Titel: Polytechnische Rundschau.
Autor: Hz.
Fundstelle: Band 323, Jahrgang 1908, S. 60
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Polytechnische Rundschau. Polytechnische Rundschau. Strom- und Spannungsmesser. Die neuen d'Arsonval-Instrumente der General Electric Company besitzen eine auf einem leichten zylindrischen Aluminiumrahmen gewickelte Spule als bewegliches System, das in Edelsteinen gelagert ist und sich mit geringem Spiel zwischen den Polschuhen eines permanenten Magneten dreht. Das bewegliche System mit seinen Lagern und den Polschuhen bildet ein zusammenhängendes Stück, so daß es bei Reparaturen leicht herausgenommen werden kann. Die Dämpfung wird bei diesen Instrumenten durch die Wirbelströme erzielt, welche in dem Aluminiumrahmen auftreten. Für die Genauigkeit der Angaben kommt erstens das hohe Drehmoment, die leichte Beweglichkeit der Spule und der geringe Luftraum in Betracht. Ferner ist die Permanenz der Magnete dadurch gewährleistet, daß der beste erhältliche Stahl verwendet ist und besonderen Verfahren zum Härten und Altern unterworfen wurde. Ein rundes gußeisernes Gehäuse schützt das Instrument gegen Streufelder und schließt es zugleich staubdicht ab. Die Voltmeter bis einschließlich 750 Volt und die Amperemeter bis zu 60 Ampere sind unmittelbar zu verwenden. Für höhere Meßbereiche werden besondere Widerstände geliefert, die aus einer Legierung mit dem Temperatur-Koeffizienten Null bestehen. Alle Nebenschlüsse für mehr als 1000 Amp. sind mit einer thermo-elektrischen Anordnung versehen. Diese besteht in einem Metallstreifen, von dem ein Ende elektrisch mit einem Ende des Nebenschlusses verbunden ist und dessen anderes Ende neben dem anderen Ende des Nebenschlusses und zwar elektrisch, jedoch nicht thermisch isoliert angebracht ist. Die Anschlußleitungen des Amperemeters sind an die beiden voneinander isolierten Enden des Nebenschlusses und des Metallstreifens angeschlossen. Hierdurch wird vermieden, daß sich dem Meßstrom thermoelektrische Ströme überlagern; infolgedessen werden bei Verwendung dieser Nebenschlüsse die Angaben der Instrumente durch Temperaturunterschiede nicht beeinflußt. [Electrical World 1907, II, S. 579–580.] Pr. Elektroskop. Das auf Anregung von Prof. Rutherford von Cook konstruierte Instrument ist besonders für genaue Messungen von Alpha-Strahlen bestimmt; es kann jedoch im Laboratorium auch für andere Untersuchungen, sowie für Lehrzwecke in großem Umfange Verwendung finden und eignet sich ferner für Demonstrationszwecke. Es besteht im wesentlichen aus zwei parallelen Platten, von denen auf die Mitte der oberen eine Metallstange befestigt ist, die mittels eines Schwefelpfropfens in einer wagerechten Zwischenwand des Apparates festgehalten wird und an ihrem in dem oberen Teil des Gehäuses hineinragenden Teil ein Gold- oder Aluminiumblatt-System trägt. Dieses kann durch zwei an gegenüberliegenden Seiten des Gehäuses angebrachte Fenster am besten mittels eines Ablesemikroskop mit Mikrometer-Okkular beobachtet werden. Die Metallstange mit ihrem oberen Ende geht noch durch die Deckplatte des Gehäuses hindurch. Die untere Platte ist auf der gußeisernen Grundplatte des Gehäuses gelagert und kann durch eine Seitentür herausgeschoben werden. Zur Messung wird das Elektroskop durch Berühren des aus der Deckplatte des Gehäuses herausragenden Endes der Metallstange in der üblichen Weise geladen. Hierauf kann das Stangenende durch Bedecken mit einer Kappe gegen zufällige Berührungen geschützt werden. Der auf seine Radioaktivität zu untersuchende Stoff wird dann auf die herausgezogene untere Platte gelegt und letztere unter die andere Platte geschoben. Das Aluminiumgehäuse ist etwa 250 mm hoch und ruht auf einer quadratischen Grundplatte von etwa 170 mm Seitenlänge. (Griffin.) [The Electrical Review, London 1907, II, S. 680.] Pr. Scherversuche mit Beton und Eisenbeton ausgeführt im mechanisch-technischen Laboratorium der Technischen Hochschule in Wien mit 16 quadratischen Betonprismen von 38 cm Länge und 16 cm Seitenlänge bei einem Alter von 13 Wochen. Die Eiseneinlagen waren gruppenweise verschieden und fehlten bei vier Versuchskörpern gänzlich. Die Betonmischung bestand aus 1 Teil Zement, 2 Teile Sand und 2 Teile Schotter. Beim Versuch lagerten die Prismen mit beiden Enden 9 cm lang auf Stahlplatten auf. Die freie Länge zwischen den Auflagern betrug 20 cm. Die gleiche Breite hatte der ebene Druckstempel. Brik schließt aus den in der Tabelle zusammengestellten Ergebnissen, daß der Einfluß der Armierung auf die Erhöhung des Scherwiderstandes weder der Größe der Eisenprozente, noch den Mantelflächen der Eiseneinlagen, noch dem durch die Armierung erhöhten Biegungswiderstand der Prismen proportional ist. Maßgebend ist die Lage und Verteilung der Eisen, da infolge des Biegungswiderstandes der Eisen außer den queren Scherflächen auch noch sekundäre Scherflächen längs der Eisen entstehen, wodurch der Gesamtwiderstand gegen Abscheren bedeutend erhöht wird. Daß diese Scherflächen tatsächlich vorhanden waren, zeigen die Bruchrisse an den Stirnenden, die von den Eiseneinlagen ausgehend in Bruchflächen über den Widerlagern längs der Einlagen übergehen. Brik denkt sich zwischen den Stirnenden und den Querscherflächen Schnitte parallel zur Prismenachse so geführt, daß die eine Eiseneinlage enthaltenden Prismenteile getrennt erscheinen. Da der Widerstand der armierten Teile gegen lotrechte Kräfte größer ist als der des nicht armierten Zwischenteiles, so müssen bei gleichmäßiger Lastverteilung längs der Trennungsebene Scherkräfte wachgerufen werden, die bei gesteigerter Belastung zur Bildung von Bruchflächen führen können. In ähnlicher Weise läßt sich die entlastende Wirkung senkrechter Bügel auf die wagerechten Schubspannungen erklären, so daß sich auf dieser Grundlage Formeln für die Bügelberechnung aufstellen lassen, die angegeben sind. Die Ausführungen Briks lassen sich noch in folgender Weise ergänzen. Nimmt man an, daß der „Ueberschuß“ (Spalte 4 der Tabelle) die auf die Eiseneinlagen entfallende Querkraft ist, so erzeugt dieselbe im Lager der Eisenstäbe Auflagerpressungen, die nicht sehr voneinander abweichen, da sie zwischen 145 und 175 kg/qcm schwanken. Hierbei ist als Auflagerfläche jedes Eisenstabes das Rechteck aus seiner Auflagerlänge und seinem Durchmesser angenommen. Tatsächlich sind diese Pressungen in der Nähe der Auflagerkanten noch größer und können an der Stirnseite der Balken nach oben gerichtet sein wegen des exzentrischen Angriffs der auf die Eisen wirkenden Querkraft. Der Versuch bestätigt diese Annahme, da sich die Eisen an den Enden etwas nach aufwärts verbogen zeigten. Diese übermäßig großen Lochwanddrücke zerdrücken den Betonmantel und schlitzen gleichzeitig den Betonträger in der Richtung der Eiseneinlagen am Auflager auf. Dieser Vorgang wird besonders bei kurzen Auflagerlängen eintreten. Die Erhöhung der Bruchquerkraft muß also unter sonst gleichen Verhältnissen mit der Anzahl der Längsscherflächen und mit dem Durchmesser der Eiseneinlagen wachsen. Dies zeigt auch ein Vergleich der Versuchsreihen IV und V. Bei gleicher Verteilung der Eisen sind in beiden Fällen drei Längsbruchflachen vorhanden. Die auf die Eiseneinlagen entfallenden Anteile der Bruchquerkräfte haben dasselbe Verhältnis wie ihre Durchmesser, da \frac{7650}{5516}=\sim\,\frac{10}{7}=\sim\,1,4 ist. Weitere Versuche an Eisenbetonträgern mit kurzen Auflagern sind zur Klärung dieser Frage dringend erwünscht. (Brik.) [Oesterreichische Wochenschrift für den öffentlichen Baudienst 1907, S. 563–566.] Dr.-Ing. P. Weiske. Textabbildung Bd. 323, S. 61 Anzahl der Versuche; Querkraft beim Bruch; Ueberschuß über die Querkraft der reinen Betonkörper; Beanspruchung*) auf Schub; Verhältnis der Beanspruchung im armierten und nichtarmierten Querschnitt; Eiseneinlagen; Durchmesser und Anzahl; Querschnitt; Prozentsatz der Armierung; Umfang; Lage; Brucherscheinungen; Anzahl der Längsscherflächen; *) Bezogen auf den reinen Betonquerschnitt; *) Bei ein Versuchskörper 4 Durchm. 10 mm.; In der Mitte; Je zwei Rundeisen senkrecht übereinander an den Seiten; Wie vor, und ein Rundeisen in der Mitte; Risse in der Mitte, Scherung beiderseits; Bei einigen Probekörpern Risse in der Mitte; Scherung beiderseits; Risse an den Stirnenden, von den Eiseneinlagen ausgehend, Bruchflächen über den Widerlagern längs der Einlagen. Elektrische Lokomotiven. Die Metropolitain Railway Company in London erhielt sowohl für Güter–, als auch für Personenverkehr von der British Thomson-Houston Company zehn elektrische Lokomotiven von je 47 t Dienstgewicht geliefert. Diese Lokomotiven, deren Führerhaus in seiner äußeren Form einem Wagenkasten entspricht, laufen auf zwei zweiachsigen Drehgestellen, von denen jede Achse durch einen 2,75 t schweren 200 PS-Motor mittels eines Zahnradvorgeleges mit der Uebersetzung 19 : 64 angetrieben wird. Die Regelung der Motoren wird durch eine Sprague General Electric-Zugsteuerung bewirkt. Zur Stromabnahme von den Leitungsschienen dienen 12 Stromabnehmerschuhe, die auf Eichenschwellen sitzen. Da sowohl für die Stromzuleitung eine Schiene außerhalb des Gleises, als auch für die Rückleistung eine Schiene innerhalb des Gleises vorhanden sind, so sind dementsprechend ein Teil der Schuhe an den Achsbuchsen der Laufräder, der andere an den Motoren angeordnet. Die Untergestelle sind aus gepreßtem Stahl und Formeisen aufgebaut, besitzen eine Wiegenlagerung des Drehzapfens und sind mit Spiral- und Blattfedern abgefedert. Das Bremsgestänge mit je einem Bremsklotz für jedes Rad liegt innen. Die mit geschmiedetem Stern versehenen Laufräder haben 86 mm dicke und 120 mm breite Bandagen, die durch einen Sprengring und außerdem noch durch vier Schrauben festgehalten werden. Der Bodenrahmen des Führerhauses ist aus schweren Profilen gebaut, um ein möglichst hohes Gewicht zu erzielen. Er ist mit einem 6 mm dicken Blech abgedeckt. Ueber diesem wird durch ∪-Eisen in etwa 150 mm Abstand eine zweite Blechabdeckung von 6 mm Stärke gehalten und der so entstandene Hohlraum ist zur Verlegung der die Steuerleitungen enthaltenden Rohre verwendet. In den Enden des Fahrzeuges und im Mittelgang sind auf den Blechbelag noch Lattenroste gelegt. Die Zug- und Stoßvorrichtungen sind gleichzeitig zum Kuppeln mit den mit Mittelpuffern versehenen, elektrisch ausgerüsteten Wagen der Gesellschaft, sowie mit Wagen mit normalen Doppelpuffern eingerichtet. Das Führerhaus ist aus Winkeleisenstreben mit einer 3 mm Blechbekleidung hergestellt. Die Stirnwände sind mit je drei Fenstern zum Ausblick für die Führer versehen. Die Seitenwände besitzen an den Enden je ein Fenster und eine Tür; der dazwischen liegende Teil ist mit wagerechten Lüftungsschlitzen versehen. An jedem Ende der Lokomotive ist ein Führerstand mit einer vollständigen Steuereinrichtung für die Motoren, die Bremse, den Antriebsmotor für die zum Bremsen benötigte Vakuumpumpe, die Pfeife und den Sandstreuer, sowie Manometer und Amperemeter angeordnet. Die mittelbar gesteuerten Schalter, sowie die Apparate und Hilfsmaschinen sind zu beiden Seiten eines Mittelganges in dem Führerhaus untergebracht. Besonders hervorgehoben wird, daß sich an jedem Ende der Lokomotive eine durch Handrad anzuziehende Handbremse befindet, die auf beide Drehgestelle gleichzeitig wirkt. Sämtliche in der Lokomotive verwendeten Leitungen sind mit Asbest isoliert und in Stahlrohren verlegt. Zur elektrischen Verbindung der Stromabnehmer mit den Widerständen dienen Kupferstangen. Bezüglich der Leistung der Lokomotiven sei bemerkt, daß eine einzelne bei 600 Volt Spannung einen 120 t schweren Personenzug mit etwa 56 km/Std. schleppt, sowie ihn auf einer Steigung von 1 : 44 anzuziehen vermag. Sie ist ferner imstande, einen Güterzug von 250 t Gewicht dieselbe Steigung hinaufzuschleppen und auf einer Steigung von 1 : 90 anzuziehen. [Street Railway Journal 1907, II, S. 350–352.] Pr. Versuche mit alten Kesselblechen. Walther Meunier schlug im Jahre 1903 auf Grund von Versuchen mit alten Kesselblechen vor, zweckmäßiger die Dampfgeneratoren, sobald sie 35 Betriebsjahre erreicht haben, durch neue zu ersetzen, da das Blech durch die lange Betriebsdauer von seinen Eigenschaften verloren habe und durch die Einwirkung des Feuers allmählich eine Entkohlung eingeleitet werde. Die Société Anonyme John Cockerill in Seraing hat nun Gelegenheit gehabt, mit Blechen von Kesseln, die lange in ihren Werkstätten in Betrieb waren, Versuche anzustellen und zwar 1. mit Blechen aus Bessemerstahl und 2. mit Eisenblechen. 1. Der Kessel war ein wagerechter, zylindrischer Kessel mit gewölbten Böden und einem Feuerrohr von 90 qm Heizfläche und 5 at und wurde mit Hochofengasen beheizt. Betriebsdauer: Februar 1875 bis Dezember 1905. Die Zugversuche ergaben: Zugfestigkeiten von 42,2 49,1 53,7 43,2 31,3 usw. kg/qcm u. Dehnungen von 21,4 22,7 23,0 19,0 31,3 v. H. Bei zweimaliger kalter Biegeprobe zeigten sich keine Risse, bei viermaliger erfolgte Bruch, das Metall hatte ausgezeichnete Eigenschaften hinsichtlich Widerstand und Elastizität bewahrt. 2. Die Eisenbleche stammten von einem wagerechten zylindrischen Kessel mit Rauchrohr von 60 qm Heizfläche und 5 at, welcher 1886 in Betrieb gekommen war, und hatten vor dem Kesselbau folgende Eigenschaften: QualitätNo. Zugfestigkeit kg/mm Dehnungen in derWalz-richtung senkrechtzur Walz-richtung in derWalz-richtung senkrechtzur Walz-richtung 3 32 27 5 3 4 33 28 9 5 Nach 20jähriger Betriebszeit wurde folgendes festgestellt: No. Bruch-spannungf. d. qmmkg Dehnungenv. H. W = in derS = senkrecht z.  Walzrichtung Elastizitäts-modul   6 34,7 5 S   7 28,3 2 S   9 33,3    6,5 W 14 33.6    7,8 W 18660 15 39,2 4 S 22100 Ein Stab trug noch die Marke SJC von der Herstellung und ergab ganz ähnliche Bruchfestigkeit und Dehnung wie bei seiner Herstellung, wie überhaupt das Feuer und das Alter keineswegs die Eigenschaften des Bleches in bemerkenswerter Weise geändert hat. [Zeitschrift für Dampfkessel u. Maschinenbetrieb 1907, S. 489 bis 491.] Z. Rückstoßsichere Andrehkurbel für Automobile. Beim Anwerfen des Motors schaltet sich bekanntlich die Andrehkurbel selbsttätig aus, sobald der Motor zu laufen beginnt, vorausgesetzt, daß die Kurbel nicht durch Frühzündung (Rückzündung) im umgekehrten Drehsinne mitgerissen wird. Rückzündungen sind aber trotz der größten Sorgfalt des Chauffeurs nicht zu vermeiden, denn selbst wenn der Zündhebel am Steuerrad richtig eingestellt ist, kann doch durch Verbiegen, Abnutzung usw. des Zündgestänges der Zündzeitpunkt auf „zu früh“ verschoben sein. Die Folge ist dann, daß der Chauffeur durch den Rückstoß der Kurbel erheblichen Schaden nehmen kann. Die patentierte Kurbel der Gasmotorenfabrik Deutz soll diese Gefahr dadurch beseitigen, daß sich die Kurbel bei der kleinsten Rückwärtsbewegung des Motors selbsttätig ausschaltet. Textabbildung Bd. 323, S. 62 Wie aus untenstehender Figur ersichtlich, ist der Teil a eine Kurbel der seitherigen Ausführung; neu hinzugekommen ist der rohrförmige, an beiden Enden verstärkte Teil b. Zwischen den Köpfen der Teile a und b liegt das Kugelgesperre c, das den Teil b, wie bei den Fahrradfreilaufnaben, mitnimmt, sobald sich der Motor und damit die Kurbel a nur wenig rückwärts drehen. Dann gleitet die Nase am rechten Ende des Teiles b aus der Vertiefung d im Befestigungsbock e heraus, zieht die Kurbel rasch zurück und die Verbindung mit der Kurbelwelle f des Motors ist gelöst. Das Anwerfen mit dieser Kurbel ist dadurch noch bequemer gestaltet, daß man nicht gegen den Motor drücken muß, um die Rückhaltefeder zu überwinden. h. Regulator für Vergaser. Demselben Zweck wie der Gillet-Lehman- ReglerD. p. J. 1907, 322, S. 782. dient der automatische Iris-Regulator der Metallwarenfabrik „Ideal“ in Opladen (Rhld.) Er wird (s. nebenstehende Figur) auf den Deckel des Schwimmergehäuses aufgeschraubt und ist durch Rohrleitung a, deren Durchgangsquerschnitt mittels Hahn b eingestellt wird, mit dem Vergaserraum verbunden, so daß im Schwimmerraum derselbe Unterdruck wie im Gemischansaugrohr herrscht. Hierdurch würde nun beim Saughub des Motors kein Benzin aus der Düse treten können, wenn nicht durch die Regulierungsschraube c dem Schwimmerraum durch Oeffnung d Luft zugeführt werden könnte, so daß sich hier der Unterdruck vermindert. Beim Einregulieren des Apparates wird die Rohrleitung a, die unterhalb der Gasdrossel am Vergaser angeschlossen ist, mittels Hahn b verschlossen, wobei die Luftregulierungsschraube c bezw. das Loch d ganz offen bleiben. Textabbildung Bd. 323, S. 63 Nachdem der Motor angeworfen ist und seine höchste Tourenzahl erreicht hat, wird der Hahn b langsam geöffnet und zwar so weit, als es möglich ist, ohne daß die Tourenzahl des Motors nachläßt. Der Apparat ist nun gewissermaßen ferlig eingestellt, denn es ist nur noch die Luftregulierschraube c nach Bedarf zu verstellen. Hierauf regelt der Apparat selbsttätig den Brennstoffverbrauch in der Weise, daß der Vergaser nur die äußerst geringe Menge gemischt abgibt, welche jeweils für den Gang und die Leistung des Motors nötig ist. Hierdurch ergibt sich neben erhöhter Leistungsfähigkeit gleichmäßiger und ruhiger Gang des Motors, und gleichzeitig eine Brennstoffersparnis bis zu 33 v. H. – h. Klein-Jacquardmaschine, zur Herstellung schmaler, kleingemusterter Artikel oder auch in Verbindung mit Schaftmaschinen zum Einweben von Namen oder Monogrammen. Bei der neuen Maschine sind alle Platinen in einer Reihe nebeneinander angeordnet und der Harnisch hängt nicht unmittelbar an den Platinen, sondern an wagerecht gelagerten, einarmigen Hebeln, die an ihrem freien Ende mit dem unteren Ende der Platinen drehbar verbunden sind. Zur Befestigung der Harnischschnurenbündel sind an den Hebeln Drahtschlaufen angebracht und zwar bei jedem Hebel fortschreitend an einer anderen Stelle, um gegenseitige Reibung der Schnurenbündel zu verhindern. Die Hebel sind parallel zu den Kettfäden gelagert, ihre gemeinsame, feste Drehungsachse liegt nach dem Brustbaum zu. Durch die Hintereinanderordnung der Aufhängungspunkte für die Harnischschnuren sind die Wege beim Ausschwingen der Hebel für die einzelnen Schnuren bezw. Schnurenbündel gleichmäßig verschieden, und zwar nach der Tiefe des Faches hin zunehmend, so daß durch diese Schrägfachbildung ein reines Oberfach erzielt wird. Die Vorrichtungen zum Wegdrücken der Platinen gemäß Muster weichen von den üblichen Konstruktionen nicht ab; die Musterkarte besteht aus Papier und läuft um eine als Zylinder ausgebildete Kartenwalze, deren Fortschaltung nach jedem Schuß ebenfalls in bekannter Weise erfolgt. [Textil-Ztg. No. 41, S. 945–46.] Hz. Schußspulen-Aufsteckvorrichtung. Bei Stoffen, die häufiges Wechseln der Schußspulen erfordern, ist das Aufstecken der Spulen für den Weber eine sehr ermüdende Arbeit, da es meist mit der Hand bewirkt werden muß. Hierin eine wesentliche Erleichterung zu schaffen ist der Zweck der nachstehend besprochenen Neuerung. Die Einrichtung, welche an jedem Webstuhl leicht angebracht werden kann, besteht in einem nach oben geöffneten Preßbecher in Form des Spulenkopfes, der durch Hebelübersetzung von einem auf einer Stuhlwelle befestigten Exzenter eine auf- und abgehende Bewegung in senkrechter Richtung erhält. Zum Ein- und Ausschalten dieser Bewegung ist eine Sperrklinkenkupplung angebracht. Soll eine neue Spule eingelegt werden, so hat der Weber nur nötig, die Spule lose auf die Schützenspindel zu stecken, worauf das Festdrücken der Spule nach Einschalten der Preßbecherbewegung durch das Aufwärtsgehen des Bechers in einem Zuge erfolgt. [Textil-Ztg. No. 40, S. 923.] Hz.