Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 322, Jahrgang 1907, S. 384
Download: XML
Bücherschau. Bücherschau. Die Verwaltungspraxis bei Elektrizitätswerken und elektrischen Straßen- und Kleinbahnen. Von Max Berthold. 184 Seiten. Berlin 1906. Julius Springer. Der Verfasser hat seine Erfahrungen aus mehrjähriger Ueberwachung von fast 40 Elektrizitätswerken und Straßenbahnen in dem Buche niedergelegt und durch genaue Abbildungen der Vordrucke für alle vorkommenden Schriftstücke und Bücher in anschaulicher Weise erläutert, so daß hiernach die Organisation der kaufmännischen Verwaltung eines Elektrizitätswerkes oder einer Straßenbahn im wesentlichen möglich ist. Ausgehend von dem Personal, dessen Anstellungsweise und dessen Diensteinteilung, bespricht der Verfasser die Gehalts- und Lohnrechnung. Hierauf gibt er Näheres über das Bestellwesen und die Lagerverwaltung an und kommt dann auf die Besonderheit der zu behandelnden Betriebe: 1. Die Ermittelung des Stromverbrauchs auf Grund der Zählerangaben und dessen Verrechnung, 2a die Ueberwachung der Fahrscheine, solange sie sich in den Händen der Angestellten befinden, 2b das Zahlkastensystem bei Straßenbahnen. Bei der Ausgabe der Fahrscheine empfiehlt der Verfasser, den Schaffnern täglich neue Bestände zu übergeben, am Abend alle Fahrscheine abzunehmen und am anderen Tage einem anderen Schaffner zu übergeben. Dies mag für kleine, vielleicht auch noch für mittlere Betriebe empfehlenswert sein. Die Große Berliner Straßenbahn ist jedoch seit Jahren von diesem zeitweise eingeführten Verfahren wieder abgekommen, da seine Durchführung derartige Kosten verursacht hat, daß die möglicherweise durch Betrügereien entstehenden Verluste hierzu in keinem Verhältnis stehen. Nach einer kurzen Besprechung des Kassenwesens erläutert der Verfasser ausführlich die deutsche Buchführung an Hand der Geschäftsvorfälle des Schlußmonats eines Jahres. Hierauf wird dasselbe Beispiel für die amerikanische Buchführung durchgeführt und die Aufstellung der Bilanz aus beiden Buchungsarten gezeigt. Bei der Besprechung der einzelnen Konten sind kurze Hinweise auf juristische Vorschriften und in Betracht zu ziehende technische Verhältnisse aufgenommen. Ein kurzes Kapitel ist dann der Buchführung für Unternehmen, die gleichzeitig Bahn- und Lichtbetrieb haben, gewidmet, da dort eine Trennung gewisser Konten nötig ist. Ausführliche Angaben werden dann über die zu statistischen Zwecken zu führenden Bücher gemacht, die jederzeit Aufschluß über den Umfang der Anlage und des Betriebes, sowie ihrer Leistungsfähigkeit geben sollen. Ferner wird die Herstellung elektrischer Anlagen für die Konsumenten durch das Elektrizitätswerk behandelt und die Berechnung der Selbstkosten für die Stromlieferung, sowie die der Rentabilität von Netzerweiterungen gezeigt. In einem Anhang werden die für die Anstellung und den Abgang der Angestellten in Betracht kommenden Vordrucke und Verträge, eine Arbeitsordnung für ein Elektrizitätswerk, eine Anweisung für die im äußeren Betriebsdienst einer Straßenbahn beschäftigten Angestellten, und Satzungen für einen Arbeiterausschuß gegeben. Das Buch ist als wertvolle Bereicherung der wirtschaftlichtechnischen Literatur zu betrachten und wird besonders Nichtkaufleuten wesentliche Dienste leisten. Die Ausstattung des Buches ist gut. Pr. Die Zentrifugalpumpen mit besonderer Berücksichtigung der Schaufelschnitte. Von Dipl.-Ing. Fritz Neumann. Mit 135 Textfiguren und 7 lithographierten Tafeln. Berlin 1906. Julius Springer. Die wachsende Bedeutung der Zentrifugalpumpe, insbesondere als Ersatz der Kolbenpumpe zur Förderung von Flüssigkeiten auf gewaltige Druckhöhen, hat die technische Literatur in den letzten Jahren um eine Anzahl von Werken bereichert, die über die hier auftretenden Flüssigkeitsbewegungen bezw. über die zur Erzielung eines günstigen Gesamtwirkungsgrades zu wählenden Schaufelformen usw. wichtige Grundregeln bringen und damit Anhaltspunkte für die auf theoretischer Grundlage aufzubauende Konstruktion einer solchen Pumpe geben. Da von der richtigen Schaufelung von Lauf- und Leitrad die günstige Wirkung einer Zentrifugalpumpe in erster Linie abhängt, hat Verfasser versucht, ihre Berechnung in ähnlicher Weise wie es bei den Wasserturbinen geschieht, durchzuführen. Wie bei den letzteren, werden auch im vorliegenden Falle zunächst die verschiedenen Verluste und ihre Ursachen, sodann die Beziehungen zwischen Lauf- bezw. Leitradwinkel und Umfangsgeschwindigkeit behandelt, darnach die zur Erhöhung des Gesamtwirkungsgrades zu treffenden Maßnahmen eingehend erörtert. Angefügte Rechnungsbeispiele und in höchst vollendeter zeichnerischer Darstellung gebrachte Schaufelschnitte bieten dem Konstrukteur einen willkommenen Anhalt zur Durchführung der Schaufelkonstruktionen für die unter verschiedenen Verhältnissen arbeitenden Pumpen, Bemerkenswerte Ausführungen von Zentrifugalpumpen sind in einem besonderen Kapitel zusammengestellt. Der Verfasser hat ein in der Literatur der Zentrifugalpumpe bisher noch fehlendes Werk über Schaufelkonstruktionen geschaffen, welches in anbetracht der gewaltigen neuzeitlichen Fortschritte auf dem Gebiete des Pumpenbaues eine gute Aufnahme finden wird. Fr. Freytag. Hollard und Berthiaux, Metallanalyse auf elektrochemischem Wege. Uebersetzt von F. Warschauer. Berlin 1906. M. Krayn. 127 Seiten, 11 Abb. Nach einer allgemeinen Einleitung über Elektroanalyse teilen die Verfasser ausführlich die Verfahren mit, nach denen im Laboratorium der „Compagnie Francaise des Métaux“ zu Paris technische Metalle, Legierungen, Erze und Hüttenprodukte analysiert werden. Dort nicht gebräuchliche Apparate und Methoden werden nur kurz oder gar nicht erwähnt. Da aber die Mitteilungen der Verfasser auf langjährigen Erfahrungen beruhen, so ist das Buch besonders für die Praxis wertvoll. Arndt. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. B. G. Teubners Sammlung von Lehrbüchern auf dem Gebiete der mathematischen Wissenschaften. Mit Einschluß ihrer Anwendungen. Band XXIV. A. E. H. Love M. A. D. Sc. F. R. S. vormals Fellow von St. Johns College, Cambridge Honorary Fellow von Queens College, Oxford Sedleian Prof. der theoretischen Physik an der Universität Oxford. Lehrbuch der Elastizität. Autorisierte deutsche Ausgabe. Unter Mitwirkung des Verfassers besorgt von Dr. Aloys Timpe, Assistent an der Technischen Hochschule in Danzig, vormals Assistent am Mathematischen Institut der Universität Göttingen. Mit 75 Abb. Leipzig und Berlin 1907. B. G. Teubner. Preis geb. M. 16,–. Theorie, Konstruktion und Gebrauch der feineren Hebelwage. Von Dr. W. Felgentraeger, Technischer Hilfsarbeiter bei der Kaiserlichen Normaleichungskommission. Mit 125 Abb. Leipzig und Berlin 1907. B. G. Teubner. Preis geb. M. 8,–. Leitfaden der landwirtschaftlichen Baukunde für Baugewerkschulen und verwandte technische Lehranstalten. Von Alfred Schubert, Prof. und Baumeister der landwirtschaftlichen Baukunst in Cassel, Ehrenritter 2. Klasse des Großherzoglich Oldenburgischen Haus- und Verdienstordens. Mit 60 Abb. Leipzig und Berlin 1907. B. G. Teubner. Preis geh. M. 1,60. Teubners Handbücher für Handel und Gewerbe. Herausgegeben von Präsident Dr. van der Borgth, Berlin, Prof. Dr. Schumacher, Bonn und Regierungsrat Dr. Stegemann, Braunschweig. Anlage von Fabriken von H. Haberstroh, Bauingenieur in Holzminden, E. Görts, Regierungsbaumeister in Remscheid, E. Weidlich, Stadtbaurat und Regierungsbaumeister a. D. in Holzminden, Dr. R. Stegemann, Regierungsrat in Braunschweig. Mit 274 Abb. und Plänen im Text und 6 Tafeln. Leipzig 1907. B. G. Teubner. Preis geh. M. 12,–.