Titel: Bücherschau.
Fundstelle: Band 322, Jahrgang 1907, S. 512
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Bücherschau. Bücherschau. Neues auf dem Gebiete der elektrisch selbsttätigen Zugdeckung. Von L. Kohlfürst. Sammlung elektrotechnischer Vorträge. Herausgegeben von Prof. Dr. Ernst Voit. Stuttgart, 1906. Ferdinand Enke. Das Gebiet der Blocksignaleinrichtungen wird in folgenden Hauptabschnitten behandelt: I. Zugdeckung mit teilweiser Selbsttätigkeit. a) Elektrische Blocksperren und Signal – Haltfall-Vorrichtungen. b) Streckenblocksignaleinrichtungen mit teilweiser Selbsttätigkeit. II. Rein selbsttätige Blocksignale mit standfesten Streckensignalen. a) Mit Druckluft betriebene und elektrisch gesteuerte Anordnungen. b) Mit Preßgas angetriebene und elektrisch gesteuerte Anordnungen. c) Rein elektrisch betriebene Anordnungen. Zum Schluß wird eine Besprechung über die allgemeinen Verhältnisse der selbsttätigen Zugdeckung auf den amerikanischen Eisenbahnen, der eigentlichen Heimat jener, gegeben. Zahlreiche gute Abbildungen machen die verschiedenen Vorrichtungen hinsichtlich ihrer konstruktiven Ausführung und der Schaltung der Stromläufe anschaulich. Jene allen Stellwerkstechnikern bekannten Nachteile mechanischer Blocksignalwerke, die durch die Einführung der mechanischen Druckknopfsperre nur z. T. aufgehoben sind, werden durch die immer häufiger angewendeten elektrischen Druckknopfsperren und die bisher nur vereinzelt angewendeten Signal-Haltfall-Vorrichtungen, deren Steuerung unmittelbar durch die fahrenden Züge erfolgt, gänzlich vermieden. Nachdem die Druckknopfsperren verschiedener Systeme besprochen worden sind, werden die Sicherungen für ganze Fahrstraßen und einzelne Weichen erläutert, denen die Darstellung der Signal-Haltfall-Vorrichtungen folgt, die auch unter dem Namen elektrische Flügelkupplung bekannt wird. Für die Streckenblocksignaleinrichtungen mit teilweiser Selbsttätigkeit werden zwei Systeme eingehend erläutert. Rein selbsttätige Blocksignale haben in Amerika größte Verbreitung gefunden von der Zeit an, da die Verwendung von Druckluft für Zugbremsen sich erfolgreich erwiesen hatte und diese nun auch als Energieträger zum Umstellen der Signale unter Verwendung der elektrischen Steuerung versucht wurde. Zwei dieser bemerkenswerten Stellwerksanlagen sind die der Vereinigten Hoch- und Untergrundbahnen in New York und die der Boston Elevated Railroad, die beide eingehend beschrieben werden nach den angeführten Originalquellen der Literatur. Wo Signale wegen ihrer örtlichen Aufstellung sich nicht in die allgemeine Kraftanlage einbeziehen lassen, auf eine selbsttätige Wirkungsweise aber nicht verzichtet weiden seil, ist der Antrieb mittels Preßgas unter Verwendung elektrischer Steuerung am Platze. Zurzeit kommt der Druck flüssiger Kohlensäure allein als Antrieb in Frage. Diese in Amerika zuerst angewendeten Einrichtungen sind auch in Deutschland von Siemens & Halske aufgegriffen und unsern Ansprüchen gemäß umgebildet worden unter Gewinnung besonderer Vorteile, die in erster Reihe sich für entfernt liegende Stations - Ein- und Ausfahrsignale in Verbindung mit Stellwerken nutzbar machen lassen. Die rein elektrischen selbsttätigen Blocksignaleinrichtungen haben sich lange nicht so rasch entwickelt, als es das Aufblühen der Starkstromtechnik annehmen ließ, was auf das Vorurteil gegen den elektrischen Antrieb in Stellwerksanlagen zurückzuführen ist. Jedoch haben mehrere Anlagen, wie die auf der Schwebebahn Elberfeld-Barmen und auf dem Pariser „Metropolitain“ sich durchaus bewährt und lassen eine allgemeine Einführung erhoffen. Unter den beschriebenen Anlagen wird die selbsttätige Blocksignaleinrichtung für eingleisige Zwischenstrecken von den Siemens-Schlickert-Werken besonderes Interesse finden. Der kurze Auszug aus dem Buch zeigt die Reichhaltigkeit des Inhalts. Das Buch wird auf einen verhältnismäßig kleinen Kreis von Lesern, nämlich von Spezialfachleuten, beschränkt bleiben; diese aber werden eine Fülle von Anregung schöpfen aus dem Material, welches der auf diesem Sondergebiete rühmlichst bekannte Verfasser so sorgfältig zusammengetragen hat. Hans A. Martens. Bei der Redaktion eingegangene Bücher. Der Müller und der Mühlenbauer. Praktisches Handbuch für Müller, Mühlenbauer und technische Lehranstalten. Von Direktor Fr. Kettenbach, Ingenieur für Speicher- und Mühlenbau. In zwei Bänden mit 363 Abb. Leipzig 1907. H. A. Ludwig Degener. Preis beider Bände geb. M. 20,–. Bibliothek der gesamten Technik. 35. Band. Bäckerei. Von Georg Wolf, Lehrer für Getreidekunde und Bäckerei an der deutschen Müllerschule in Dippoldiswalde. Mit 71 Abb. Hannover 1907. Dr. Max Jänecke. Preis geh. M. 2,20, geb. M. 2.60.