatte, und von dessen Anwendung ihn nur der hohe Preis dieser Vorrichtung abhielt. Hr. Gaultier de Claubry und Hr. d'Arcet Sohn legten, um die den photographischen Apparaten im Allgemeinen gemachten Vorwuͤrfe zu widerlegen, sehr schoͤne Bilder vor, die sie mit dem Objective ihres Fernrohres in Apparaten erzielten, welche sie sich selbst angefertigt hatten, und welche nur auf ein Paar Franken zu stehen kamen. Hr. Lerebours stellte zuerst mit einem großen Objective auf großen Platten Lichtbilder dar. Die Bilder, welche er aus Italien einsandte, zeugen von dem wohlthaͤtigen Einflusse des lebhaften Sonnenlichtes jener suͤdlichen Gegenden bei der Photographie. Kurz darauf brachte jedoch Hr. Breton, dem bisher das Verdienst gebuͤhrt, die kleinsten sowohl als die groͤßten Zeichnungen dargestellt zu haben, neue und sehr interessante Modificationen an den Apparaten an. Ebenso verdankt man Hrn. Girard eine solche Verbindung der einzelnen Theile des Apparates, daß sich dadurch das Ganze in einen kleineren Raum bringen laͤßt. Beim Jodiren der Platten, welches eine langweilige und unsichere Operation war, waren Verbesserungen hoͤchst wuͤnschenswerth. Die Jodirung durch Eintauchen der Platte in eine jodhaltige Fluͤssigkeit ward von dem Berichterstatter mit geringem Erfolge versucht. Beim Nachdenken uͤber die Rolle, welche die Metallstreifen spielen, die Hr. Daguerre beim Jodiren um die Platte herumlegt, erkannte der Berichterstatter, daß diese Streifen nur dadurch zur gleichmaͤßigen Vertheilung des Jods beitragen, daß sie die Ausstrahlung der in den Waͤnden des Kastens angesammelten Jods verhuͤten. Er fand hienach, daß Pappendekel, welcher mit Joddaͤmpfen gesaͤttigt worden, wenn man ihn in geringer Entfernung von einer Metallplatte anbringt, die Jodirung viel rascher und sicherer bewirkt. Andererseits genuͤgte Hr. Daguerre selbst den in dieser Beziehung gebliebenen Wuͤnschen durch die Anwendung eines mit Jod gesaͤttigten Brettchens aus weichem Holze, wovon er in den Sizungen der Akademie Meldung that. Dieß sind in der Hauptsache die Fortschritte, welche die Photographie bis jezt auf der von den HHrn. Niepce und Daguerre angedeuteten Bahn gemacht hat. Dabei duͤrfen aber die hoͤchst wichtigen Versuche des Hrn. Bayard nicht vergessen werden; denn dieser Kuͤnstler machte sich's zur Aufgabe, auf Papier dasselbe hervorzubringen, was Niepce und Daguerre auf silberplattirten Kupferplatten erzeugten. Die Aufgabe ist eine sehr schwierige, denn es handelt sich hiebei darum, daß die Schatten sowohl als die Lichter an den ihnen angehoͤrigen Stellen verbleiben, und daß die Zeichnung eine vollkommen getreue Copie der Natur werde. Durch diese Bedingung, welcher Hr. Bayard bereits großen Theils Genuͤge geleistet, unterscheiden sich seine Arbeiten wesentlich von dem, was seine Vorgaͤnger in der Photographie auf Papier leisteten. Talbot, Froment, Coulier, Lassaigne, Verignon, Jobard, Davy koͤnnen nur durch eine doppelte Operation zu dem gewuͤnschten Resultate gelangen, und gerade hiedurch verlieren ihre Bilder an Genauigkeit und Feinheit der Details; denn die endliche und bleibende Zeichnung wird nur durch das Licht, welches durch die erste Zeichnung hindurch wirkt, hervorgebracht. Unberechenbar sind bis jezt die Vortheile, welche aus einer Vervollkommnung dieses Theiles der Photographie fuͤr die Untersuchungen im Felde der Naturgeschichte, und namentlich der Botanik, erwachsen duͤrften. Die ersten Versuche, um mit Huͤlfe der Einwirkung des Lichtes auf das salpetersaure Silber Bilder zu erhalten, gehoͤren uͤbrigens gleichfalls Hrn. Niepce an. Die Moͤglichkeit der Anwendung der Photographie zur Darstellung von Portraͤts ward schon von Arago in seinem ersten Berichte uͤber die Erfindungen der HHrn. Niepce und Daguerre angedeutet; die HHrn. Donné, Soleil und Vinc. Chevalier haben dargethan, daß in dieser Beziehung das Gelingen des Verfahrens nur durch die vollkommene Unbeweglichkeit des Modelles bedingt ist. Die HHrn. Daguerre und Hubert haben Probebilder von sogenannten Interieurs vorgelegt, und lezterm ist es durch aufmerksames Studium der Lichter und Schatten, durch die Kunstgriffe, womit er die copirten Gegenstaͤnde den Lichtstrahlen auszusezen weiß, gelungen, Bilder von so vollkommener Zeichnung und von solcher Anmuth der Farbentoͤne darzustellen, wie man sie mit der Hand unmoͤglich hervorzubringen vermag. Wenn wir endlich noch der Versuche erwaͤhnen, welche Herschel d. Sohn uͤber die Fixirung der Farben anstellte, so duͤrften wir ein so ziemlich umfassendes Bild des dermaligen Zustandes der Photographie gegeben haben. Programm der Preise. Die Gesellschaft schreibt in der Absicht, wesentliche Vervollkommnungen der Photographie hervorzurufen, nachstehende Preise aus: 1. Preis von 4000 Fr. fuͤr ein Verfahren, wonach sich die durch die Wirkung des Lichtes erzielten Bilder wenigstens 200 Mal vervielfaͤltigen lassen. Die Reproductionen muͤssen, wenn sie Anspruͤche auf den Preis machen wollen, den Vergleich mit guten Produkten der graphischen Kuͤnste aushalten; und die zu ihrer Darstellung erforderlichen Mittel muͤssen im Bereiche aller derer, welche die Bilder aufnehmen, gelegen seyn, und von ihrer Seite keine besonderen Kenntnisse in der Chemie und Zeichenkunst erheischen. 2. Preis von 4000 Fr. fuͤr denjenigen, der ein Verfahren ausfindig macht, wonach auf Papier oder anderen aͤhnlichen Substanzen Lichtbilder erzeugt werden koͤnnen, und zwar mit den natuͤrlichen Lichtern und Schatten, und mit vollkommener Genauigkeit der Formen. Diese Bilder muͤssen sich in jeder Hinsicht mit guten Handzeichnungen vergleichen lassen, und duͤrfen von Seite derjenigen, die sie darstellen wollen, keine Kenntnisse in der Zeichenkunst und Chemie erfordern. Auch darf deren Aufbewahrung keine groͤßere Sorgfalt erheischen als die Aufbewahrung anderer Zeichnungen. Fuͤr die Concurrenz um beide Preise gilt, daß die erlangten Lichtbilder eine getreue Darstellung der copirten Gegenstaͤnde geben muͤssen. Die Erfinder muͤssen ihre Methoden mittheilen, und sie in Gegenwart von wenigstens zweien der Mitglieder der Pruͤfungscommission wiederholen. Dagegen bleiben, selbst wenn sie den Preis erringen, die Erfindungen ihr ausschließliches Eigenthum. Bei gleichen Verdiensten zweier Concurrenten wird der Preis jenem zuerkannt, der die Prioritaͤt seiner Arbeiten nachweist. 3. Zur Beschleunigung der Fortschritte der Photographie, und um namentlich in jenen Punkten, in denen Verbesserungen am meisten Roth thun, solche hervorzurufen, wird die Gesellschaft Medaillen ertheilen: 1) fuͤr die Erfindung eines Verfahrens zur Erzeugung von Lichtbildern mit Huͤlfe eines kuͤnstlichen Lichtes. 2) fuͤr Ermittlung und Angabe des Einflusses der Farben, und sowohl jener der Mittel, durch welche das Licht sezt, als auch jener der Koͤrper, die das Licht reflectiren. 3) fuͤr Vereinfachungen der Operationen, fuͤr Mittel, wodurch dieselben bequemer und sicherer gemacht werden koͤnnen, so wie auch fuͤr Verminderung des Gewichtes, des Volumens und der Kosten der Apparate. Die Preise sowohl als die Medaillen werden in der Generalversammlung des zweiten Halbjahres von 1841 zuerkannt. Die Einsendungen haben jedoch bis zum 31. Decbr. 1840 zu geschehen.) 24. Preis von 2000 Fr. fuͤr ein Mittel, welches bei der Klaͤrung der Biere nach Pariser Art die Hausenblase zu ersezen im Stande ist. 25. Zwei Preise von 1000 Fr. fuͤr Anwendung des Broms und des Jods in den Kuͤnsten. (Das Brom hat, obwohl es alle Eigenschaften eines kraͤftigen chemischen Agens besizt, seit seiner Entdekung im J. 1826 noch immer keine industrielle Anwendung gefunden. Bei dem gewoͤhnlichen Luftdruke in fluͤssiger Form erscheinend, besizt es bei kleinerem Volumen Eigenschaften, die jenen des Chlors nahe kommen, und derentwegen es von den Chemikern bereits haͤufig angewendet wird. Nur der hohe Preis, zu dem es bis zur Stunde verkauft wird, scheint seine Verwendung in den Kuͤnsten verhindert zu haben. Dieser Preis ist jedoch nur als ein kuͤnstlicher und provisorischer zu betrachten; denn da sich das Brom in den Mutterlaugen der Salinen sowohl als der Seetangsoda findet, und auch durch hoͤchst einfache Processe aus diesen gewonnen werden kann, so duͤrste es kaum einem Zweifel unterliegen, daß sein Preis bedeutend sinken wird, so wie seine Darstellung im Großen durch einen sichern Absaz gedekt ist. Die Gesellschaft sezt demnach, um dieses Resultat hervorzurufen, einen Preis fuͤr denjenigen aus, der zuerst fuͤr das Brom oder dessen Verbindungen eine oder mehrere neue industrielle Nuzanwendungen von solchem Umfange angibt, daß die Fabrication desselben dadurch merklich gesteigert wird. Dieselben Bemerkungen gelten beinahe auch von dem im J. 1811 von Courtois entdekten Jod, welches jedoch bereits wirklich im Handel vorkommt, welches in der Arzneikunde eine ziemlich ausgedehnte Anwendung findet, und dem seit der Erfindung der HHrn. Niepce und Daguerre ein weit haͤufigerer Gebrauch bevorsteht. Dessen ungeachtet ist aber die Anwendung des Jods immer noch eine sehr beschraͤnkte, obwohl namentlich mehrere der mit ausgezeichneten Farben ausgestatteten Jodverbindungen in dieser Beziehung ein sehr weites Feld darzubieten scheinen. Die Gesellschaft wird demnach demjenigen einen Preis von 1000 Fr. zuerkennen, der eine oder mehrere neue Nuzanwendungen des Jods angibt, in Folge deren die Darstellung des Jods einen bedeutenden Aufschwung erlangen koͤnnte.) Preise fuͤr das Jahr 1842. 26. Zwei Preise, einer zu 3000 und einer zu 1500 Fr., fuͤr Verbesserungen in der Verkohlung des Holzes. 27. Preise fuͤr Fabrication von feinem und hartem Fayence, Steingut und Fritte-Porzellan. (1. Preis von 5000 Fr. fuͤr Fabrication von feinem, hartem Fayence oder Lithocérame, welches dem Ironstone der Englaͤnder aͤhnlich ist. Man versteht unter dem Namen Lithocérame oder Faience fine dure ein dichtes, hartes, klingendes gebranntes Geschirr, welches in seinen Eigenschaften dem Ironstone der Englaͤnder, zu dem Kaolin genommen wird, gleichkommt. Dieser Zusaz von Kaolin ist jedoch keine den Concurrenten gesezte Bedingung, wenn das Geschirr die gewuͤnschten Eigenschaften hat. Seine Glasur muß hart seyn, dem Stahle widerstehen und gut glaͤtten; auch darf sie innerhalb der Temperaturgraͤnzen, denen die Theegeschirre und Teller beim gewoͤhnlichen Hausgebrauche ausgesezt sind, nie Spruͤnge bekommen. Da die Boraxsaͤure zu den nothwendigen Elementen dieser Glasur zu gehoͤren scheint, so muͤssen jene Concurrenten, die ihrer entbehren zu koͤnnen glauben, beweisen, daß ihre Glasur dessen ungeachtet alle die fraglichen Eigenschaften besizt. Diese Geschirre duͤrfen nach Abzug des Rabattes und des Scontro's an dem Orte der Fabrication hoͤchstens um 10 Proc. theurer seyn, als englische Waare von gleicher Qualitaͤt. Die Guͤte der Geschirre der Concurrenten muß erwiesen werden: 1) durch Vergleichung mit englischem Ironstone von erster Qualitaͤt; 2) durch einen jahrelangen Gebrauch derselben von mehreren Consumenten; 3) endlich muß dieses Geschirr wenigstens ein Jahr lang zu den in den Preiscouranten angegebenen Preisen in den Handel gebracht seyn. 2. Preis von 2000 Fr. fuͤr Fabrication von feinem Steinzeug (grès cérames fins, potterie de grés fin), welches dem Stone-Ware der englischen Toͤpfer gleichkommt. Diese Geschirre muͤssen so fein, dicht und hart gebrannt seyn, daß sie selbst vom besten Stahle nicht angegriffen werden und auch heißes Oehl nicht durchdringen lassen. Ihre Massen muͤssen verschiedene Faͤrbungen haben und auch erhabene Verzierungen gestatten, wie das englische Wedgewood. Die Geschirre muͤssen wohlgefaͤllig und reinlich seyn, und entweder gar keine Glasur haben, oder an ihrer ganzen Oberflaͤche oder auch nur stellenweise mit bleihaltigen, harten Glasuren oder mit Salzdeken uͤberzogen seyn. Auch muͤssen sie wie das englische Wedgewood oder das chinesische Steingut farbige verglasbare Verzierungen annehmen. Die uͤbrigen auf deren Guͤte bezuͤglichen Bedingungen sind dieselben wie bei dem ersten Preise. 3. Preis von 3000 Fr. fuͤr Fabrication von gewoͤhnlichem Steinzeug (grès cérames ordinaires), sogenanntem Brown-stone der Englaͤnder, fuͤr den Gebrauch der Laboratorien und Werkstaͤtten. Man findet unter den franzoͤsischen Toͤpferwaaren noch keine Gefaͤße und Geraͤthe, die zur Aufnahme von Saͤuren und zu Arbeiten mit Saͤuren und Gasen so geeignet waͤren, wie jene, die aus vielen englischen Steinzeugfabriken hervorgehen. Die Concurrenten muͤssen Kolben, Flaschen, Schalen von verschiedenen Formen und Dimensionen, cylindrische Geschirre mit Tubulirungen und luftdicht schließenden Dekeln, Haͤhne, Schlangenroͤhren von ungefaͤhr 5 Decimeter Durchmesser auf 6 Decim. Hoͤhe bei 5 Centim. im Lichten vorlegen. Alle diese Geraͤthe muͤssen sehr dicht und hoͤchst gleichartig in der Masse seyn; sie duͤrfen weder saure noch oͤhlige Fluͤssigkeiten durchsikern, noch Gase entweichen lassen; sie muͤssen, und zwar namentlich die Haͤhne, so gearbeitet seyn, daß man sich ihrer mit Sicherheit und Bequemlichkeit bedienen kann. 4. Preis von 4000 Fr. fuͤr Fabrication von englischem Fritte-Porzellan (porcelaine tendre anglaise). Der Brand muß von solcher Haͤrte seyn, daß er dem Stahle widersteht; auch muß er ein schoͤnes Weiß haben und durchschimmernd seyn. Die Stuͤke muͤssen sehr duͤnn und folglich sehr leicht seyn; dabei muͤssen sie aber die Reinheit der ihnen gegebenen Contouren beibehalten. Der phosphorsaure Kalk ist die Basis dieses Porzellans; doch wird dieser Bestandtheil nicht zur Bedingung gemacht, wenn das Porzellan die gewuͤnschten Eigenschaften hat und der Gesundheit nicht schaͤdlich ist. Die Glasur, welche hier krystallinisch und minder hart, jedoch nur schwer vom Stahle angreifbar ist, muß durchsichtig und beinahe farblos seyn, gut glaͤtten, und darf bei den Temperaturveraͤnderungen, die beim gewoͤhnlichen Gebrauche vorkommen, keine Spruͤnge bekommen. Auch muͤssen die Stuͤke diese Temperaturwechsel ohne Nachtheil auszuhalten im Stande seyn, und Vergoldungen, so wie Malereien in jeder Art zulassen. Die uͤbrigen Bedingungen wie oben. Fuͤr alle diese Preise laͤuft der Ginsendungstermin mit dem 31. Dec. 1841 ab.) III. Oekonomische Künste. Preise fuͤr das Jahr 1841. 28. Preise auf Verbesserungen an den Apparaten und Methoden, deren man sich beim Waschen der Waͤsche bedient. (1. Medaillen fuͤr Einfuͤhrung verbesserter Laug- oder Beuchapparate in den Waͤschereien. Ausgezeichnete Gelehrte haben sich bereits mit Auffindung der geeignetsten Methoden die Waͤsche zu reinigen beschaͤftigt, und viele wichtige Verbesserungen verdankt man ihren Bemuͤhungen. Leider sind diese Verbesserungen bis jezt aber noch nicht populaͤr geworden, und nur wenige Waͤschereien gibt es, in die sie gedrungen sind, obwohl es erwiesen ist, daß mit den verbesserten Apparaten, sie moͤgen mit circulirendem heißem Wasser, oder durch Aufgießung, oder mit Dampf arbeiten, nicht nur eine viel vollkommnere Reinigung der Waͤsche, sondern auch eine merkliche Kostenersparniß erzielt werden kann. Die Gesellschaft ertheilt daher in den Jahren 1841, 1843 und 1845 Medaillen an jene Waͤscher, welche verbesserte Beuchapparate in ihren Waͤschereien eingefuͤhrt haben, und nachweisen koͤnnen, daß sie sich derselben seit mehr als einem Jahre mit Vortheil bedienen. 2. Preis von 1000 Fr. auf Verbesserung der Dampfbeuch-Apparate. Die Anwendung des Dampfes hat vor den uͤbrigen Methoden das voraus, daß die Waͤsche immer nur mit reinem und destillirtem Wasser und nicht mit schmuziger gefaͤrbter Lauge in Beruͤhrung kommt, und daß sie die in der Waͤsche enthaltenen fettigen Substanzen vollkommen beseitigt. Ein allgemein verbreitetes Vorurtheil ist, daß die Dampfbeuche der Waͤsche schadet und sie sogar verbrennt, obwohl man sich in dem Hospital Saint Louis, bei der Administration der Militaͤrwaͤsche, seit dreißig Jahren, und in mehreren anderen Spitaͤlern seit mehreren Jahren der Dampfapparate bedient, ohne daß je ein Schaden der fraglichen Art, der auch in der That nur bei einem ganz fehlerhaften Verfahren und gaͤnzlicher Nachlaͤssigkeit vorkommen kann, beobachtet worden waͤre. Die seitliche Roͤhre, welche Hr. Curaudau an dem alten Apparate anbrachte, und durch die man erkennen kann, ob sich im Inneren des Kessels eine hinlaͤngliche Menge oder zu wenig Fluͤssigkeit befindet, ist eine gluͤkliche Verbesserung, da sie gegen alle Gefahr, welche die Waͤsche laufen koͤnnte, schuͤzt. Die Gesellschaft wuͤnscht jedoch neue Verbesserungen an den Dampfbeuchapparaten hervorzurufen, und zwar namentlich solche, welche den Dienst derselben noch sicherer machen und dabei deren Beaufsichtigung und Leitung erleichtern. Wenn auch bei dem dermaligen Stande unseres Wissens die Dampfbeuche vor den uͤbrigen Methoden den Vorzug verdient, so ist die Gesellschaft doch weit entfernt, diesem Systeme einen ausschließenden und absoluten Vorzug einzuraͤumen. Die Concurrenten haben ihr Augenmerk auch darauf zu richten, wie und auf welche Weise die Unannehmlichkeiten der Handhabung der mit der Lauge getraͤnkten Waͤsche beseitigt werden koͤnnten, indem diese Operation den Waͤscherinnen wegen der schmerzhaften Wirkung, welche die Lauge auf ihre Haͤnde ausuͤbt, gerade die unangenehmste ist. Wenn der Kessel und der Dampfbottich vollkommen mit einander verbunden waͤren, so ließe sich dieß leicht erzielen, wenn man die Waͤsche in dem Dampfbottiche selbst mit der alkalischen Lauge traͤnken wuͤrde, und wenn man sie die noͤthige Zeit uͤber darin maceriren ließe, wobei nur dafuͤr zu sorgen waͤre, daß der Kessel vor dem Anzuͤnden des Feuers zum groͤßeren Theile ausgeleert wird. Außerdem behaͤlt sich die Gesellschaft vor, Belohnungen an diejenigen zu vertheilen, welche die besseren durch Aufguß oder Circulation etc. wirkenden Beuchapparate wesentlich vervollkommnet haben. 3. Preis von 2000 Fr. fuͤr Bestimmung der Ursachen, aus denen bei der Behandlung der Waͤsche mit Dampf und alkalischen Laugen Schaden fuͤr dieselbe erwachsen kann. Wenn die Gewebe bei der Dampfbeuche Schaden leiden, oder wie man sagt, verbrannt werden, so ist dieß entweder einer zu großen Menge Alkali, oder einem zu starken Dampfdruke und einer hieraus erwachsenden bedeutenden Steigerung der Temperatur des Dampfes im Inneren des Apparates zuzuschreiben. Es ist demnach nicht bloß fuͤr die Waͤscherei, sondern fuͤr das Bleichen im Allgemeinen von Wichtigkeit zu wissen, bei welchem Grade der Temperatur, des Drukes und der Alkalitaͤt die Zeuge Schaden zu nehmen anfangen. Die Gesellschaft wuͤnscht daher, daß man durch Versuche bestimme, welche Wirkung das Wasser, der Dampf, und alkalische Laugen von verschiedener Dichtheit und Causticitaͤt bei verschiedenen Temperaturen, verschiedenen Graden von Druk, und innerhalb verschiedener Zeitraͤume auf leinene, haͤnfene und baumwollene Gewebe von verschiedener Feinheit und Guͤte ausuͤben. Die Concurrenten muͤssen die Pruͤfungscommission in Stand sezen, die Versuche wiederholen zu koͤnnen, damit sie sich von der Richtigkeit der angegebenen Resultate uͤberzeugen koͤnnen. Da auch die in dem Apparate enthaltene und auf einen hohen Temperaturgrad gelangende Luft schaͤdlich auf die Gewebe wirken kann, so muß auch die Wirkung dieser untersucht und bei obiger Frage gehoͤrig gewuͤrdigt werden. 4. Zwei Preise zu 500 Fr. fuͤr Verbesserungen an den Waschraͤdern und andern Waschmaschinen. Man bedient sich der Waschraͤder mit Vortheil beim Bleichen; und auch beim Waschen der Waͤsche finden sie nuͤzliche Anwendung. Allein die dem Rade zu gebende Geschwindigkeit, damit die Waͤsche hinreichend umgewendet und mit Lauge gesaͤttigt werde; die vortheilhafteste Einrichtung des Inneren der Kammern; die Gestalt, der Durchmesser und die Dimensionen, welche fuͤr das Rad die vortheilhaftesten sind; alles dieß sind Dinge, welche noch nicht gehoͤrig untersucht sind. Die Gesellschaft wuͤnscht daher, daß man sowohl durch Versuche, als nach der Theorie die Form, die Geschwindigkeit und die Dimensionen bestimme, welche fuͤr die zum Waschen der Waͤsche bestimmten Raͤder als die geeignetsten erscheinen. Sie schreibt hiefuͤr einen Preis von 500 Fr. aus. Da man sich uͤbrigens in den Fabriken auch noch anderer durch Druk, Drehung oder Schlag wirkender Waschmaschinen bedient, wozu z.B. die Washstoks gehoͤren; und da diese Maschinen wohl auch zum Waschen der Waͤsche dienen koͤnnten, so sezt die Gesellschaft fuͤr die beste Waschmaschine dieser Art gleichfalls einen Preis von 500 Fr. aus. 5. Medaillen und Belohnungen erhalten diejenigen, welche Verbesserungen an den Apparaten, Maschinen und Methoden zum Mangen, Moiriren, Buͤgeln und Troknen der Waͤsche angeben. Die Concurrenten haben sich bis zum Schlusse des J. 1840 zu melden.) 29. Preis von 4000 Fr. fuͤr das beste Aufbewahrungssystem fuͤr Getreide, auf Landguͤtern und in Magazinen anwendbar. 30. Preis von 1500 Fr. fuͤr die beste Reinigungsmethode fuͤr Getreide, welches von Insecten und Brand angegangen ist. 31. Preis von 4000 Fr. fuͤr die Fabrication wohlfeiler Kerzen. 32. Medaillen fuͤr Herstellung großer Eiskeller an Orten, wo bisher noch keine solchen bestanden. Preise fuͤr das Jahr 1842. 33. Preise fuͤr Vermehrung der Blutegel. (1. Preis von 2500 Fr. fuͤr Versuche uͤber die Mittel, durch welche sich Suͤmpfe und Teiche, sie moͤgen stehendes oder fließendes Wasser haben, und die bisher noch keine Blutegel enthielten, mit diesen Thieren bevoͤlkern lassen. Die Concurrenten haben nicht bloß die von ihnen in Anwendung gebrachten Mittel zu beschreiben, sondern auch die Feinde, gegen welche die Blutegel geschuͤzt werden muͤssen, und die Umstaͤnde, unter denen ihre Vermehrung gelang, anzugeben. Die Versuche muͤssen unter den Augen von wissenschaftlichen oder industriellen Gesellschaften angestellt und von den zu deren Pruͤfung bestellten Commissionen bezeugt werden; ihre Beschreibung kann nicht zu detaillirt seyn. Die Concurrenten muͤssen wenigstens 2000 Stuͤke Blutegel in den Handel gebracht haben. Haͤtten die Versuche keine guͤnstigen Resultate gehabt, waͤren sie aber dennoch geeignet, die zu solchen fuͤhrende Bahn anzudeuten, so behaͤlt sich die Gesellschaft vor, die Bemuͤhungen der Concurrenten mit Medaillen zu belohnen. 2. Preis von 1500 Fr. fuͤr denjenigen, der ein wohlfeiles Mittel angibt, wonach gebrauchte Blutegel ein zweites Mal zum Saugen gebracht werden koͤnnen. Die Concurrenten muͤssen ihr Verfahren gehoͤrig beschreiben, ihre Versuche wenigstens mit 400 Blutegeln angestellt, und von diesen wenigstens die Haͤlfte nochmal zum Saugen gebracht haben. Die Versuche sollen sich uͤber Blutegel von verschiedenem Alter und verschiedenen Sorten erstreken, und dabei ist anzugeben, bei welchen das Verfahren am besten gelang. Die Versuche muͤssen gehoͤrig beglaubigt seyn. Die Gesellschaft behaͤlt sich vor, den Preis je nach Umstaͤnden auch zu theilen. 3. Medaillen fuͤr diejenigen, welche vom J. 1840 an in Frankreich neue in der Arzneikunde anwendbare Blutegelsorten eingefuͤhrt und vermehrt haben. 4. Medaillen fuͤr diejenigen, welche durch positive Thatsachen herausstellen, welche Blutegelsorten das franzoͤsische Klima am besten vertragen.Die Gesellschaft macht die Concurrenten auf folgende Schriften uͤber ihren Gegenstand aufmerksam: 1) Essai médical sur les sangsues, par G. Rochette. 8. Paris 1803. – 2) Mémoires pour servir à l'histoire naturelle des sangsues, par P. Thomas. 8. Paris 1806. – 3) Traité de la sangsue médicinale, par Louis Vitet. 8. Paris 1809. – 4) Monographie du genre Hirudo, par le Prof. Hyac. Carena in Memorie della reale Accademia delle scienze di Torino. Tom. XXV. 1820. – 5) Notice sur les sangsues, par M. Nobble. 8. Versailles 1822. – 6) Notice sur les sangsues, par M. Rayer, Journ. d. Pharmacie, Decbr. 1824. – 7) Histoire naturelle et médicale des sangsues, par J. L. Derheims. 8. 1825. – 8) Recherches sur le genre Hirudo, par MM. Pelletier et Huzard fils. 8. Paris 1825. – Observations sur la conservation et la reproduction des sangsues, par M. Chatelain. 1825. – 10) Monographie de la famille des Hirudinées, par Alfred Moquin-Tandon. 4. Paris 1827. – 11) Essai d'une monographie de la famille des Hirudinées, par H. D. de Blainville. 8. Paris 1827. IV. Landwirthschaft. Preise fuͤr das Jahr 1842. 34. Zwei Preise, einer zu 2000 und einer zu 1000 Fr., fuͤr die Einfuͤhrung der Cultur von Gewaͤchsen, die fuͤr die Landwirthschaft, die Kuͤnste und Gewerbe von Nuzen sind. Preise fuͤr das Jahr 1844. 35. Goldene, platinene und silberne Medaillen fuͤr die Einfuͤhrung der Seidenraupenzucht in den Departements, in welchen sie vor dem Jahre 1830 nicht betrieben wurde. 36. Drei Preise, zu 2000, 1500 und 1000 Fr. fuͤr die Errichtung von Seidenspinnereien in den Departements, in welchen vor dem Jahre 1830 keine solchen bestanden. Preise fuͤr das Jahr 1846. 37. Zwei Medaillen im Werthe von 500 und 300 Fr. fuͤr die Anpflanzung von Nadelhoͤlzern. Preise fuͤr das Jahr 1847. 38. Fuͤnf Preise, einer zu 2000, einer zu 1000 und drei zu 500 Fr., fuͤr die Bepflanzung abschuͤssiger Grundstuͤke. V. Handel. Preise fuͤr das Jahr 1842. 39. Preis von 2000 Fr. fuͤr den Verfasser der besten Abhandlung uͤber das Entstehen und die Fortschritte des deutschen Zollvereines. (Der Verfasser muß zuvoͤrderst das Geschichtliche des Vereines auf solche Weise geben, daß dessen Ursprung und dessen Zwek vollkommen klar wird; er muß angeben, welche Staaten dem Vereine zuerst angehoͤrten, warum und wie deren anfaͤngliche geringe Zahl anwuchs, bis im J. 1833 die Hauptgrundlagen des Vereines festgesezt und allgemein angenommen wurden. Es sollen die Hauptpunkte dieses großen Vertrages erlaͤutert, die verschiedenen Interessen der Staaten bei dem Vereine und deren gegenseitige Stellung entwikelt werden. Nach Vorausschikung des Geschichtlichen hat der Verf., auf Zahlen und officielle Documente gestuͤzt, den Werth der Austausche, den jeder Staat in den dem Beitritte zum Vereine vorausgegangenen Jahren machte, anzugeben, damit man daraus abnehmen kann, wie hoch sich seither fuͤr jeden der Staate die Einfuhren und die erhobenen Zoͤlle berechnen. Er hat ferner darzuthun, welche Staaten am meisten gewonnen, und welche am meisten verloren haben; ob in den durch den Vertrag am meisten beguͤnstigten Staaten die Industrie sich merklich gehoben hat; ob sich im Gegentheile in jenen Laͤndern, die am wenigsten beguͤnstigt sind, die Production allmaͤhlich und merklich vermindert hat; ob da, wo die Concurrenz nicht mehr moͤglich war, die Industrie erlag, oder ob dafuͤr neue Industriezweige in Aufschwung kamen; ob und welche Vortheile endlich Preußen aus dem neuen Systeme zieht oder aus demselben zu ziehen erwarten darf. Nach diesen Eroͤrterungen muß gezeigt werden, welche Wirkungen bis zur Stunde der Verein auf unseren Verkehr mit den Vereinsstaaten geaͤußert hat, wobei unsere Einfuhr in den fuͤnf dem Vertrage vorausgegangenen Jahren mit der Einfuhr in den fuͤnf Jahren, welche auf den Abschluß des Vertrages folgten, verglichen werden muß. Es ist anzugeben, welche von unseren fruͤher auf die Maͤrkte der Vereinsstaaten gebrachten Fabricaten dermalen davon verdraͤngt sind, und welche in laͤngerer oder kuͤrzerer Frist nicht mehr die Concurrenz zu halten im Stande seyn duͤrften. Schließlich hat der Verf. anzugeben, welches Verhalten die franzoͤsische Regierung einzuschlagen haͤtte, im Falle sie mit dem Zollvereine einen Vertrag abschloͤsse, und welche Modificationen in diesem Falle in den franzoͤsischen Zolltarifen gemacht werden muͤßten. Im entgegengesezten Falle waͤre zu erwaͤgen, ob es nicht im Interesse Frankreichs waͤre, seinerseits mit anderen Staaten einen Verein einzugehen. Sollte der Verf. dieser Meinung seyn, so haͤtte er zu untersuchen, welche Artikel des Tarifes sowohl von unserer Seite, als von jener der sich mit uns verbindenden Staaten geaͤndert werden muͤßten. Die Abhandlungen koͤnnen in franzoͤsischer und deutscher Sprache geschrieben seyn, und muͤssen vor dem 31. Dec. 1841 eingesandt werden.) Mit Ausnahme der Preise, deren Programme wir hier ausfuͤhrlicher mittheilten, lauten die Programme beinahe woͤrtlich wie die fruͤheren, welche man in den fruͤheren Jahrgaͤngen unseres Journales nachlesen kann. Alle Einsendungen von Abhandlungen, Zeichnungen, Modellen, Documenten etc. haben laͤngstens bis zum 31. Decbr. der Jahre 1840, 1841, 1843, 1845 und 1846 an den Secretaͤr der Gesellschaft in Paris, rue du Bac No. 42, Hôtel de Boulogne, zu geschehen. Wollte einer der Concurrenten ein Patent auf eine seiner Mittheilungen nehmen, so haͤtte dieß vor der Mittheilung derselben an die Gesellschaft zu geschehen. Die Summe der ausgeschriebenen Preise belaͤuft sich auf 193,800 Fr. Chaussenot's Sicherheitsmittel gegen Dampfkesselexplosionen. Unter den Bewerbern, welche sich im Jahre 1839 um die beiden von der Société d'encouragement auf Sicherheitsmittel gegen die Dampfkesselexplosionen ausgeschriebenen Preise meldeten, befand sich nach dem von Hrn. Baron Séguier erstatteten Berichte einer, der sich durch seine Leistungen verdient gemacht, zugleich aber auch dadurch, daß er sich seine Erfindungen durch ein Patent gesichert hat, von welchem er nicht abzustehen gesonnen ist, außer Stand sezte, den Preis zu erringen. Es ist dieß Hr. Chaussenot d. aͤltere, dessen Apparate sich bei einem beinahe zweijaͤhrigen Dienste als sehr sachdienlich bewaͤhrt haben. Diese Apparate sind nun von dreierlei Art. Das erste Sicherheitsmittel besteht aus einem Ventile mit schmaler Beruͤhrungsflaͤche und concentrischem Stuͤzpunkte, welches sich immer parallel heben und immer wieder auf dieselbe Stelle zuruͤkfallen muß, ohne daß dabei der innere Conductor noͤthig waͤre, der an den meisten derlei Vorrichtungen den Durchschnitt des Flaͤchenraumes der Austrittsoͤffnung verkleinert. – Das zweite Sicherheitsmittel ist ein Schwimmer mit innerem Gegengewichte, der außen mittelst eines sehr duͤnnen, durch eine Stopfbuͤchse gehenden Metalldrahtes andeutet, was im Inneren des Kessels vorgeht, und der selbst an einem Gegengewichte, welches ihn gespannt zu erhalten vermag, befestigt ist. Zu noch groͤßerer Sicherheit dient endlich auch noch ein Schwimmer, der, bevor das Wasser im Kessel auf eine gefahrdrohende Tiefe gesunken, den Dampf in eine Pfeife, welche einen starken Laͤrm hervorbringt, austreten laͤßt. Ein Theil des hiebei austretenden Dampfstrahles wird uͤberdieß in einer der Bewegung der heißen Luft und des Rauches entgegengesezten Richtung in die Ofencanaͤle eingeleitet, wodurch der Zug im Ofen so vermindert wird, daß das Feuer selbst gaͤnzlich erloͤschen muͤßte, wenn im Kessel nicht bald wieder der gehoͤrige Wasserstand hergestellt wuͤrde; denn nur einzig und allein hiedurch kann alles wieder in den normalen Zustand gebracht und der Kessel in Stand gesezt werden, seine Arbeiten wieder wie fruͤher zu vollbringen. – Hr. Chaussenot hat auch noch Apparate mit leichtfluͤssigen Scheiben, die ohne Stoͤrung des Dienstes der Kessel leicht, wieder angebracht werden koͤnnen, erfunden; doch scheinen diese Apparate wegen der von den leichtfluͤssigen Scheiben durchaus unzertrennlichen Maͤngel viel weniger zu empfehlen. Die Commission hat mehreren Versuchen, die mit allen diesen Apparaten vorgenommen wurden, beigewohnt, und sich auch uͤberzeugt, daß sie bereits eine beinahe zweijaͤhrige Erfahrung fuͤr sich haben. Sie schlaͤgt daher vor, Hrn. Chaussenot die goldene Medaille der Gesellschaft zu ertheilen. (Bulletin de la Société d'encouragement. Dec. 1839.) Vickers' Verbesserungen an den Locomotiven. Ein Hr. William Vickers, Kaufmann in Tirshill, in der Grafschaft York, erhielt unterm 6. Maͤrz 1839 ein Patent auf eine Methode, nach welcher unter gewissen Umstaͤnden von den Wagenraͤdern eine Triebkraft abgeleitet werden soll. Nach der kurzen Notiz, welche das London Journal in seinem neuesten Aprilhefte S. 26 von diesem Patente gibt, beruht die Erfindung darauf, daß der Patenttraͤger die Rotationskraft der Treibraͤder einer Locomotive an die Laufraͤder, auf denen die Maschine ruht, uͤbertragen will. An dem Ende der Achse der Treibraͤder, d.h. der Raͤder, deren Achse mit der von der Dampfmaschine gelieferten Triebkraft in Verbindung steht, soll eine Rolle angebracht werden, und von dieser aus soll ein Treibriemen an eine aͤhnliche Rolle laufen, welche sich an dem Ende der Achse der Laufraͤder befindet. Der Patenttraͤger meint, daß hiedurch die Zugkraft wesentlich erhoͤht werden wuͤrde. Merkwürdiger eiserner Viaduct. Englische Blaͤtter berichten von einem eisernen Viaducte, der eben dermalen an der Manchester-Birmingham-Eisenbahn im Baue ist, und den man fuͤr eine der groͤßten Eisenbahn-Merkwuͤrdigkeiten ausgibt. Der fragliche Viaduct soll die genannte Bahn in der Stadt Manchester uͤber die Fairfieldstraße fuͤhren, und aus sechs Rippen von je 128 Fuß Spannung bestehen, obwohl die Straße eigentlich nur 48 Fuß Breite hat. Der ganze Viaduct, der auch wegen der Schaͤrfe seines Winkels merkwuͤrdig ist, indem dieser nur 24 1/2 Grad betraͤgt, wird 540 Tonnen Eisen verzehren. Die HHrn. Brahma in London haben dessen Bau uͤbernommen. Waldeck's Schraubenbohrer. Hr. Waldeck, der bereits im Jahre 1838 den von der Société d'encouragement auf ein verbessertes Schraubenschneideisen ausgeschriebenen Preis von 1000 Fr. gewonnen hat (vergl. polyt. Journal Bd. LXVIII. S. 470), hat nun auch einen zweiten gleichen Preis fuͤr seinen Schraubenbohrer erhalten. Wir werden dieses Werkzeug, uͤber welches Hr. Durand sehr viel Ruͤhmliches berichtet, moͤglichst bald bekannt zu machen suchen, und bemerken einstweilen nur noch, daß auch Hr. Gouet, dessen Schraubenkluppe wir im polyt. Journal Bd. LXXI. S. 197 beschrieben haben, bei Gelegenheit der Ertheilung obigen Preises einer ruͤhmlichen Erwaͤhnung wuͤrdig befunden wurde. Dieser hat naͤmlich den gewoͤhnlichen Schraubenbohrer auf eine viel leichtere und bequemere Weise, als es bisher moͤglich war, an dem Schleifsteine anbringbar gemacht. (Bulletin de la Société d'encouragement. Dec. 1839.) Mechanischer Aufwinder (Selbstaufwinder) für Mulespinnmaschinen. Den Gebruͤdern Laukner ist es in Sachsen zuerst gelungen, vollkommen brauchbare Schuͤzenspulen fuͤr mechanische Webereien zu liefern, so daß Sachsen nunmehr dergleichen Spulen nie mehr vom Auslande, namentlich von England, zu beziehen noͤthig haben wird. Die Maschinenweberei in Aue bezieht jezt ihren ganzen Bedarf derselben aus der Laukner'schen Spinnerei, und verarbeitet dieselben lieber als die englischen. Fuͤr das Gebiet des Spinnens auf Mulemaschinen uͤberhaupt (zu Ketten-, Strumpfgarn u.s.w.) ist die Erfindung des Laukner'schen hoͤchst einfachen Selbstaufwinders von der groͤßten Wichtigkeit. Es ist bekannt, wie viel, um ein gutes Gespinnst bei den gewoͤhnlichen Mulemaschinen zu erhalten, von der Hand und Geschiklichkeit des Spinners abhaͤngt und wie selten recht brauchbare Spinner sich finden. Durch die fragliche Erfindung ist Jedermann im Stande, gute Bobbinen zu liefern, selbst wenn er auch nicht Spinner ist. Der Laukner'sche Selbstaufwinder ist besonders deßhalb bemerkenswerth, weil er sich von allen bereits in England, Frankreich und der Schweiz bekannten Selbstaufwindern durch seinen hoͤchst einfachen Mechanismus und vor Allem dadurch unterscheidet, daß er an jeder bereits bestehenden Maschine außerordentlich leicht angebracht und nach Belieben wieder entfernt werden kann. Eben dieser sehr großen Einfachheit wegen koͤnnen Reparaturen nur erst nach gaͤnzlicher Abnuͤzung vorkommen. Den Erfindern ist vom saͤchsischen Ministerium des Innern ein ausschließliches Privilegium auf 5 Jahre dahin verliehen worden, daß jeder Spinner, welcher sich in Besiz des Selbstaufwinders zu sezen wuͤnscht, gegen ein maͤßiges Honorar eine Zeichnung von den Erfindern zu erkaufen verpflichtet ist. (Von Moriz Ruͤhlmann in Chemnitz mitgetheilt im polyt. Centralblatt, Nr. 25.) Ueber Sodafabrication aus Kochsalz ohne Anwendung von Schwefelsäure. Ein Artikel des Constitutionnel vom 30. April handelt in politischer Beziehung von einer neuen Methode Soda ohne Anwendung von Schwefelsaͤure zu bereiten, wodurch natuͤrlich die Schwefelconsumtion betraͤchtlich vermindert wird. „Bei der Sodabereitung“, heißt es daselbst, „wurde bisher die Zersezung des Kochsalzes mittelst Schwefelsaͤure bewirkt, von welcher zu diesem Proceß ungeheure Quantitaͤten verbraucht wurden, welche dabei ganz verloren gingen. Vor zwei oder drei Jahren indeß ward ein Patent auf eine Entdekung genommen, statt der Schwefelsaͤure kohlensaures Ammoniak anzuwenden, welches, mit Verlust von 10 Proc., wieder gewonnen und zu demselben Zwek verwendet werden kann. Eine solche Sodafabrik besteht in London, eine andere in Belgien, und in Marseille soll eine nach großem Maaßstabe errichtet werden.“ Damit ist ohne Zweifel das Verfahren der Sodabereitung gemeint, worauf Dyar und Hemming im Junius 1838 in England ein Patent nahmen, und welches im 2ten Oktoberhefte, Jahrgang 1839, S. 129 des polyt. Journals ausfuͤhrlich beschrieben ist. Schodel's Verfahren die Metallplatten für die Lichtbilder zu jodiren. Man nimmt ein erbsengroßes Stuͤk Jod und loͤst es in einem Loͤffel voll Weingeist auf, was zum Jodiren von fuͤnf oder sechs Platten hinreicht; am besten wendet man jedesmal eine frisch bereitete Aufloͤsung an. Von dieser Aufloͤsung gießt man so lange tropfenweise in ein Trinkglas voll kalten Wassers, bis sich dasselbe orange gefaͤrbt hat, und schuͤttet dann von der erhaltenen Fluͤssigkeit so viel in eine vierekige, ungefaͤhr 1 Zoll tiefe messingene Schale, daß ihr Boden mit einer beilaͤufig 1 Linie diken Schichte bedekt ist. Auf diese Schale legt man die zu jodirende Platte, und nach Verlauf von vier Minuten wird leztere mit einer ganz gleichfoͤrmigen Jodschichte uͤberzogen seyn. (Bulletin de la Société d'encouragement, April 1840.) Man sieht, daß dieses Verfahren ganz mit dem von Hrn. Dr. Ascherson empfohlenen (polyt. Journal Bd. LXXV. S. 221) uͤbereinstimmt, auf welches wir hiemit nur wiederholt aufmerksam gemacht haben wollen. Séguier's Verfahren die Metallplatten für die Lichtbilder zu jodiren. Hr. Séguier benuzt hiezu folgendes Verfahren: Ein Kaͤstchen aus hartem Holz, inwendig mit Gummilak gefirnißt, enthaͤlt ein kleineres Kaͤstchen aus weichem Holz, worin sich gekardaͤschte und mit Jodpulver uͤberstreute Baumwolle befindet; auf dieses kleinere Kaͤstchen legt man ein Brettchen, welches auf jeder Seite mit Pappendekel belegt ist; der eine dieser Pappendekel liefert durch Ausstrahlung der Metallplatte den Joddampf, waͤhrend der andere uͤber der Baumwolle den verlorenen Joddampf wieder aufnimmt, man braucht also nur von Zeit zu Zeit das Brettchen umzukehren. Wenn man nicht operirt, legt man auf den oberen Pappendekel eine Glasplatte. Mittelst zweier kleinen Rahmen aus hartem Holz, welche mit Gummilak gefirnißt sind, wird die Metallplatte uͤber dem mit Jod gesaͤttigten Pappendekel in beliebiger Entfernung erhalten, so wie dieselbe dem Zustande der Atmosphaͤre gerade am besten entspricht. Im Sommer wuͤrde bei einer Entfernung von 1/2 Zoll die Operation zu rasch vorschreiten, und man stellt die Rahmen dann am besten in einer Entfernung von 1 Zoll uͤber einander; fuͤr den Winter eignet sich eine 1/2 bis 3/4 Zoll betragende Entfernung der Rahmen sehr gut. (Bulletin de la Société d'encouragement, April 1840) Ueber das Fixiren der Daguerre'schen Lichtbilder. Hr. Prechtl, Director des polyt. Instituts in Wien, behandelt die Lichtbilder, um sie zu fixiren, mit einer Aufloͤsung von schwefelwasserstoffsaurem Ammoniak. Man verduͤnnt eine concentrirte Aufloͤsung dieses Salzes mit ihrem drei- oder vierfachen Volum destillirten Wassers und gibt sie in ein flaches Gefaͤß, um die Metallplatte, worauf sich das Lichtbild befindet, bequem hineintauchen zu koͤnnen; nach Verlauf von kaum einer Minute nimmt man die Platte wieder heraus und stellt sie einige Zeit in reines Wasser, worauf man sie troknen laͤßt. Bei dieser Behandlung faͤrben sich die polirten Stellen der Platte durch das erzeugte Schwefelmetall grau, die amalgamirten Stellen hingegen werden wenig oder gar nicht angegriffen. Durch Anwendung einer Fluͤssigkeit von verschiedener Concentration und mehr oder weniger lange dauerndes Eintauchen der Platte kann man verschiedene Farbentoͤne erzielen. Hrn. Prof. Steinheil in Muͤnchen gelang es, Daguerre'sche Bilder in Kupfer zu reproduciren, so daß sie selbst starke Reibung ertragen, ohne Schaden zu leiden. An Deutlichkeit sollen diese Bilder den Daguerre'schen wenig nachstehen. Die Lichter sind durch matte, die Schatten durch glaͤnzende Kupferoberflaͤche gebildet. Er hat dieses Ergebniß dadurch erzielt, daß er Daguerre'sche Bilder in gesaͤttigte Aufloͤsung von reinem Kupfervitriol brachte und nach Art der Jakobi'schen und Spencer'schen galvanischen Kupferbildungen, durch galvanischen Strom, mit einer sehr duͤnnen Kupferplatte uͤberziehen ließ. Dieses Kupferplaͤttchen ist so vollkommen Aequidistante der Metallunterlage, daß sich Glanz und Mattigkeit des Daguerre'schen Bildes in Kupfer reproducirt, als waͤre lezteres durchsichtig geworden. Durch Umtausch der Elektroden kann uͤbrigens das Kupferbild wieder hinweggenommen werden und so die Platte aufs neue dienen. Ueber einige Vorschriften, welche für Färber und Druker verkauft werden. Hr. Heinrich Schlumberger, besonders durch seine interessanten Arbeiten uͤber den Krapp ruͤhmlich bekannt, theilte der Muͤlhauser Industriegesellschaft in ihrer Generalversammlung am 18 Decbr. 1839 seine Versuche uͤber die neuen Vorschriften fuͤr Faͤrber und Druker mit, welche von C. Leuchs und Comp. in Nuͤrnberg verkauft werden; das Resultat derselben (Bulletin, No. 62, S. 179) lautet sehr unguͤnstig: il resulte que ces procédés sont plus ou moins fallacieux. Ob alle oder nur einige dieser Vorschriften von Hrn. Schlumberger gepruͤft wurden, ist nicht angegeben. Crompton's und Joynson's Verbesserungen in der Papierfabrication. Hr. William Joynson, von den St. Mary Cray Paper Mills in der Grafschaft Kent, erhielt unterm 21. Febr. 1839, und Hr. Thomas Bonsor Crompton, von Farnworth in der Grafschaft Lancaster, unterm 6. April 1839 ein Patent auf Verbesserungen in der Papierfabrication, welche wir hier in einer Notiz zusammenfassen. Das erste dieser Patente betrifft die Erzeugung der sogenannten Wassermarke im Papiere, und besteht ganz einfach darin, daß man auf dem mit Drahtgewebe uͤberzogenen Cylinder, auf dem sich die Zeugmasse in Form von Papier ablagert, erhabene Buchstaben oder andere Zeichen anbringen soll; und daß diese Buchstaben oder Zeichen aus Draͤhten zu verfertigen sind, welche an der einen Seite abgerundet, an jener Seite hingegen, mit der sie dem Cylinder anliegen sollen, abgeplattet sind. – Das zweite betrifft dagegen die Erzeugung eines luftverduͤnnten Raumes in dem Drahtcylinder oder in der Kammer, welche sich unter dem Drahtgitter befindet, und uͤber die sich das Papier bei dessen Fabrication hin bewegt. Das hiezu bestimmte Mittel sind eine Reihe von Windfaͤngen, welche mit der Kammer in Verbindung gebracht und mit großer Geschwindigkeit umgetrieben werden sollen. Das Wasser, welches durch den Druk der Luft gegen das auf dem Drahtgitter befindliche Papier ausgepreßt wird, entleert sich durch einen Heber aus der Kammer. Der Patenttraͤger versichert, daß das Papier in den mit seiner Vorrichtung ausgestatteten Maschinen viel regelmaͤßiger in der Dike und viel gleicher ausfaͤllt, als in jenen Maschinen, an denen der luftverduͤnnte Raum durch Luftpumpen, die immer nur stoßweise arbeiten und mithin einen unregelmaͤßigen Luftdruk erzeugen, hervorgebracht wird. (London Journal of arts. April 1840.) Mac Gauran's neues Material zur Papierfabrication. Das angeblich neue Material zur Papierfabrication, auf welches Hr. Thomas Mac Gauran, Gentleman von Golden-Terrace in Pentonville, am 26. Aug. 1839 ein Patent nahm, besteht in den faserigen Staͤngeln des Hopfens oder der Hopfenzapfen. Wir brauchen kaum zu erinnern, daß hieran nichts Neues ist, sondern daß man den Hopfen gleich so vielen anderen zaͤhfaserigen Gewaͤchsen schon laͤngst auf Papier zu verwenden versuchte, daß man aber seine Rechnung nicht dabei fand. Die Behandlung, welcher der Patenttraͤger die Hopfenstaͤngel unterwirft, an der aber, wie er selbst sagt, nichts Neues ist, besteht in Folgendem. Die Hopfenstaͤngel werden, nachdem die Hopfenzapfen gepfluͤkt worden, zwischen Walzen zerquetscht, dann in Stuͤke von 1 bis 2 Zoll Laͤnge geschnitten, 24 Stunden lang in reines Fluß- oder Regenwasser eingeweicht, hierauf in einen Brei zerstampft, und sodann mit Chloraufloͤsung gebleicht. Nach Beseitigung des Chlors durch Auswaschen ist der Zeug fertig, so daß er fuͤr sich allein oder unter andere Zeugmassen gemengt zur Papierfabrication dienen kann. (London Journal of arts. April 1840, S. 30) Poole's verbesserte Gerbemethode. Das Patent, welches Moses Poole, Agent am Patent-Office in London, am 28. Febr. 1839 fuͤr einen Auslaͤnder auf einen verbesserten Gerbeproceß loͤste, beruht auf einem schon laͤngst bekannten und vielfach versuchten Principe, naͤmlich darauf, daß man auf die Gerbebruͤhe, um die Haͤute vollstaͤndiger und schneller damit zu saͤttigen, Druk wirken lassen soll. Der Patenttraͤger gibt mehrere Methoden an, nach denen dieß geschehen soll; die vorzuͤglichste scheint ihm, die Bruͤhe vermoͤge ihrer eigenen Schwere wirken zu lassen. Die Bruͤhe soll daher in einer gewissen Hoͤhe uͤber dem Gerbebottiche angebracht werden, und aus diesem in einer Roͤhre am Scheitel oder am Boden des Bottiches eintreten, je nachdem man den Druk von Oben nach Unten, oder von Unten nach Oben wirken lassen will. Die Roͤhre muͤßte, um die Communication zwischen dem Behaͤlter der Gerbebruͤhe und dem Bottiche beliebig unterbrechen oder wieder herstellen zu koͤnnen, mit entsprechenden Haͤhnen ausgestattet werden. Zwischen die einzelnen Schichten der Haͤute waͤre Eichenrinde oder ein anderes Gerbematerial zu legen. Am geeignetsten scheint es dem Patenttraͤger, die Gerbebruͤhe abwechselnd von Unten und von Oben auf die Haͤute wirken zu lassen, und zwar so lange fort, bis die Haͤute gahr sind. Der Erfinder behaͤlt sich vor, zur Erzeugung eines gehoͤrigen Drukes auch Federn, Schrauben, Gewichte, Kolben und dergl. anzuwenden. (London Journal of arts. April 1840.) Muster einer neuen englischen Bierfabrication. Ein Hr. Henry Montague Grover, Buchhalter von Boveney in der Grafschaft Buckingham, erhielt am 26. Maͤrz 1839 ein Patent auf das Brauen von Bier aus einer neuen, bisher noch nicht zu diesem Zweke verwendeten Substanz. Der Erfinder bemerkt im Eingange der Beschreibung seines Patentes, daß sein Streben hauptsaͤchlich dahin ging, ein Bier oder eine fuͤr solches geltende Fluͤssigkeit herzustellen, welche keine Auflage zu bezahlen hat. Er verwendet zu diesem Behufe den Bart der Gerste, den er in einem Maischbottiche auf die fuͤr das Malz gebraͤuchliche Weise gaͤhren laͤßt, und aus der er, wie er sagt, durch Zusaz von Zuker, Syrup oder einer anderen zukerhaltigen Substanz eine Wuͤrze gewinnt, welche mit Hopfen versotten wird. Der Patenttraͤger scheint sich eine doppelte Illusion zu machen; denn wenn es ihm, was sehr in Zweifel steht, gelingen sollte, Trinker fuͤr seine bierartige Fluͤssigkeit zu gewinnen, so wird auch schon der Fiscus bereit seyn, seine Klauen uͤber ihn auszustreken. Die Vorgaͤnge bei der Runkelruͤbenzuker-Fabrication koͤnnten ihn in dieser Beziehung hinreichend belehren. (London Journal. April 1840, S. 93.) Lezter Jahresbericht über den Themsetunnel. Die Eigenthuͤmer des Themsetunnels hielten am 3. Maͤrz 1840 in der London Tavern ihre jaͤhrliche Versammlung, bei der Hr. B. Hawes den Vorsiz fuͤhrte und den Bericht erstattete, der nun endlich sehr guͤnstig lautet. Der Bau ist im vergangenen Jahre um 245 Fuß vorwaͤrts geschritten, und nur mehr 60 Fuß von dem Userdamme von Wapping entfernt. Er ruͤkte in der lezten Zeit woͤchentlich um 9 Fuß vorwaͤrts, waͤhrend fruͤher, wo die groͤßeren Schwierigkeiten bestanden, die Woche oft kaum zwei Fuß zu Stande gebracht werden konnten. Die Kosten vermindern sich bei diesem rascheren Fortschreiten des Baues so bedeutend, daß dadurch die durchschnittlich auf jeden Fuß treffenden Kosten eine große Ermaͤßigung erfahren duͤrften. Der Bericht, den Hr. Hawes erstattete, hebt besonders hervor, daß der unter der Themse durchgefuͤhrte Tunnel und die Festigkeit, mit der er gebaut ist, nun den Beweis von der vollen Thunlichkeit des Brunel'schen Systemes der Eroͤffnung von Communicationen unter den schiffbaren Fluͤssen liefere; daß man aber aus den Kosten, welche der Themsetunnel veranlaßte, ja keinen Schluß auf die mit diesem Bausysteme uͤberhaupt verknuͤpften Kosten ziehen duͤrfe. Die Direction wird nun demnaͤchst an dem User von Wapping fuͤr die Fußgaͤnger den in den Tunnel hinabfuͤhrenden Schacht herstellen, und hierauf den Fußgaͤngern wenigstens den Gebrauch des Tunnels eroͤffnen. (London Journal of arts. April 1840.)