Titel: Neuerungen in der Papierfabrikation.
Autor: Alfred Haussner
Fundstelle: Band 322, Jahrgang 1907, S. 585
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Neuerungen in der Papierfabrikation. Von Professor Alfred Haussner, Brunn. (Fortsetzung von S. 572 d. Bd.) Neuerungen in der Papierfabrikation. In mehrwalzigen Holländern versuchten ebenfalls verschiedene Erfinder gründliche Stoffmischung und flottere Arbeit zu erzielen. E. L. Savage (amerikan. Patent 710014) wendet in einem zweiwalzigen Holländer eigentümlich geschlängelte Trogwände außen und in der Mitte an, um dadurch die von den Walzen ausgeschleuderten Stoffteile, insbesondere in jenem Raum, wo die erste Walze den Stoff an die zweite überliefert, durcheinander zu bringen, Wirbel zu erzeugen und hierdurch gut zu mischen. J. M. Miller (amerikan. Patent 770 301) schlägt eine Art Vereinigung der Umpherstonschen Untergrund- mit den Breton-HolländernVergl. Hofmann, Handbch. d. Papierfabr. S. 270. Vergl. auch D. p. J. 1903, Bd. 318, S. 228. vor, bei denen durch geeignet gelegte Trogabteilungen Stoffströme sich kreuzend über-, bezw. untereinander gleiten und so zum Mischen gebracht werden. Robert Emmel wendet (D. R. P. 134481) bei einem zweiwalzigen Holländer einen kreisförmig gestalteten Trog an (Fig. 35 und 36). Man erkennt die beiden Walzen a über Grundwerken b durch Riemscheiben angetrieben, einstellbar durch die Stellwerke c d bekannter Art und gelagert einerseits auf der Außenwand des Troges, andererseits auf kurzen inneren Wandstücken e. Eine andere Ringwand w bildet ganz innen eine weitere Begrenzung. Kropf, Haube f, Gefälle, Zu- und Abströmung des Stoffes gegenüber den Walzen ist analog bekannten Ausführungen zu denken. Doch wird der Stoff im Troge g nicht nur der Einwirkung der Walzen a überlassen, welche wohl den Anstoß zur Strömung in den an sie unmittelbar anschließenden Kanalstücken h erteilen, sondern es ist auch noch ein Schöpfer oder Rührer auf der lotrechten, durch die Trogmitte aufsteigenden Achse i mittätig. An dieser sind Flügel aus radialen Teilen k und schief gestellten Flügeln l angebracht, so daß bei der Drehung der Welle i eine Strömung von außen nach innen gegen die Ringwand w und umgekehrt, damit aber im Zusammenhang die erwünschte Mischung des Stoffes veranlaßt wird. Berichterstatter hält es für nicht ausgeschlossen, daß hierdurch recht gut dem Umstande entgegengearbeitet werden kann, der eben bei den gewöhnlichen Holländern Ungleichmäßigkeiten bewirkt, indem außen und innen von den Stoffteilen verschieden lange Wege zurückgelegt werden müssen. Auch W. N. Sherwood (amerikan. Patent 688976) wendet einen im wesentlichen kreisringförmig gestalteten Trog an. Doch unterscheidet sich dieser nach Ansicht des Berichterstatters unvorteilhaft von dem Emmelschen, wo der Stoff ganz offen daliegt und durch einen besonderen Apparat in seiner Bewegung gefördert wird, während nach Sherwood durch besondere Zwischenwände Untergrundkanäle geschaffen werden, durch welche der nicht durch besondere Vorrichtungen, sondern nur durch das natürliche Gefälle geförderte Stoff zu und von den beiden Walzen bewegt zu denken ist. Textabbildung Bd. 322, S. 585 Fig. 35 und 36.Holländer von Emmel. Auch Edward Partington gibt in einem englischen Patent eine ähnliche Trogform für zweiwalzige Holländer ohne besondere Stofftransportvorrichtung an. Eine Vielheit von Walzen schlägt Georg Schultz vor (D. R. P. 162957). (Fig. 37 und 38). Fast der ganze längliche Trog T ist mit Walzenpaaren W1W4 auf Achsen D1 versehen, und angetrieben etwa von Scheibe G und Kuppelstangen t welche mit Grundwerken d zusammenarbeiten, den Stoff über geringfügige Kropferhebungen c der nächsten Walze, beziehungsweise den beiden Seitenkanälen B zuwerfen und schließlich durch Oeffnungen a zu der Pumpe P gelangen lassen, die den Stoff in den Mittelkanal C mit geeignetem Gefälle übergibt, aus dem er durch zwei untere Seitenkanäle A wieder zu den Walzen zurückkommt. Berichterstatter meint, daß hierbei gut gemischt werden kann. Ob aber die Vielheit der Walzen nicht allzu teuer ist und wirklich gleichmäßige Mahlung verbürgt, mag dahingestellt bleiben. Textabbildung Bd. 322, S. 586 Fig. 37 und 38.Holländer von Schultz. Die Vorschläge von E. A. Jones (amerikan. Patente 696822, 717 209, 745 859), um flotten Stofflauf zu erzielen, erinnern ungemein an ältere, bereits bekannte Ausführungen, insbesonders den Kronschen Holländer.Vergl. D. p. J. 1888, Bd. 268, S. 490. Unmittelbar hinter dem Kropf, ungefähr an jener Stelle, wo derselbe in den normalen Trogboden übergeht, wird in einer Aushöhlung eine von Preßwasser gespeiste Kammer angelegt, aus der durch einen feinen flachen Schlitz in der Nähe und in der Neigung des Trogbodens ein Wasserstrahl nach Bedarf in den Stoff gelangt, um ihn einerseits unmittelbar durch die lebendige Kraft des Spritzwassers zu beschleunigen, andererseits zu verdünnen und dadurch leichter beweglich zu machen, was unter anderem z.B. beim Leeren des Holländers von Vorteil sein kann. Sind doch dafür auch eigene Spritzventile patentiert, wie die von Diettrich.Vergl. D. p. J. 1903, Bd. 318, S. 231. Auch Wallace White (amerikan. Patent 766563) ordnet Spritzwasseraustritt durch besondere Ventile an. Eine interessante, verhältnismäßig viel versprechende Einzelheit für Stofftreiber veröffentlichte die Maschinenfabrik zum Bruderhans, Reutlingen (D. R. P. 160898). Es handelt sich darum, die durch den Trog gehende Welle gut und vorteilhaft zu lagern, ohne Oel an den Stoff treten zu lassen. Dies geschieht durch eine hier besonders zu empfehlende Wasserschmierung (Fig. 39). Die Stofftreiberschraube d ist auf die Welle b festgekeilt und durch die Riemscheibe c angetrieben zu denken. Das lange Lager a, welches an die Trogwand e angeschraubt wird, hält die Welle b mit dem Treiber d, der sich durch den Ring g an das Lager a stützt. In das Lagerinnere dringt durch Röhrchen f Druckwasser aus der wohl in jeder Papierfabrik vorhandenen Leitung, schmiert im Lager und tritt allenfalls etwas bei g ins Holländerinnere, andererseits wird der Ueberschuß durch das Abfallröhrchen h abgeleitet. An bekannte Ausführungen erinnert auch die Lagerung der Holländerwelle von H. A. Hall (amerikan. Patent 726424). Um zu hindern, daß der Stoff an den Lagerstellen aus dem Troge trete, wird außen an der Trogwand ein lotrecht geführter, oben halbkreisförmig ausgeschnittener Schieber eingebaut, der durch eine genügend gespannte Feder immer nach aufwärts gedrängt wird und sich dadurch an den Hals der Holländerwelle legt. Er sichert so die Abdichtung gegen außen, ohne daß die Stellbarkeit der Walze beeinträchtigt wird, weil die erwähnte Schieberfeder sich anpaßt. Textabbildung Bd. 322, S. 586 Fig. 39.Wasserschmierung bei Holländern vom Bruderhaus. Eine besondere Einzelheit an Holländern, welche etwa für das Mahlen des Stoffes zu echten Lederpappen geeignet sein sollen, gibt A. W. Case (amerikan. Patent 690097) an. Besondere Stachelwalzen in dem sonst normal gestalteten, zweiteiligen Holländertrog sind in der von der Mahlwalze freien Abteilung angebracht, um jene Stoffteile, welche schon genügend gemahlen sind und an der Oberfläche sich befinden, zu fassen, in rascher Drehung empor zu heben und auf ein Abführtuch zu werfen, das solche Teile dann im weiteren einem Abfallkasten, bezw. Rohr überliefert. E. Conley (amerikan. Patent 678226) kommt neuerlich auf den Gedanken der drehbaren Walzengrundwerke zurück. Berichterstatter vermag sich auch derzeit aus bereits wiederholt geäußerten Gründen für solche Anordnungen nicht zu erwärmen, mag auch in dem neuesten Vorschlage an kreuzende Grund-, bezw. Walzenmesser gedacht werden, wie sie etwa die Voithschen Walzen zeigen. H. R. Simons (amerikan. Patent 771582) gibt eine besondere Befestigungsart für die bereits bekannten Zickzackgrundwerke, ebenso wie W. Schmidt im D. R. P. 149738 zu seinen Steinmahlorganen bei Holländern,Vergl. D. p. J. 1903, Bd. 318, S. 231. um sie weniger gebrechlich zu machen, so daß man letzter Zeit recht günstige Urteile hierüber aus der Praxis vermimmt. Insbesonders wird die Möglichkeit betont, mit Steinmahlung, wobei Basaltlava sehr gerühmt wird, leicht schmierigen Stoff, feste Papiere zu erzielen, was ja, wenn schon an die von JagenbergF. Jagenberg, Das Holländergeschirr. 1890. Vergleiche auch Papierzeitung 1896, S. 730. so scharf betonte und vom Berichterstatter in seinen Untersuchungen über den Holländer weiter ausgeführte Bedeutung des spezifischen Druckes im Mahlwerk gedacht wird, nur begreiflich erscheint, weil auf die einfachste Weise bei Steinmahlorganen (Walze und Grundwerk) unter sonst ähnlichen Umständen gegenüber gewöhnlicher Holländermesserung, insbesonders auch bei großen Walzen, verhältnismäßig niedriger spezifischer Mahldruck und damit schmieriger Stoff zu erzielen ist. Besonders bei Zellstoff soll sich diese Mahlweise bewährt haben, was eigentlich in Einklang damit steht, daß auch der Kollergang bei Zellstoff Befriedigendes leistet. Nicht gerne möchte Berichterstatter aber dem Vorschlage zustimmen, in einem mehrwalzigen Holländer gewöhnliche Messerung mit Steinmahlung zu verquicken. Wünscht man verschieden behandelte Fasern für eine besondere Papierqualität, so mögen jene gesondert in Holländern geeigneter Art gemahlen und erst später gemischt werden. Erwähnt sei übrigens noch, daß auch der bekannte Papiertechniker S. A. Wagg (amerikan. Patent 763817) Steingrundwerke aus lotrechten, durch weichere Zwischenteile getrennten Steinlagen vorschlägt. F. Pitzler empfiehlt sogenannte Rapid-Grundwerke aus ausgebuchteten Bronze- bezw. Stahlmessern, wobei angeblich Kraft zu sparen sei. Die von Sanderson & Newbould vorgeschlagenen Messer, welche zur Hälfte aus Stahl, zur anderen Hälfte aus Phosphorbronze bestehen und durch Löten der Hälften hergestellt werden, müssen sich erst bewähren. John White (D. R. P. 153273) gibt eine stellbare Grundwerkskonstruktion an (Fig. 40). Der Grundwerkskasten c mit den Schienen b geht durch einen genügend weiten Schlitz d des Trogbodens, gegen den er durch einen in Nut n liegenden Gummihohlring m, der mit Druckwasser oder Druckluft gespeist wird, abgedichtet ist. Der Grundwerkskasten c steht weiter unten mit einem oder mehreren, bei f drehbaren Stellhebeln e in Verbindung, die durch Preßwasser oder in sonst geeigneter Weise in ihrer Höhenlage erhalten werden. Hier ist eine Preßdose k angedeutet, die oben durch das Diaphragma i gedeckt ist, auf welches sich die Stangen h stützen, die oben an die Hebel e gelenkt sind. Eine verschließbare Oeffnung in der Dose k gestattet das Druckwasser abzulassen. Textabbildung Bd. 322, S. 587 Fig. 40.Grundwerk von White. Gegenüber den meisten anderen Ausführungen haben wir die Mahlarbeit hier mit der festgelagerten Mahlwalze a zu leisten, welche übrigens den Stoff wie sonst über einen Kropf g wirft, während der Mahldruck durch Nähern oder Entfernen des Grundwerkes geregelt wird, dessen Stellwerk, allseits zugänglich, außen angeordnet ist. Trotzdem ist es immerhin fraglich, ob diese Anordnung ermöglichen wird, die so notwendige gleichmäßige Mahlung mit Rücksicht auf die Natur der Fasern, die Stoffdichtigkeit und dergl., wie es in den Holländeruntersuchungen des Berichterstatters ausführlich begründet wurde, besser als bei stellbarer Walze ausführen zu lassen. Gut gedacht erscheint eine Vorrichtung von F. A. Münzer (D. R. P. 147586), um den Sandfang vor dem Holländergrundwerk auch während des Betriebes ohne Störung desselben entleeren zu können. Es wird an die tiefste Stelle des sonst gewöhnlichen Sandfanges ein Stutzen mit Hahn, hieran ein genügend weites mit Lüftungs- und Wasserzulaufrohr versehenes Gefäß und endlich an die tiefste Stelle desselben wieder ein Stutzen mit Hahn angeschlossen. Läßt man den erwähnten oberen Hahn offen, den unteren geschlossen, so können die Verunreinigungen aus dem Sandfang in das unterhalb befindliche Gefäß fallen und in diesem sich ansammeln. Aus letzteren sind sie leicht zu entfernen, ohne den Holländergang zu stören, wenn der obere Hahn geschlossen, der untere gegen den Abfall geöffnet wird. Lumpenhalbstoff scheint tatsächlich auch für den Handel mehr Bedeutung zu gewinnen in dem Sinne, daß besondere Fabriken sich nur mit der Herstellung von Lumpenhalbstoff befassen und diesen an solche Papierfabriken weiter geben, die sich mit der Zerfaserung der Hadern nicht beschäftigen wollen. Sogar nicht unbedeutende Ausfuhr (aber auch Einfuhr) solchen Lumpenhalbstoffes aus (und nach) Deutschland ist zu bemerken. Auch hier ist fachmännisch erfahrene Leitung durchaus zu wünschen, um die besonderen Hadernqualitäten diesen entsprechend zu mahlen, so daß dann solche Halbstoffe ohne Mißtrauen weiter verarbeitet werden können, Die Form für Halbstoffe, in der sie weitergegeben werden, ist jener für Holz- und andere Zellstoffe analog, eine Art Pappe, deren Herstellung auf der Rundsiebmaschine wohl am bequemsten und billigsten erfolgt. Der Vorschlag von J. S. Hughes (amerikan. Patent 691771), wonach Filterpressen zur Entwässerung benutzt werden sollen, dürfte kaum gegen die Arbeit der Rundsiebmaschinen aufkommen. Interessante Kraftverbrauchsversuche bei Holländern führte Clayton Beadle durchPaper Trade Review, April 1902.. Er fand unter anderem, daß Zellstoff (aus Holz), Manilataue und Jute, dann Leinen, endlich rohes Holz bis zum richtigen Ganzstoff Kraft verbrauchten im Verhältnis: 1 : 2 : (4–5) : (6–8). Außerdem zeigten Vergleichsversuche den großen Vorteil besonderer Stoffbewegungsorgane, durch welche der Gesamtkraftverbrauch wesentlich herunterzudrücken ist bei sonst gleicher Verkleinerungsart für die Fasern. b) Stoffmühlen und andere Faser Zerkleinerungsmaschinen. Neben den Holländern sind bekanntlich schon längere Zeit andere Zerkleinerungsmaschinen mit mehr oder weniger großem Erfolge in Gebrauch, bald ungemein gelobt, bald recht schlecht gemacht und den bereits bekannten Apparaten nicht nur als nicht überlegen, sondern als nachstehend bezeichnet. Hierher sind insbesondere Stoffmühlen und Zerfaserer zu nehmen. Alle diese gehören eben an den richtigen Ort, an die richtige Arbeit und Wartung bei selbstredend von vorneherein richtiger Anlage, wenn sie Gutes schaffen sollen. Der Holländer mit seiner meist vorhandenen großen Uebersichtlichkeit und Anpassungsfähigkeit ist da eben vielfach im Vorteil. Julius Kissel (D. R. P. 157022) arbeitet bei seiner Zerfaserungsmaschine für Hadern mit einer wagerecht in einem Gehäuse sich drehenden dicken Scheibe, welche an der Mantelfläche mit teilweise gezahnten oder gerieften Schlagarmen besetzt ist, die in einer Schraubenlinie gegeneinander verstellt angebracht sind und mit gezahnten oder gerieften Teilen des Gehäuses zusammenarbeiten. Bei sonst bekannten, an die alte Kingslandsche oder die Jordansche Stoffmühle sich anlehnenden neuen Apparaten sind Einzelheiten verbessert worden, wie etwa die besondere Messerbefestigung von S. R. Wagg (amerikan. Patent 718060), H. G. Säcker (amerikan. Patent 717718), scharfe Einstellung der Entfernung der Mahlflächen, Zu- und Ableitung des Stoffes, besondere Art der Mahlwerkzeuge an den sonst in bekannter Weise ausgebildeten Mahlflächen und dergl. L. A. Thomas (amerikan. Patent 775873) wählt ziemlich kurze kegelige Mahlflächen, die gegen einen kurzen und glatten zylindrischen Teil zusammenlaufen, drehbar um eine wagerechte Achse in entsprechenden, mit kegeligen, festen Mahlflächen versehenem, im wesentlichen geschlossenem Gehäuse. Dabei arbeitet diese Mahlscheibe mit einem Troge, der ungemein an den bereits beschriebenen dreiteiligen Trog des Krön sehen Holländers erinnert und so wie bei diesem einen Stoffumlauf veranlaßt, womit tatsächlich ein Mittelding zwischen Holländer und Stoffmühle gegeben ist. Die Stoffmühle von Ch. E. Pope (amerikan. Patent 776755) erinnert im ganzen Aufbau außerordentlich an die Kingslandsche Anordnung und will mit gegeneinander schräg gestellten Messern der sich drehenden, beziehungsweise festen Mahlfläche die Fasern sehr schonend behandeln. S. R. Wagg versieht (amerikan. Patent 763818) eine sonst gewöhnlich ausgebildete Stoffmühle von Jordan mit mehreren Rohranschlüssen an dem Gehäuse, um nach Wunsch Fasern schon vor dem Durchgang zwischen den ganzen Mahlflächen abzuleiten, oder sie wiederholt an bestimmten Stellen in den Mahlprozeß zurückzuführen, um nach Bedarf von derselben Stoffmühle verschieden gemahlene Fasern zu bekommen, F. J. Marshall (amerikan. Patent 725349), A. Diamantidi (D. R. P. 128546) und G. A. Clark (amerikan. Patent 696314) bringen besondere Stellvorrichtungen für die Mahlflächen an, wobei die beiden letztgenannten Ausführungen bedeutende Aehnlichkeiten aufweisen. Es sei deshalb nur der Vorschlag Diamantidis beschrieben (Fig. 41 und 42). Die mit der Achse a drehbare Mahlscheibe b besitzt an dem verstärkten Ringrand c die Mahlflächen d, die hier aus Schmirgel, Carborund oder dergl. gedacht sind. Diese haben mit den während des Mahlens festen Ringen e zusammenzuarbeiten, welche analog den drehbaren Mahlflächen d mit einem schleifend wirkenden Ueberzug versehen sind. Zwischen diese Mahlflächen tritt der Rohstoff durch die Stutzen k beiderseits ein, wird in den Ringkanal l auf dem Untergestell m ausgeschleudert und fließt durch ein Ansatzrohr ab. Für richtiges Mahlen ist die Einstellung der beiden Mahlflächen d, mögen sie aus schleifenden oder gemesserten Teilen bestehen, von größter Bedeutung, wobei ausdrücklich bemerkt werde, daß beiderseits und an allen Stellen der Ringe d ganz gleichmäßig einzustellen ist, weil schon kaum merkbare Abweichungen von ungünstigem Einfluß auf den zu erzielenden Stoff sind. Hierfür ist nun hier ein mit den festzuhaltenden Ringen verschraubter Kranz mit Schneckenzahnung i einerseits und Muttergewinde g im Innern andererseits vorgesehen, mit welchem Ring i auf das feste Gehäuse zu schrauben ist. Wird nun mit der Schnecke h, die in die Zahnung i greift, letztere gedreht, so schraubt sie sich bei g entweder auf das Gestell gleichmäßig auf oder ab, dadurch den Zwischenraum bei d, der für gute Mahlung so wichtig ist, erweiternd oder verengend. Ganz gleichmäßig beiderseits kann dies erfolgen, wenn die symmetrisch angeordneten Schnecken h übereinstimmend von einer Stelle aus angetrieben werden. Textabbildung Bd. 322, S. 588 Fig. 41. und 42.Stoffmühle von Diamantidi. (Fortsetzung folgt.)